Erst sah es so aus, als würden die Lions ihr traditionelles Thanksgiving Spiel mit einem Spaziergang gewinnen. Zu harmlos agierte die Offense der Bears (in der ersten Halbzeit mehr Yards durch Strafen kassiert, als positive Offensiv Yards erwirtschaftet). Die Lions punkteten hingegen zuverlässig und schienen das Spiel ohne Probleme nach Hause zu bringen.
Fast 13,5 Minuten hatten die Lions den Ball im ersten Viertel, während Caleb Williams seinen neuem hämischen Spitznamen "three and out Williams" alle Ehre machte. Nach einem frühen Jack Bates Field Goal, war es Sam Laporta der den zweiten Drive der Lions mit einem 3-Yard-TD-catch abschloss.
Zwei weitere Field Goals durch Jack Bates erhöhten die Führung auf 16:0, was auch der Halbzeitstand war. Dieser hätte auch leicht höher ausfallen können, doch kurz vor der Halbzeit und kurz vor der Endzone wurde Jahmyr Gibbs nach einem 13-Yard-Pass auf dem Weg zum sicheren TD kurz vor der Endzone der Ball aus der Hand geschlagen und die Bears konnten das Halbzeitergebnis noch in Maßen halten.
Nach der Pause wachten die Bears dann aus ihrem Winterschlaf aus. Nach dem besten Drive des Tages bediente Caleb Williams Kieran Allen für 31-Yards und dieser sorgte für die ersten Punkte der Bears, diese verzichteten auf eine Two-Point-Conversion und es blieb bei einem Two-Score-Game. Die Lions wirkten aber keineswegs geschockt und reagierten mit einer perfekten Antwort. Nach einem Drive war es erneut Sam Laporta, diesmal mit einem 1-Yard-Catch und der alte Abstand war wieder hergestellt.
Der Gast aus Chicago war aber durch ihren ersten TD auf den Geschmack gekommen und so war es erneut Kieran Allen der den Ball völlig frei in der Endzone für neun Yards fing, diesmal gingen die Bears für zwei, aber es misslang, neuer Spielstand 23:13 und fast noch ein ganzes Viertel zu spielen.
Nun stockte die Lions Offense gehörig. Ein sicherlich spielentscheidendes Field Goal vergaben die Lions nach wiedergewonnen Ball aber, so kam Chicago noch einmal aussichtsreich in Ballbesitz. Das was Caleb William in der ersten Halbzeit nicht gelang, klappte von nun wie am Schnürchen. Pässe auf Kieran Allen und DJ Moore fanden ihre Adressaten und so war es Letztgenannter der einen Fehler in der Coverage ausnutze und einen Ball für 31-Yards in der Endzone fing, nur noch 20:23.
Nach einem schnellen Stopp der Lions Offense erfolgte einer der wildesten und gleichzeitig kuriosesten Drives der Saison. Nach einem sensationellen Punt der Lions bis an die 1-Yard-Linie, fing alles vergleichsweise harmlos an. Nachdem ein 3-Yard-Pass Allen erreichte, beschwerte sich dieser über eine nicht gegebene Strafe, welche die Schiedsrichter zurecht nicht gaben, dafür aber eine Strafe gegen Allen wegen unsportlichen Verhaltens.
Mit Pässen auf Moore konnten sich die Bears aus dieser misslichen Lage befreien, bis zu einem Sack an Caleb Williams, der die Bears wieder in ihre eigene Hälfte brachte. Zu allem Überfluss kassierte man direkt darauf noch eine Offensive Pass Interference Strafe und es sah immer schlechter aus. Die Lions machten den Bears aber ein Gastgeschenk und durch eine Defense Pass Interference waren diese plötzlich in Field Goal Range.
Nachdem die Uhr unaufhörlich herunterlief, kam der "das-kann-doch-nicht-wahr-sein" Moment für alle Bears-Anhänger. Nachdem Williams an der 35-Yard-Linie gesacked wurde, hätten die Bears bei keiner Auszeit ein 52-Yard-Field-Goal bei einem dritten Versuch riskieren müssen, um sich in die Verlängerung zu retten. Nicht so die Bears. Williams dirigierte seine Offense an die Linie und bekam 6-Sekunden vor Ende des Spiels den Ball und wollte aufs ganze gehen und warf den Ball Richtung Endzone. Viel zu unpräzise als das jemand an den Ball kommen konnte, viel schlimmer noch, während des Wurfs sprang die Uhr auf 0:00 und so gab es statt Verlängerung oder Sieg nur eine weitere Niederlage, während die Lions kaum fassen konnten, was geschehen war. Der elfte Sieg bedeute für die Lions den besten Start seit 1934, aber gleichzeitig auch das Ende einer Serie. Den Lions gelang kein Lauf-Touchdown und so war diese Serie zu Ende, der Sieg dürfte aber darüber hinweg trösten.
Jan Sawicki - 28.11.2024
Sam Laporta war mit zwei TDs entscheidender Mann gegen die Bears beim wichtigen Sieg (© Getty Images)
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