Buckeyes und Hurricanes patzen im Endspurt

Ohio States Head Coach Ryan Day steht nach der Niederlage gegen Michigan mal wieder in der Kritik.Der letzte Spieltag vor den Conference Championship Games bot nochmal reichlich Drama. Zwei Teams aus den Top-Sieben der aktuellen CFP-Rangliste, Ohio State und Miami, kassierten am Samstag unerwartete Niederlagen, mit denen sie den Einzug in ihre Conference-Endspiele verpassten, und ein weiteres, Georgia, verhinderte am Freitag erst in der achten Verlängerung die dritte Saisonniederlage, die zwar nichts mehr an der Teilnahme der Bulldogs am SEC Championship Game geändert, das Team aber wahrscheinlich die Chance auf das Erreichen der Playoffs gekostet hätte. Das kommende Wochenende bietet dann schonmal richtiges Playoff-Flair, weil es in den Conference Championship Games nicht nur um die Titel in den Conferences geht, sondern ihr Ausgang natürlich auch darüber entscheidet, welche Teams die zwölf Plätze in den Playoffs bekommen werden und wer in diesen gegen wen spielt.

Ohio State und Miami waren natürlich die großen Verlierer des Thanksgiving-Day-Wohenendes, allerdings ist die Situation nach diesen Rückschlägen nicht für Beide gleich. Ohio State hat nach der 10:13-Heimpleite gegen Michigan, der vierten Niederlage in Folge gegen die Wolverines, nämlich immer noch die Chance, die Playoffs zu erreichen, und würden sie am Ende National Champion, dann wäre der aktuelle Ärger über die lahme Vorstellung gegen Michigan längst vergessen. Weil es gar nicht mehr genug Teams mit besseren oder gleichen Bilanzen gibt, werden die Buckeyes in der neuen CFP-Rangliste nicht wirklich tief fallen, ein Herausfallen aus den Top-Ten ist im Grunde nicht möglich. Das hat dann zwar was von Playoff-Qualifikation durch die Hintertür, aber seis drum, drin ist drin. Aktuell aber herrscht erstmal Frust in Columbus. Die anspruchsvolle "Fan Base" mault seit Jahren an Head Coach Ryan Day herum, weil der bist jetzt noch keinen Titel geliefert hat (letzte National Championship vor zehn Jahren unter seinem Vorgänger Urban Meyer) und das Team unter seiner Führung tatsächlich in den wichtigen Spielen zu oft scheitert. Die Zahlen sprechen da gnadenlos gegen ihn. In Spielen ohne die Partien gegen Michigan und in den Playoffs ist Days Bilanz mit 63-3 hervorragend, aber seine Bilanz in den Derbys gegen Michigan (2-4) und in Playoff-Partien (1-3) ist klar negativ, und in Spielen gegen Teams aus den Top-Fünf der jeweils aktuellen Rangliste mit 5-7 auch nicht zufriedenstellend. Im Grunde kann man das auf eine einfache Formel bringen: Das Team gewinnt unter seiner Führung die Spiele, in denen es eh klar favorisiert ist, in den Spielen gegen Top-Konkurrenten ziehen sie in der Mehrzahl den Kürzeren. Die diesjährige Niederlage gegen Michigan war zudem besonders bitter, weil Michigan aktuell kein Team auf Augenhöhe mit den Buckeyes ist.

Für Miami war die 38:42-Niederlage bei Syracuse, nach einer zwischenzeitlichen 21:0-Führung, folgenschwerer. Mit ihr verpassten die Hurricanes nicht nur die Chance, zum ersten Mal ACC Champion zu werden, sondern werden ziemlich sicher auch den Einzug in die Playoffs nicht mehr schaffen. In der neuen CFP-Rangliste werden sie gewiss weit zurückfallen, noch hinter mit drei Niederlagen belastete Teams wie Alabama, South Carolina oder Mississippi und die beiden besten Teams der Big Twelve Conference, Arizona State und Iowa State (je zwei Niederlagen). Und das zurecht. Miami hat kein einziges Spiel gegen Teams bestritten, die zum Zeitpunkt der Partie in den Top 25 platziert waren und drei Partien nur mit einer großen Portion Glück gewonnen. Der "wertvollste" Sieg war das 52:45 bei Louisville. Zum Vergleich: Alabama hat vier Spiele gegen Top-25-Teams bestritten (Bilanz: 3-1 inklusive eines Sieges gegen Georgia), South Carolina sogar sechs (3-3) und Mississippi immerhin noch zwei (1-1, ebenfalls Sieg gegen Georgia). Und auch die Saison-Gesamtleistungen von Arizona State (3-0 gegen Top-25-Teams) und Iowa State (2-0) sehen besser aus als die der Hurricanes.

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Conference-Endspiele und die Playoff-Perspektiven ihrer Teilnehmer:

SEC:
Hier qualifizierte sich am Samstag Texas mit einem 17:7 bei Texas A & M für das Championship Game, für das Georgia, das am Freitag gegen Georgia Tech erst nach der achten Verlängerung gewonnen hatte (44:42), bereits als Teilnehmer feststand. Texas hat erst eine Niederlage in der Bilanz. Die hatte man Mitte Oktober auf eigenem Platz gegen Georgia kassiert (15:30). Selbst bei einer erneuten Niederlage gegen die Bulldogs würde es gewiss für den Einzug in die Playoffs reichen. Für Georgia würde es bei einer Niederlage eng werden, vor allem, wenn SMU (ACC) und Boise State (Mountain West) ihre Conference-Finals gewinnen sollten. Dann hätten die Bulldogs eine Niederlage mehr auf dem Konto als der Champion der Big Twelve und Tenessee aus der eigenen Conference und genauso viele wie Alabama und Mississippi, gegen die Georgia, wie schon erwähnt, verloren hatte. Diese Konstellation würde das Playoff Selection Committee ganz schön ins Schwitzen bringen.

Big Ten:
Die Gegner hier sind der ungeschlagene Ranglistenerste Oregon, der am Samstag zu einem klaren 49:21 gegen Washington kam und bereits als Teilnehmer am Championship Game festgestanden hatte, und Penn State, das nach Ohio States Niederlage mit einem 44:7 gegen Maryland nachzog. Die Nittany Lions hatten zwar gegen Ohio State ihre einzige Niederlage kassiert, haben aber die bessere Conference-Bilanz. In Sachen Playoff-Teilnahme können die Beiden entspannt in dieses Spiel gehen. Auch der Verlierer wird sich noch für die Playoffs qualifizieren. Er wird dann nur nicht direkt ins Viertelfinale einziehen. Darüber hinaus werden aus der Big Ten Ohio State und Indiana die Playoffs erreichen.

ACC:
Auch in der ACC hatte mit dem Conference-Neuling SMU ein Teilnehmer am Finale bereits festgestanden. Der leistete sich am Samstag keinen Ausrutscher und gewann gegen California souverän mit 38:6. Gegner der Mustangs wird nach Miamis Patzer Clemson sein. Die Tigers verloren zwar ihr Spiel am Samstag gegen den Lokalrivalen South Carolina mit 14:17 und sind der einzige Teilnehmer an den Championship Games der Power Four Conferences, der drei Niederlagen aufweist, aber sie haben gegenüber Miami die bessere Conference-Bilanz. Sollten die Tigers gegen SMU gewinnen und bereits am Freitag Boise State das Championship Game der Mountain West Conference gegen UNLV, dann wäre der ACC Champion nur der fünftbeste Conference Champion und würde sich nicht direkt fürs Viertelfinale der Playoffs qualifizieren. SMU könnte sich eventuell auch im Falle einer Nierlage noch für die Playoffs qualifizieren, würde aber davon abhängen, was in den Championship Games der Big Twelve und der Mountain West passiert. Clemson wäre bei einer Niederlage kein Thema mehr für die Playoffs.

Big Twelve:
Hier hatte es vor den letzten Spielen eine Fülle von Optionen bei der Besetzung des Finales gegeben, weil rechnerisch noch neun Teams Chancen auf den Einzug in dieses hatten. So dramatisch wurde es dann aber nicht. Die vier mit gleicher Conference-Bilanz an der Spitze stehenden Teams gewannen alle: Arizona State mit 49:7 bei Arizona, Iowa State mit 29:21 gegen Kansas State, Colorado mit 52:0 gegen Oklahoma State und als letztes BYU mit 30:18 gegen Houston. Damit blieb es bei dem Vierer-Gleichstand, und bei dem lagen im Tie-Breaker Arizona State und Iowa State vorn. Für die Playoffs wird sich nur der Sieger dieses Duells qualifizieren. Der Verlierer wäre mit dann drei Nierlagen raus. Ob der Big Twelve Champion einer der vier in der CFP-Rangliste bestzplatzierten Conference Champions sein wird und damit direkt in das Viertelfinale einzieht, hängt davon ab, was in der ACC und der Mountain West Conference passiert.

Group of Five:
Das bestplatzierte Team aus den Group of Five Conferences ist zurzeit Boise State aus der Mountain West Conference und das wird auch so bleiben. Die Broncos werden nach Miamis Niederlage und dem eigenen 34:18-Erfolg gegen Oregon State noch einen Platz höher rücken (von 11 auf 10). Sie treffen im Mountain-West-Finale am Freitag im heimischen Albertsons Stadium auf UNLV, das sich mit einem 38:14-Sieg gegen Nevada für dieses qualifizierte. Die Beiden haben in dieser Saison bereits gegeneinander gespielt, am 25. Oktober in Las Vegas. Damals hatte Boise State mit 29:24 gewonnen. Der Sieger dieses erneuten Duells ist als bestplatzierter Group of Five Conference Champion für die Plsayoffs qualifiziert. Sollte Boise State gewinnen, hätte es sogar gute Chancen, der dritt- oder viertbeste Conference Champion zu sein und damit direkt ins Viertelfinale einzuziehen, weil es dann in der CFP-Rangliste gewiss zumindest vor dem Champion der Big Twelve bleiben würde. Bei einem Sieg von UNLV würde der Mountain West Champion wahrscheinlich nur der fünftbeste Conference Champion sein und müsste schon in der ersten Playoff-Runde ran. Boise State würde in diesem Fall die Playoff-Teilnahme wahrscheinlich verpassen.

Independents:
Einen Platz in den Playoffs sicher hat Notre Dame, das bekanntlich keiner Conference angehört und somit kein Conference Championship Game spielt. Die Fighting Irish waren als Fünfter der CFP-Rangliste in das Thanksgiving-Day-Wohenende gegangen und werden nach dem 49:35-Sieg bei USC mit einer 11-1-Bilanz ihre Position definitiv halten, durch Ohio States Niederlage wahrscheinlich sogar noch einen Platz aufrücken. Direkt ins Viertelfinale einziehen können sie ohne Conference-Titel nicht, aber sie werden ihr Spiel in der ersten Playoff-Runde immerhin auf eigenem Platz spielen können.

Hoch - 02.12.2024

Ohio States Head Coach Ryan Day steht nach der Niederlage gegen Michigan mal wieder in der Kritik.

Ohio States Head Coach Ryan Day steht nach der Niederlage gegen Michigan mal wieder in der Kritik. (© Getty Images)

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