Die Los Angeles Rams haben sich bei den New Orleans Saints dank drei Touchdowns in der zweiten Hälfte mit 21:14 durchgesetzt. Für die Saints endete damit die Mini-Siegesserie von zwei Spielen unter Interims-Head-Coach Darren Rizzi, die Rams gewannen damit ihr immerhin drittes Auswärtsspiel in Folge. Kleiner Schönheitsfehler: Dazwischen setzte es für sie zwei Heimniederlagen. Im Rennen um die Playoffs ist man aber weiter dabei - vorausgesetzt man kann in den letzten beiden Spielen in ein paar Wochen die Heimschwäche ablegen und die beiden Gruppenrivalen aus Arizona und Seattle um den Jahreswechsel herum bezwingen.
Das Potenzial ist da, es wäre auch für die Saints da gewesen. Beide Mannschaften kamen ohne jeden Ballverlust durch die Partie. In der Red Zone war der Angriff der Rams effektiver. Drei Mal bewegte man den Ball über die 20-Yard-Linie des Gegners, drei Mal punktete man in der Folge auch. Die Saints gingen bei zwei tiefen Vorstößen in die Red Zone immer leer aus. Vor der Pause gab es nur zwei Field Goals von Blake Grupe aus jeweils 54 Yards, dazwischen verfehlte der Rams-Kicker aber aus 36 Yards einmal auch das Tor.
Beginn und Ende der Partie waren aus Sicht des Saints-Angriffes zwei verpatzte Aktionen von Derek Carr. Sowohl zum Abschluss der ersten Angriffsserie als auch der letzten sahen die Schiedsrichter auf dem Feld zunächst einen Fumble von Carr nach einem Quarterback Sack, beide Male wurde Carr aber nach genauerer Betrachtung per Videobeweis zu Gute gehalten, dass er bereits zum Vorwärtspass angesetzt hatte. Wichtig war es vor allem am Anfang, denn da wäre der Fumble sonst zum Return Touchdown für die Rams geworden. So konnte immerhin anschließend Grupe das erste Mal treffen.
Im zweiten Fall am Ende war es im Ergebnis egal: Zwar hatte Marquez Valdes-Scantling da den Ball für die Saints gesichert, aber im letzten und vierten Versuch naturgemäß weit hinter der 9-Yard-Linie der Rams, an die die Saints da immerhin eine Minute vor Schluss vorgestoßen waren. Kyren Williams holte im ersten Versuch für die Rams danach elf Yards, durchstieß so mit 104 Yards noch die 100-Yard-Schallmauer und sicherte vor allem mit dem First Down den Sieg.
Williams und Quarterback Matthew Stafford waren für die Rams die offensiven Matchwinner. Matthew Stafford warf bei 24 Versuchen 14 gültige Pässe für 183 Yards und zwei Touchdowns ohne Interception. So richtig los ging es aber erst in der zweiten Hälfte. Vor der Pause kam der Rams-Angriff nicht einmal auf 100 Yards, scheiterte im zweiten Viertel beim tiefsten Vorstoß in die Saints-Hälfte mit einem Passversuch auf Cooper Kupp im vierten Down.
Nach der Pause erlief Williams im ersten Drive fast ebenso viele Yards wie in der gesamten ersten Hälfte und belohnte sich selbst mit dem Touchdown. Auf der Gegenseite nahmen die Rams-Verteidiger nun Alvin Kamara etwas stärker in die Zange und stoppten die Saints damit (ingesamt hatte Kamara mit 112 Yards - allerdings bei mehr Anläufen - mehr Ausbeute als Williams). Der letzte Spielzug des dritten Viertels war ein 46-Yard-Stafford-Pass auf Demarcus Robinson, der nach dem Seitenwechsel sogleich seinen zweiten (und letzten) Passfang der Partie zum 14:6 verwertete.
Die Saints bewiesen Moral, vor allem eben Kamara, der energisch daran arbeitete, den Anschluss vorzubereiten, der per Pass auf Valdes-Scantling auch prompt gelang, dank Conversion von Dante Pettis auch zum 14:14-Ausgleich. Schon der Kickoff Return von mehr als 40 Yards zeigte aber, dass die Rams nun auch siegen wollten. Fast schon zu schnell - binnen drei Minuten - gingen sie durch Puka Nacua mit 21:14 in Führung. Auf dem Weg zum Touchdown-Pass überbrückten die Rams da 56 Yards mit acht Spielzügen. Die Offense nutzte verstärkt Passspiel. Gleich der erste Spielzug des Drives gab mit einem Pass auf Tutu Atwell für 20 Yards Raumgewinn die Richtung vor. Am Ende half aber auch eine Strafe wegen Defensive Pass Interference bei einem dritten Down, ehe Nacua jubeln durfte.
Die Antwort der Saints kam, sah zunächst gut aus, endete aber nicht erst an der 9-Yard-Linie unglücklich. Fast schwerer als die Niederlage dürfte wiegen, dass Taysom Hill bei einem vorhergehenden vierten Versuch zwar zwei Yards und das First Down holte, sich dabei aber ein Kreuzband riss. Die Saison ist für den Joker-Quarterback der Saints damit beendet, für das Team wird es auch deswegen in den kommenden Wochen wohl nur noch darum gehen, wer im kommenden Jahr Head Coach sein wird...
Auerbach - 02.12.2024
Puka Nacua sorgte im letzten Viertel für den Sieges-Touchdown. (© Getty Images)
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