Es kam, wie schon seit Wochen spekuliert worden war: Die New Orleans Saints haben die letzte freie NFL Head Coach-Stelle mit dem bisherigen Offensive Coordinator der Philadelphia Eagles, Kellen Moore, besetzt.
Kellen Moore hatte zunächst bis 2012 bei den Boise State Broncos gespielt und mit einer Bilanz von 50-3 einen NCAA Rekord an Siegen ausgestellt. Trotzdem war er anschließend nicht gedraftet worden, was hauptsächlich auch an seiner für einen Quarterback geringen Größe (1,83 m) lag. Im Anschluss an den Draft unterschrieb er jedoch sofort bei den Detroit Lions als ungedrafteter Free Agent.
Dort kam er nicht über den Platz als dritter Quarterback hinaus und landete nach zwei Jahren ohne jegliche Statistiken auf dem Free Agent Markt. Die Cowboys griffen zu und steckten ihn in die Practice Squad. In Dallas kam er 2015 sogar zu einigen Einsätzen als Starter, als die Saison nach einer Verletzung von Tony Romo gelaufen war. Nach zwei weiteren Jahren in der Practice Squad trat er vom aktiven Sport zurück und wechselte sofort an die Seitenlinie: Er folgte als Quarterback Coach Wade Wilson nach.
Es begann ein fast kometenhafter Aufstieg: Nach nur einem Jahr beförderten ihn die Cowboys nach der Trennung von Scott Linehan zum neuen Offensive Coordinator im Alter von nur 31 Jahren.
Obwohl es sportlich 2019 dann nicht wie erhofft klappte und Head Coach Jason Garrett am Ende – völlig verdient – seinen Hut nehmen musste, so wollten die Cowboys auf einer Position kein Großreinemachen: Als einzig nennenswerter Coach durfte Kellen Moore seinen Job behalten, auf allen anderen Positionen brachte der neu geholte Head Coach Mike McCarthy eine "All Star Crew" mit sehr viel Coaching Erfahrung mit.
Trotzdem lief auch die Saison alles andere als erwartet: Die notorisch hohen Erwartungen von den Fans und der Organisation selbst, aber auch von den Experten, wurden maximal im Ansatz erfüllt. Oftmals blieb auch die von Moore gecoachte Offense weit hinter ihrer potenziellen Leistungsfähigkeit zurück.
Als dann ein Angebot seiner Alma Mater von Boise State kam, verlängerten die Cowboys den Vertrag um drei Jahre weitere Jahre.
Im gegenseitigen Einvernehmen trennte man sich 2022, als die Begeisterung in Dallas abgekühlt war. 2023 war er im Stab von Brandon Staley bei den Chargers in gleicher Funktion tätig. Nach dessen Entlassung hatten die Verantwortlichen in Los Angeles zunächst Interviewanfragen für Moore abgeblockt, aber offensichtlich hatte der neu geholte Chargers Head Coach Jim Harbaugh dann doch andere Pläne, so dass Moore frei wurde.
Bei den Eagles sollte er mit seiner Verpflichtung vor Jahresfrist wieder für mehr Dynamik sorgen, was unter Vorgänger Brian Johnson vor allem bei den Niederlagen zum Saisonende gefehlt hatte. Das klappte sensationell und endete jetzt mit dem Titelgewinn der Eagles – ausgerechnet in New Orleans.
Die spannendste Frage wird die nach seinem künftigen Quarterback sein: Derek Carr besitzt zwar noch einen gültigen Vier-Jahres-Vertrag, der erst nach der Saison 2026 auslaufen würde. Die Konditionen schließen jedoch eine Entlassung zu diesem Zeitpunkt nicht aus, würde aber einen Dead Cap Hit von gut 50 Millionen Dollar nach sich ziehen. Im kommenden Draft ziehen die Saints, die an allerlei Stellen Bedarf haben (Edge Rusher, Wide Receiver, Tight End, Cornerback...), an Position #9.
Keine einfache Situation, aber üblicherweise werden auch keine Head Coach Stellen bei überragenden Teams frei, sondern bei solchen am Ende der aktuellen Power Rankings und Moore weiß, worauf er sich einlässt.
Carsten Keller - 12.02.2025
Kellen Moore darf sich seit Sonntag Super Bowl Champion nennen und wird neuer Head Coach der Saints (© Eagles PK)
Leser-Bewertung dieses Beitrags:
So ganz sicher war sich Defensive End Brandon Graham nicht, doch jetzt hat der lebenslange Philadelphia Eagle seinen Rücktritt erklärt. Nach 15 Jahren bei der Franchise und seinem zweiten Titel tritt er definitiv auf dem Höhepunkt ab.
Eigentlich war die letzte Spielzeit entgegen der ursprünglichen Annahme nicht schon im Herbst zu Ende, sondern...
Spiele Philadelphia Eagles
17.09.
Philadelphia Eagles - Atlanta Falcons
21
:
22
22.09.
New Orleans Saints - Philadelphia Eagles
12
:
15
29.09.
Tampa Bay Buccaneers - Philadelphia Eagles
33
:
16
13.10.
Philadelphia Eagles - Cleveland Browns
20
:
16
20.10.
New York Giants - Philadelphia Eagles
3
:
28
27.10.
Cincinnati Bengals - Philadelphia Eagles
17
:
37
03.11.
Philadelphia Eagles - Jacksonville Jaguars
28
:
23
10.11.
Dallas Cowboys - Philadelphia Eagles
6
:
34
15.11.
Philadelphia Eagles - W. Commanders
26
:
18
25.11.
Los Angeles Rams - Philadelphia Eagles
20
:
37
01.12.
Baltimore Ravens - Philadelphia Eagles
19
:
24
08.12.
Philadelphia Eagles - Carolina Panthers
22
:
16
15.12.
Philadelphia Eagles - Pittsburgh Steelers
27
:
13
22.12.
Washington Commanders - Philadelphia Eagles
36
:
33
29.12.
Philadelphia Eagles - Dallas Cowboys
41
:
7
05.01.
Philadelphia Eagles - New York Giants
20
:
13