Erneut reichhaltig berichteten die bundesdeutschen Print- und Online Medien über den GFL Bowl 2024 in Essen.
So meinte RBB24 begeistert: "Es ist die Krönung einer perfekten Saison: Die Potsdam Royals sind zum zweiten Mal in Folge deutscher Meister. Im Endspiel der GFL waren sie erst dominant, mussten dann aber doch noch einmal bis zum Ende zittern.... Auch im German Bowl zeigten die Royals vom ersten Drive an ihre ganze Klasse. Star des Spiels war dabei wie schon so oft Jaylon Henderson. Der Quarterback, der von vielen Experten als einer der besten Spieler Europas angesehen wird, sorgte mit einem guten Mix aus Pass- und Laufspiel für eine unberechenbare Offensive.... Unter großem Jubel stürmten die Spieler gemeinsam mit Trainer Michael Vogt das Spielfeld, um vor allem ihren Star-Quarterback Henderson zu feiern. Im Siegerinterview machte dieser seiner Freude Ausdruck, ließ seine Zukunft in Potsdam jedoch offen. "Ich will diesen Moment und die nächsten Tage jetzt erstmal genießen. Dann beginnt die Offseason und ich werde gucken, was das Beste für mich ist. Vielleicht ist das in Potsdam, vielleicht aber auch woanders", sagte der US-Amerikaner."
Die Märkische Allgemeine beschäftigte sich vor allem mit den Zukunftsperspektiven der Potsdam Royals: "...Trotz des neuerlichen Triumphs herrscht bei den Brandenburgern nicht nur Sonnenschein. Bereits vor dem Finale hatte Cheftrainer Michael Vogt von "Zweifeln für die Zukunft" gesprochen. Der Club hadert seit Jahren mit der Unterstützung durch die Stadt. So konnte sich das Team auf den GFL-Bowl nicht optimal vorbereiten. Lediglich ein schlecht beleuchteter Kunstrasenplatz ohne Football-Linierung stand zur Verfügung, nach dem das Stadion Luftschiffhafen aufgrund von Rasen-Überbelastung gesperrt worden war. "Wir müssen uns immer wieder mit schwierigen Umständen arrangieren", sagte Vogt. "Wir versuchen, das Beste daraus zu machen." Seit Jahren habe sich der Verein stetig weiterentwickelt, "aber die Infrastruktur für uns nicht", bemängelte der Coach. "Uns fehlt Sicherheit für das Training und beim Rahmen für die Heimspiele ist kein Fortschritt für die Vermarktung zu erkennen - es sind sogar eher Rückschritte." So sei es herausfordernd, weiter das eigene hohe Niveau zu halten. "Wenn man sich überschlägt, um alles möglich zu machen, aber selbst keine Perspektive aufgezeigt bekommt, dann ist so ein Projekt auch irgendwann verbraucht", betonte Vogt. "Manchmal haben wir hier das Gefühl, dass genau das auch das Ziel ist: Dass wir einfach wieder verschwinden." Vogt zeigte sich aber trotzig: "Wir haben inzwischen mehr als 400 Mitglieder, 300 davon sind Kinder und Jugendliche. Denen gegenüber haben wir eine Verantwortung und werden weiter für starken Royals-Football in Potsdam kämpfen."
Die Dresdner Neueste Nachrichten bedauerten natürlich die knappe Niederlage der Monarchs zollten ihrem Dresdner Footballteam aber großen Respekt: "Es hat nicht sollen sein. Die Dresden Monarchs haben das Finalspiel um die deutsche Meisterschaft im American Football mit 21:27 (0:8, 7:11, 0:0, 14:8) gegen den alten und neuen Titelträger Potsdam Royals verloren. Nach schwächerem Start fanden sie jedoch am Sonnabend vor 9712 Zuschauern im Essener Stadion an der Hafenstraße immer besser in diese Partie und hielten bis kurz vor Schluss alles offen. Letztlich standen sie aber in ihrem dritten GFL Bowl zum zweiten Mal als Verlierer da und konnten somit nicht den zweiten Meistertitel nach 2021 feiern ... Nur noch reichlich acht Minuten auf der Uhr und zwei Scores hinten - da war noch alles drin, doch es sah nun scheinbar nicht mehr sonderlich gut aus für die Sachsen. Dennoch hatten sie auch diesmal die richtige Antwort parat: Touchdown Ricky Smalling und PAT Florian Finke, nur noch 21:27. Die Crunchtime brach an, es knisterte unterm stockfinsteren Ruhrpotthimmel. Die Dresdner hatten nun natürlich Blut geleckt. Ihre Defense brachte Henderson nun richtig in Bedrängnis und erzwang dreieinhalb Minuten vor Spielende einen Punt. Domann und die Monarchs-Offense standen nun unter gewaltigem Druck. Jetzt spielten sie nicht nur gegen die Potsdamer Defense, sondern auch gegen die Uhr. In der Schlussminute schafften sie es etwa an die 20-Yard-Linie, doch dort ging es dann nicht mehr weiter. Brock Domann überwarf eine halbe Minute vor Schluss den spielentscheidenden vierten Versuch. Der Titel geht somit an die Potsdamer, die zum zweiten Mal in Folge deutscher Meister sind. Dennoch ist es ein großer Erfolg, dass Dresden die Royals am Rand einer Niederlage hatte."
Schlüter - 13.10.2024
Das Rauschen im Online- und Print-Blätterwald war nach der Austragung des GFL Bowls 2024 wieder deutlich zu hören. (© Schlüter)
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