Die Houston Texans kamen mit ihrem starken 32:12 Sieg gegen die LA Chargers ihrem großen Ziel einen Schritt näher.
Der "Back to Back" AFC South Championship Gewinner war froh in diesem Jahr auf einen anderen Wild Card Konkurrenten zu treffen. Mit den LA Chargers hatte man einen potenziellen Gegner auf Augenhöhe. Mit ihrem neuen Head Coach Jim Harbough haben die Chargers eine 11-6 Saison hingelegt und positive Akzente gesetzt.
Viele Experten gaben den Texans vorab jedoch keine Erfolgsaussicht und Head Coach DeMeco Ryans erläuterte: "Es ist egal, ob uns jemand eine Chance gibt." Er legte seinen Fokus auf das individuelle Spiel und in jeder Minute alles zu geben.
Das hat funktioniert, wenn auch mit einem holprigen ersten Quarter. Beide Quarterbacks Justin Herbert und auch CJ Stroud, hatten in diesem Spiel ihre eigenen athletischen Stärken und auch massive Schwächen, die zum tragen kamen. So hatte Quarterback Justin Herbert vier Interceptions, das waren mehr Interceptions in einem Spiel, wie er zuvor in der ganzen Saison hatte. In 504 Saison Pässen insgesamt, kam er gerade mal auf drei Interceptions. Besonders schmerzhaft war dabei der Pick 6 von Texans Safety Eric Murray im dritten Quarter, der die Niederlage mehr oder minder besiegelte. Da konnte auch der schöne 86 Yard Touchdown Pass auf Wide Receiver Ladd McConkey nicht mehr viel schönen. "Den Ball so abzugeben und zu erwarten, dass wir gewinnen, funktioniert einfach nicht" erläuterte der 26 - jährige hinterher.
Dabei war der Spielauftakt dominant und die LA Chargers sicherten sich bereits früh die ersten sechs Punkte durch zwei Field Goals von Kicker Cameron Dicker "Dicker the Kicker" im ersten Quarter. Sie ließen die Houston Texans schwach aussehen, allen voran durch den Fumble von Houston Texans John Metchie III, der von Chargers Safety Dervin James gesichert wurde. Aber auch die Interception von Cornerback Deane Leonhard ließen die Houston Texans verunsichern und brachte sie zunächst zum einknicken.
Die Texans mussten ihr Augenmerk vor allem auf ein ausgeglichenes Lauf und Passspiel legen und die Vermeidung von Sacks hervorheben. CJ Stroud sollte jede Chance bekommen, sein Spiel konstant umzusetzen. 429 Total Yards sprechen dabei für sich, 22 von 33 Pässen brachte er an den Mann. 261 Passing Yards und 168 Rushing Yards waren zum Schluss die endgültige Bilanz. Dennoch musste der Spieler vier Sacks über sich ergehen lassen, u.a von LA Chargers Joey Bosa. Im Spiel zeigte er aber auch gute Laufleistungen, u.a 25 Yards oder auch mehrere Kurzläufe, um sich notwendige First Downs zu sichern. Die Front 7 der LA Chargers hatte dabei einige Probleme, sich darauf einzustellen.
Erst im zweiten Quarter hatten die Houston Texans langsam ein Rezept gefunden, um sich einzuspielen und sich gegen die LA Chargers zu behaupten. Dabei brachte Wide Receiver Nico Collins die ersten Punkte mit seinem Touchdown auf das Scoreboard. Ein weiteres Field Goal sicherten ihnen zunächst den knappen 10:6 Vorsprung vor der Halbzeit.
Erst in der zweiten Spielhälfte kamen die Houston Texans so richtig in Fahrt. Kicker Ka‘imi Fairnbairn arbeitete konstant und sicherte jedes notwendige Field Goal, um sich Schritt für Schritt abzusetzen.
Was zu Beginn nach einem lauen "Wild Card" Spiel aussah, brachte in der zweiten Hälfte immer wieder einen stockenden Atem. Es gab jede Menge Höhen und Tiefen, so verloren die Houston Texans zum Beispiel zunächst einen Ball kurz vor der Endzone durch eine Interception. Under Review hatte diese doch keinen Bestand, mit Glück im Unglück konnten die Houston Texans mit einer 15 Yard Strafbilanz weitermachen.
Selbst der bereits geschilderte 86 Yard Lauf von der Chargers Ladd McConkey konnte ihnen nichts mehr anhaben. Den anschließenden PAT Kick blockten sie und Special Team Spieler D‘Angelo Ross sicherte sich weitere 2 Punkte zum Spielstand von 25:12.
Das Beste zum Schluss, Running Back Joe Mixon besiegelte mit seinem Touchdown den endgültigen Sieg und pushte erneut seine individuelle Spielbilanz. So setzt er sich mit 106 Yards auf Platz 1 im Rushing, vor CJ Stroud und Dameon Pierce.
Insgesamt eine überragende Leistung. So erläuterte Defense Spieler und Leistungsträger Derek Stingley: "Wir haben da draußen einfach als Einheit gespielt, kommuniziert und sichergestellt, dass wir wissen was jeder zu tun hat. Es gibt immer noch einiges zu verbessern. Aber wir werden nächste Woche da rausgehen, und so spielen, wie wir spielen müssen."
CJ Stroud stimmte ihm zu und ergänzte: "Natürlich war in diesem Jahr nicht alles einfach. Aber diesen Sieg können wir nutzen, um uns noch weiter zu motivieren."
Diese Motivation ist zwingend notwendig. In der nächsten Woche werden die Houston Texans je nach weiterem Verlauf der aktuellen Wild Card Round entweder auf die Kansas City Chiefs oder bei einem Broncos Sieg auf ihre "unbeliebten" Baltimore Ravens treffen.
Beides potenzielle Gegner, bei denen die Houston Texans noch eine Schippe an Vorbereitung drauflegen müssen.
Nadia Quast - 12.01.2025
Derek Stingley (© Getty Images)
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