Die Detroit Lions haben Free Agent Safety Jamal Adams für ihre dezimierte Verteidigung verpflichtet. Er war seit etwas mehr als einem Monat ohne Team gewesen, nachdem ihn die Titans Mitte Oktober auf seinen Wunsch hin entlassen hatten.
Es war dort ein kurzer und wenig eindrücklicher Auftritt des selbsternannten "President": Der Weggang war dabei aber noch nicht einmal so überraschend wie es seine Verpflichtung im Juli war, als er für einen überschaubar dotierten Vertrag für ein Jahr in Nashville unterschrieben hatte.
Der ehemalige First Round Pick der New York Jets hatte zuletzt 2020 für richtig Schlagzeilen gesorgt: Damals wurde er für den hohen Preis von zwei Erstrunden-, einem Drittrundenpick und Safety Bradley McDougald zu den Seattle Seahawks transferiert. Neben Adams erhielten die noch einen Viertrundenpick der Jets. Ein Trade, der für Aufsehen sorgte wie kaum ein anderer der letzten Jahre. Der größte Gewinner war damals Jamal Adams selbst: Er hatte schon länger klargemacht, dass er – hoch - bezahlt werden wollte und ihm die Strukturen in New York, wo er sich seit geraumer Zeit nicht mehr wohlzufühlen schien, nicht gefallen hatten. Bei den Seahawks unterschrieb er dann zunächst für vier Jahre und 70 Millionen Dollar.
Auf dem Feld gab es an den Leistungen von Adams selten etwas auszusetzen – zumindest bis er sich mit zahlreichen Verletzungen auseinandersetzen musste: Der 2017 an Position 6 gedraftete Adams etablierte sich schnell als absoluter Führungsspieler der Jets und war einer der top Safeties der ganzen Liga. Nominierungen zu zwei Pro Bowls mit den Jets und im ersten Jahr bei den Seahawks waren die logische Folge.
In den letzten beiden Jahren in Seattle kam er jedoch nur noch auf insgesamt zehn Partien mit drei abgewehrten Pässen und 51 Tackles. Weit weg von Zahlen früherer Jahre und so trafen die Seahawks die finanziell folgenschwere Entscheidung, ihn vorzeitig aus seinem Vertrag zu entlassen. Dies bescherte ihnen einen Dead Cap Hit von 20 Millionen Dollar.
Die Verletzungen erklären auch, dass es lange Zeit keinen wirklichen Markt für den gerade erst 29 Jahre alt gewordenen Safety zu geben schien.
Der Ein-Jahres-Vertrag in Nashville war als sogenannter "Prove-It-Deal" angelegt, bei dem er beweisen sollte, dass er noch in der Lage ist, eine Saison auf hohem Niveau mit möglichst wenigen Ausfällen zu bestreiten.
Das Ergebnis war überschaubar: In drei Partien, davon einen einzigen Start, kam er auf vier Tackles und sonst keine nennenswerten Statistiken; dabei stand er auch nur 20 Snaps überhaupt - elf Prozent aller möglichen Snaps - auf dem Platz. Weit weg von seinen eigenen Ansprüchen und die damalige 1-4 Bilanz war womöglich erwartbar, aber ist sicher auch niedriger, als Adams und die Verantwortlichen der Titans das erhofft hatten.
Jetzt griffen die Lions zu, die aber mit Brian Branch und Kerby Joseph zwei Safeties haben, die auch beide zuletzt durchspielen konnten. Dahinter wurde es aber schnell überschaubar - spätestens als Ifeatu Melifonwu auf die Injured Reserve Liste verabschiedet werden musste.
Mit Adams besitzen die Lions jetzt eine - ziemlich sicher - günstige und erfahrene Option. Dass er aber noch einmal zur Ausnahmeform früherer Jahre zurückkehren wird, ist jedoch alles andere als wahrscheinlich. Aber vielleicht benötigen die Lions dies auch gar nicht, sondern kommen mit einer soliden Version von Adams, der sich auch abseits des Feldes bei Social Media zurückhält, aus. Für den ultimativen Erfolg wäre das sicher nicht hinderlich.
Carsten Keller - 02.12.2024
Ex-Pro Bowler Jamal Adams ist auf dem Weg nach Detroit (© Carsten Keller)
Leser-Bewertung dieses Beitrags:
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