Mittelmäßiges Truthahnspiel

Die Dallas Cowboys (5-7) haben ihr traditionelles Thanksgiving-Heimspiel, diesmal wieder gegen die New York Giants (2-10), mit 27:20 gewonnen. Running Back Rico Dowdle kam dabei erstmals über 100 Yards und erlief zudem einen Touchdown. Die Gäste konnten ihn nie stoppen und stellten sich bei den seltenen guten Offensivaktionen des Öfteren mit Strafen selbst ein Bein.

Es war bereits das 57. Spiel der Cowboys am traditionellen Thanksgiving-Feiertag, wobei Dallas zuvor 33 Spiele gewinnen konnte bei 22 Niederlagen und einem Unentschieden.

Zuletzt gab es genau diese Partie an Thanksgiving vor zwei Jahren; damals siegten die Cowboys mit 28:20. Wohl mehr ist eine ikonische Szene aus dem Duell 2014 - fast auf den Tag genau vor zehn Jahren - in der Erinnerung: Wide Receiver Odell Beckham Jr. katapultierte sich mit einem herausragenden einhändigen Catch im Met Life Stadium gegen Passverteidiger Brandon Carr in die Diskussion um den besten Fang aller Zeiten.

Von glorreichen Zeiten sind beide Teams aktuell jedoch meilenweit entfernt: Bei den Cowboys ist Dak Presscott verletzt und spielte zuvor schon nicht in Bestform. Stattdessen startete erneut Cooper Rush (und nicht Trey Lance).

Die Giants entließen ihren degradierten Starter Daniel Jones kürzlich sogar ganz, nachdem sie ihm im Vorjahr noch einen neuen Monstervertrag gegeben hatten. Die Verlängerung war angesichts der möglichen Optionen womöglich alternativlos, dass es nicht klappte, verwunderte aber kaum einen Betrachter.

Vergangene Woche durfte die Nachverpflichtung Tommy DeVito spielen und enttäuschte gegen Tampa Bay, diesmal durfte sich Ex-Bronco und Ex-Seahawk Drew Lock versuchen.

Lock sorgte auch für einen - ungeplanten - Touchdown, nachdem die Giants durch RB Tracy mit einem Lauf durch die Mitte 7:3 kurz vor Ende des ersten Viertels in Führung gegangen waren: Ein Pass in Richtung RB Singletary wurde von LB Overshown nach oben abgefälscht, von ihm selbst wieder gefangen und für einen 23 Yards Touchdown in die Endzone getragen.

Kurz vor der Pause überboten sich die beiden Teams noch mit wenig spektakulärem Football. Vereinzelt waren am Truthahntag daher auch die "Boo-Birds" zu hören, die ihr Missfallen über den Spielverlauf lautstark ausdrückten.

Cowboys CB Josh Butler verletzte sich kurz vor der Pause, als er ohne gegnerische Einwirkung aufkam, sofort einknickte und mit einer offensichtlichen Knieverletzung vom Feld genommen werden musste.

Doch dann wurde es besser für die Cowboys nach der Halbzeit: Drew Lock fumbelte bei einem Tackle von LB Kendricks und Dallas hatte beste Feldposition. Bis es QB Cooper Rush mit einem Rush versuchte und den Ball direkt vor der Endzone hineinfumbelte. Die Ansicht der Videobilder ließ die Cowboys aber doch im Ballbesitz - und kurz darauf einen erfolgreichen Touchdown-Pass zu dem erfahrenen WR Brandin Cooks feiern.

Nur ein paar Minuten später konnten die Cowboys nach einem kurzen, erfolglosen Auftritt der Gäste schon wieder jubeln, als RB Rico Dowdle in die Endzone laufen konnte. So wie die Defense der Cowboys agierte, sah es nicht so aus, als ob die Giants das zwischenzeitliche 27:10 noch einmal drehen könnten.

Dazu verletzten sich auch bei den Gästen mit DE Nunez-Roches und NT Dexter Lawrence (Ellbogen) wichtige Spieler. Drew Lock wurde bei seinem ersten Start für die Giants (nach 21 für die Broncos und zwei für die Seahawks) insgesamt sechsmal gesacked.

Er war es aber auch, der mit einem Lauf über rechts die Giants gut zwei Minuten vor Schluss wieder auf sieben Punkte heranbrachte. Mehr gelang ihnen jedoch nicht mehr in einem insgesamt mittelmäßigen Spiel.

Nächste Woche empfangen die Giants die New Orleans Saints am Sonntag um 19 Uhr; die Cowboys treten Montagnacht bei den Cincinnati Bengals an. Kickoff ist um 02:15 Uhr deutscher Zeit.



Carsten Keller - 29.11.2024

Dexter Lawrence verletzte sich in Dallas am Ellbogen und auch sonst lief wenig für die Giants (© Carsten Keller)