Florida sorgt in der Schlussphase der Saison ordentlich für Furore. Eine Woche nach dem überraschenden Sieg gegen LSU feierten die Gators einen noch überraschenderen 24:17-Erfolg gegen Mississippi. Es war das erste Mal seit 2018, dass die Gators zwei Siege in Folge gegen Top-25-Teams holten. Eine im Grunde verrückte Situation. Nach den Niederlagen gegen Georgia und bei Texas am 2. und 9. November waren sie ein Team ohne Perspektive, das vor einer dritten "Losing Season" in Folge stand und dessen Head Coach Billy Napier reif für die Entlasssung zu sein schein. Dann machte die sportliche Leitung der Universität etwas für viele Beobachter total Schräges: Sie sprach dem heftig in der Kritik stehenden Billy Napier das Vertrauen aus und verkündete, dass er weiterhin Head Coach bleiben wird. Seitdem wirkt die Mannschaft wie befreit und zeigt, wieviel Potenzial offenbar doch im Kader steckt.
Der entscheidende Faktor für den Erfolg war die Abwehr. Die hielt den vor dieser Partie nach Yards pro Spiel zweitbesten und nach Punkten pro Spiel viertbesten Angriff der FBS unter seiner gewohnten Ausbeute, war besonders stark bei dritten Versuchen (Mississippi holte nur in drei von 14 Third-Down-Situationen neue First Downs), stoppte die Rebels zweimal bei ausgespielten vierten Versuchen kurz vor der Endzone und sicherte den Erfolg mit zwei Interceptions in den letzten eineinhalb Minuten des Spiels. Vor allem Mississippis QB Jaxson Dart hatte gegen Floridas Abwehr Probleme. Er holte zwar über 300 Yards und warf zwei Touchdown-Pässe, stand aber auch ständig unter Druck (u.a. vier Quarterback Sacks) und verlor in der Schlussphase etwas den Kopf. "Unser Hauptziel mit Dart war, ihn in der Pocket zu halten, ihn nicht ausbrechen zu lassen. Er hatte zwar ein paar längere Läufe, aber das Ziel war es, ihn in Schach zu halten und Druck auf ihn zu machen", sagte Floridas DT Cam Jackson später dazu.
Zuzuschreiben haben sich die Rebels die Niederlage zum Teil selbst. Das gaben sie auch selbstkritisch zu. "Das war ein offensichtlich sehr enttäuschendes Ergebnis. Es stand viel auf dem Spiel, und wir haben es einfach nicht gepackt. Es war ein Spiel der vielen ausgelassenen Möglichkeiten: 0-von-3 in der Red Zone, die Turnover-Bilanz verloren, und das gegen ein Team, das richtig gut spielt, wenn dieser Quarterback (gemeint Top-Talent DJ Lagway) spielen kann", so das Fazit von Head Coach Lane Kiffin. Der ließ zweimal vierte Versuche ausspielen anstatt auf kurze Field-Goal-Versuche zu setzen, einmal beim zweiten Angriff seines Teams im ersten Viertel an Floridas 11-Yard-Linie und ein zweites Mal an Floridas 10-Yard-Linie beim ersten Angriff der Rebels nach der Pause. Beide Male sollte der bullige DT J.J. Pegues den fehlenden Yard zum neuen First Down holen. Einigermaßen schräg war dabei die Auswahl der Spielzüge. Beide Male lief Pegues nicht mit Wucht in die Mitte, sondern sollte über die rechte Seite laufen, was Floridas schnelle Verteidiger mit Tackles hinter der Line of Scrimmage unterbanden.
Florida ging Mitte des vierten Viertels mit einem schnellen Angriff mit 24:17 in Führung. Ein 41-Yard-Pass über die Mitte von Lagway auf WR Chimere Dike im ersten Spielzug brachte die Gators tief in die Hälfte des Gegner. Es folgten drei Läufe von RB Montrell Johnson, der letzte über neun Yards zum Touchdown. Anschließend sorgte ein Quarterback Sack dafür, dass die Rebels nach vier Spielzügen punten mussten. Die letzten beiden Angriffe der Gäste endeten dann mit den erwähnten Interceptions, die beide auf Darts Kappe gingen. Im ersten Fall versuchte er mit einem langen Pass über die Mitte einen von drei Defensive Backs abgeschirmten Receiver anzuspielen (Interception durch S Bryce Thornton in der Endzone), im zweiten Fall wollte er unter Druck den Ball wohl ins Seitenaus werfen, warf aber zu kurz, so dass Thornton den Ball noch abfangen konnte.
Hoch - 26.11.2024
QB DJ Lagway führte Florida zu einem überraschenden 24:17-Sieg gegen Mississippi. (© Getty Images)
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