Das jährliche Heimspiel der Kansas City Chiefs und der Denver Broncos war für den Titelverteidiger wieder einmal eine eher zähe Angelegenheit. Doch die Chiefs blieben auch beim neunten Auftritt diese Saison ungeschlagen - beim 16:14 waren drei verwandelte Field Goals der Grundstein für den Sieg. Harrison Butker traf aus 36 Yards und zwei Mal aus kürzerer Distanz. Zum Beispiel aus 20 Yards im letzten Viertel, womit die Gastgeber sechs Minuten vor dem Ende erstmals und eben abschließend die Führung in der Partie übernehmen konnten.
Auf dem Weg zum Field Goal überbrückten die Chiefs 44 Yards mit zehn Spielzügen in etwa fünf Minuten, nachdem sie den Ball nach Punt der Broncos an der 46-Yard-Linie in der gegnerischen Hälfte übernommen hatten. Der längste Spielzug des Drives war der Pass auf DeAndre Hopkins für 31 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 18-Yard-Linie. Hopkins, der schon in der Vorwoche der Matchwinner für Kansas City war, war auch in der dritten Partie nach dem Transfer aus Tennessee für den neuen Club einer der wichtigen Aktivposten. Mehr Yards holten zwar Kareem Hunt (genau 100 aus Läufen und Fängen) sowie Tight End Travis Kelce. Kelce fing auch in der letztlich entscheidenden Serie den Pass für 6 Yards Raumgewinn und ein neues First Down an der gegnerischen 5-Yard-Linie. Anschließend allerdings blieb ihm der zweite Touchdown-Fang verwehrt, und Butker musste aus dem 13:14-Rückstand den 16:14-Vorsprung machen.
Wie in der ersten Hälfte - nach Kelces Touchdown zum 10:14 weniger als zwei Minuten vor der Pause - arbeiteten sich anschließend die Denver Broncos über das Feld, um selbst eine Chance auf ein Field Goal zu haben. Vor der Pause war Wil Lutz aus 60 Yards angetreten und aus der Mega-Distanz gescheitert. Nun sah es viel besser aus: Drei Third Downs hatte der der Angriff der Broncos unter Rookie-Quarterback Bo Nix in den letzten sechs Minuten zu First Downs verwertet und war so geradezu mustergültig genau pünktlich eine Sekunde vor Schluss an der 17-Yard-Linie der Chiefs angekommen. Lutz musste also nur aus 35 Yards treffen - doch schlug hier die große Stunde von Leo Chenal. Der Chiefs-Verteidiger blockte den Schuss und sicherte den Chiefs so den schmeichelhaften Sieg.
Eine Riesen-Enttäuschung für die Broncos, bei denen Bo Nix 22 vollständige Pässe für 215 Yards und zwei Touchdowns bei 30 Passversuchen ohne Fehlpass angebracht hatte. Mit zwei Angriffsserien über 80 und 70 Yards hatten die Gäste im zweiten Viertel die Touchdowns durch Devaughn Vele und Courtland Sutton markiert. Nix war der effektivere Spielmacher im Vergleich zu Kansas Citys Megastar Patrick Mahomes, Sutton war mit 70 Yards der produktivste Receiver auf dem Platz, Running Back Audric Estime hatte mit 3,8 Yards pro Lauf gegenüber Kareem Hunt bei ebenfalls 14 Läufen 50 Prozent mehr Ausbeute.
Aber es ist ein wenig wie verhext: Die Chiefs finden immer irgendwie noch den letzten Abzweig Richtung Siegerstraße. War es letzte Woche gegen Tampa Bay mächtig Dusel in der Overtime, gab es diesmal genau im richtigen Moment den geblockten Field-Goal-Kick - ein Ereignis, das jedes NFL-Team im Durchschnitt etwa alle 30 Spiele einmal feiern darf. Matchwinner Chenal erklärte hinterher zwar, dass sein Team im Training speziell für solche Momente spezielle Vorgehensweisen übt - planbar ist solch ein Erfolg aber garantiert nicht.
Auerbach - 11.11.2024
Entsetzen bei Wil Lutz - der entscheidende Kick wird geblockt. (© Getty Images)
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