Leistungsexplosion sichert Auswärtssieg

Die Cincinnati Bengals (3-5) haben ihr Heimspiel gegen die Philadelphia Eagles (5-2) mit 17:37 verloren dank einer deutlichen Leistungssteigerung der Gästeoffensive mit Ende der ersten Halbzeit. Ab da lief es für die zuvor in Cincinnati noch sieglosen Eagles (0-4-1) und Jalen Hurts konnte insgesamt drei Touchdowns erlaufen - zwei davon durch einen Tush Push.

Es begann für die Eagles wie schon des Öfteren in dieser Saison: Der Gegner hatte den Ball und marschierte - diesmal vor allem mit kurzen Pässen - methodisch über das Feld. Nach fast genau zehn Minuten Spielzeit war es dann erneut ein kurzer Pass von Joe Burrow zu Jamar Chase, der für die ersten Punkte zum 7:0 sorgte.

Dass die Serie der Eagles, noch punktlos im ersten Viertel zu bleiben, auch diese 15 Minuten überdauerte, verwunderte dann nicht mehr. Allerdings konnte Kicker Jake Elliott gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts aus 39 Yards verwandeln. Ein hoffnungsvoller Lauf von Quarterback Jalen Hurts wurde zuvor durch eine Strafe wegen Holdings gegen Right Guard Tyler Steen zunichtegemacht.

Als es so schien, als ob die Eagles auch defensiv in die Partie finden würde, improvisierte Burrow bei einem langen 3rd & 22 per Scramble und hievte dann einen Lobpass zu Tight End Mike Gesicki, der zu Beginn einen bärenstarken Auftritt hatte.

Kurz darauf gelang beim achten (!) Third Down der Bengals erstmal ein Stopp durch die Eagles Defense. Mit einem Field Goal von Kicker Evan McPherson stand es aber trotzdem 10:3.

Die Bengals testeten mittlerweile die tiefe Passverteidigung immer wieder und das meist erfolgreich: TE Erick All, TE Mike Gesicki und WR Jermaine Burton fingen jeweils Pässe über mindestens 20 Yards.

Trotzdem hatten die Gäste direkt vor der Pause die Chance zum Ausgleich, aber gleich zwei Tush Pushes an der gegnerischen Endzone konnten durch die Bengals Defense gestoppt werden. So hieß es zunächst, doch bei genauerem Videostudium konnte dann doch erkannt werden, dass Hurts die Linie mit dem Ball "angekratzt" hatte, so dass es mit einem 10:10 in die Kabinen ging.

Zudem hatten die Eagles ja zu Beginn der zweiten Hälfte Angriffsrecht und nutzten das vor allem mit Pässen zu WR DeVonta Smith und TE Grant Calcaterra für Raumgewinn. Den abschließenden Touchdown - sein fünfter in dieser Saison und zweiter in dieser Partie - erlief Jalen Hurts über rechts fast unberührt aus sieben Yards selbst zum 10:17.

Die Antwort der Hausherrn ließ jedoch nicht lange auf sich warten - Running Back Chase Brown vollstreckte am Ende durch die Mitte zum Ausgleich, nachdem Joe Burrow einmal mehr im Drive ein wichtiges neues First Down erlaufen konnte, als der Drvie bereits zu stoppen schien.

Das absolute Highlight setzte dann aber erneute die Eagles Offense: QB Hurts täuschte eine Ballübergabe zu Saquon Barkley an, die die Defense auf die falsche Fährte schickte. Dann packte Hurts einen 45-Yard-Pass in die Endzone aus, den DeVonta Smith über seine linke Schulter perfekt kontrollierte. Ein Play, das in jeder Spieltagszusammenfassung vertreten sein wird.

Und es ging schlecht weiter für die Bengals: Die Bengals hatten an ihrer eigenen 39 Yard-Linie ein 3rd & 1, das mit einem Lauf von Running Back Zack Moss deutlich scheiterte. Cincinnati ließ aber die Offense auf dem Feld und wurde prompt bestraft, als Jamar Chase einen kurzen Swing Pass von Joe Burrow nicht verwandeln konnte. Ballbesitz der zu diesem Zeitpunkt heißgelaufenen Eagles tief in der Hälfte Cincinnatis. Mehr als ein Field Goal sprang dabei nicht heraus, aber das stellte auch schon auf ein Two-Score-Game.

Doch auch defensiv sahen die Eagles trotz einer zwischenzeitlichen Verletzung von CB Darius Slay deutlich verbessert aus. Einen weiten Pass von Joe Burrow in Richtung seines top Receivers Jamar Chase wehrte Backup Cornerback Isaiah Rodgers in die Hände seines Safetys Gardner-Johnson ab, so dass die Eagles den Ball zurückerhielten.

Philadelphia setzte jetzt noch mehr auf den Run und wurde ein ums andere Mal mit First Downs belohnt, was eine Minute nach der anderen von der Uhr ticken ließ. Saquon Barkley hätte aus 18 Yards fast die Vorentscheidung erzielt, aber das letzte Yard war dann doch wieder eine Sache für den Tush Push - diesmal gleich im ersten Versuch.

Das klappte erneut und so feierte Jalen Hurts seinen dritten Touchdown der Partie zum 34:17 knapp fünf Minuten vor dem Ende. Es war noch nicht das letzte Mal, dass die Eagles feierten: Linebacker Zack Baun boxte an der Bengals 33 einen Ball aus den Händen von Tight End Gesicki und die Offense durfte erneut zurückkehren. Ein Field Goal von Kicker Elliott setzte den Schlusspunkt.

Ein dank der Leistungssteierung der Eagles - offensiv und defensiv - ab der Schlussphase der ersten Hälfte dann doch hochverdienter deutlicher Sieg, der sie bestens im Rennen um den NFC East Divisionssieg lässt. Die Felle der Bengals schwimmen dagegen immer weiter davon.

Kommende Woche empfangen die Eagles die Jacksonville Jaguars am Sonntag um 22:05 Uhr; die Bengals treten bereits um 19 Uhr zu Hause gegen die Las Vegas Raiders an.




Carsten Keller - 27.10.2024

Jalen Hurts feierte gleich drei Touchdowns in Cincinnati (© Getty Images)