Der Rekord von Ex-Los Angeles Rams Running Back Eric Dickerson wird wohl noch mindestens ein Jahr länger bestehen: Running Back Saquon Barkley wird nicht für die Eagles gegen sein Ex-Team New York Giants im finalen Vorrundenspiel auflaufen und somit auch die noch fehlenden Yards nicht mehr schaffen können.
Saquon Barkley übersprang mit einer weiteren herausragenden Leistung die selten erreichte 2.000 Yards-Marke in Woche #17 gegen die Dallas Cowboys und benötigt damit noch genau 101 Yards, um den legendären Rekord von Eric Dickerson mit 2.105 Yards aus dem Jahr 1984 zu brechen, den der damals allerdings mit nur 16 Partien aufgestellt hatte. Die "MVP"-Rufe echoten lautstark für "SB2K" durch das Stadion.
Es wäre natürlich abolut passend gewesen, wenn Barkley gegen sein Ex-Team, das ihn im Frühjahr nicht mehr bezahlen wollte, den legendären Rekord gebrochen hätte. Sehr zum Unmut von Eric Dickerson, der schon öffentlich geäußert hatte, dass er überhaupt nichts davon halten würde, wenn Barkley dies gelingen sollte.
Jetzt muss er sich keine Sorgen mehr machen: Head Coach Nick Sirianni hat bereits erklärt, dass er einige Spieler am Sonntag gegen die Giants pausieren lassen wird – darunter eben auch Running Back Barkley.
Der war nach seiner Zeit am College bei Penn State der Running Back Star der Draftklasse 2018: Er galt als der deutlich beste seiner Klasse und wurde trotz anderem Stil mindestens genauso gehypt wie die Running Back Stars der zwei Jahre zuvor – Ezekiel Elliott (2016 zu den Cowboys) und Leonard Fournette (2017 zu den Jaguars). Die Giants hofften, dass der Mann, der beste körperliche Voraussetzungen besitzt und diese perfekt einzusetzen weiß, das zuvor katastrophale Running Game wiederbeleben und auf Anhieb an die Ligaspitze führen könnte.
Barkley persönlich hoffte, dass er nicht nur als Running Back, sondern als transzendente Sportpersönlichkeit wahrgenommen würde, wie er damals in einem Artikel des ESPN Magazines geäußert hatte.
Beides klappte nur bedingt und nicht unbedingt wie gewünscht: Bei den Giants absolvierte er nur in seiner Rookiesaison alle Saisonpartien, ansonsten musste er vor allem 2020 verletzungsbedingt lange passen. Insgesamt kam er bei den Giants auf 74 Spiele in sechs Spielzeiten, die er allesamt startete. Dreimal schaffte er die magische 1.000 Yard-Marke (2018, 2019 und 2022), zweimal wurde er zum Pro Bowl geschickt (2018 und 2022).
2023 hatte der noch 27-jährige das Franchise Tag erhalten, das jedoch zum Ende der Deadline im Juli in einen Ein-Jahres-Vertrag zu gleichen Konditionen umverhandelt.
Bei den Eagles folgt er auf Miles Sanders (2022) und D’Andre Swift (2023), die jeweils Platz #5 in der Ligarangliste der besten Running Backs belegten. Barkley übertraf die Leistungen der beiden noch einmal deutlich.
Beim Gastspiel der Eagles in New York wurde Barkley noch ausgebuht. Warum bleibt wohl ein Geheimnis der Giants-Fans. Schließlich hatte deren Management zum Einen lieber Quarterback Daniel Jones bezahlt (und den dann trotzdem entlassen, was wohl die Definition von "Fehlentscheidung" ist) und zum Anderen hatten sie Barkley deutlich verstehen zu geben, dass er auch andernorts arbeiten kann. Dass ihn dies zusätzlich motiviert hat, ist absolut nachvollziehbar.
In der ersten Partie gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber erlief er 176 Yards und einen Touchdown. Man kann davon ausgehen, dass er auch diesmal die 100 Yards hätte knacken können, Aber dazu kommt es jetzt nicht. Zumindest das Giants-Management dürfte diesbezüglich nicht allzu enttäuscht sein.
Kickoff der Partie im Lincoln Financial Field ist am Sonntag um 19 Uhr.
Carsten Keller - 01.01.2025
Saquon Barkley bei seinem Draft 2018 (© Carsten Keller)
Leser-Bewertung dieses Beitrags:
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