Die Saga geht weiter

Haason Reddick kam noch nicht bei den Jets an und ist jetzt ohne ManagementDie Saga um Pass Rusher Haason Reddick bei den New York Jets nimmt eine neue Wendung: Sein Management, CAA, hat sich von dem 30-jährigen Pass Rusher getrennt.

Es ist das nächste Kapitel in einem immer dicker werdenden Buch, das vor allem einen als Verlierer dastehen lässt: Durch seinen ausgedehnten Holdout hat er von den eigentlich gut 14 Millionen Dollar Gehalt, die zudem nicht garantiert sind, bereits 4,2 Millionen verloren, weil er die bisherigen fünf Spiele ausgesetzt hat. Dazu kommen (laut ESPN) über acht Millionen Dollar an Geldstrafen.

Wirklich angekommen war Reddick bei den New York Jets nie. Das Theater um den Pass Rusher hat ein bisschen was von Popcorn-Kino, ist aber von den Jets zumindest mitverschuldet. Experten hatten sich schon beim Trade Ende März gewundert, dass man keine Absprachen bezüglich eines neuen Vertrags getroffen hatte. Denn das war auch in Philadelphia bereits der Knackpunkt für Reddick, der seinen Vertrag nicht nur aus seiner persönlich subjektiven Sicht "übererfüllt" hatte und ein neues Arbeitspapier wollte.

Die Philadelphia Eagles hatten damals nach einer wochenlangen Suche mit den Jets einen "Abnehmer" für Haason Reddick gefunden; weit zuvor hatten sie ihrem herausragenden Pass Rusher erlaubt, Verhandlungen mit interessierten Teams aufzunehmen. Die New York Jets schlugen für einen Drittrundenpick zu.

Dort sollte er eigentlich die Lücke ausfülllen, die der Abgang von Bryce Huff verursacht hatte, der wiederum bei den Eagles gelandet ist. Auch wenn der vier Jahre jüngere Huff bislang ebenfalls keineswegs überragend gespielt hat, so startete er doch drei seiner vier Partien im Eagles-Jersey und stand bei 43 Prozent der Defensivsnaps auf dem Feld.

Für Reddick wäre sogar ein Zweitrundenpick fällig gewesen, wenn er auf gut zwei Drittel der Defensivsnaps gekommen wäre. In der vergangenen Spielzeit kam Reddick auf 70,3 Prozent der Defensivsnaps, jetzt ist dies auch rein rechnerisch nicht mehr möglich.

Allerdings sieht es überhaupt nicht danach aus, als ob er in absehbarer Zeit bei den Jets aufschlagen wird.

Womöglich ist diese Verweigerungshaltung auch der Grund für die Trennung der Creative Artists Agency (CAA), die - nach eigener Aussage - die "erfolgreichsten Spieler" der NFL für das Business auf und neben dem Platz unter Vertrag hat. So vertrat man 84 Erstrundenpicks seit 2011 und acht der letzten zwölf Walter Payton Man Of The Year Preisträger.

Reddick spielte am College bei Temple, das seine Heimspiele im Lincoln Financial Field, in erster Linie auch die Heimstätte der Eagles, austrägt. Es war vor zwei Jahren also so etwas wie eine Rückkehr für ihn, den die Arizona Cardinals nach seiner Zeit am College 2017 in der ersten Runde (mit Pick #13) gedraftet hatten.

Bereits damals hatte man gerätselt, auf welcher Position beziehungsweise in welcher Schublade man Reddick wohl am besten unterbringen könnte: Linebacker? Outside Linebacker? Edge Rusher?

Die ersten drei Jahre in Glendale schienen dann auch geprägt von der Suche nach der passenden Position für ihn: Zwar lief er in allen 48 möglichen Spielen auf, startete dabei aber nur 20 und kam auf lediglich 3 erzwungene Fumbles, 192 Tackles und 7,5 Sacks.

Die Cardinals verzichteten fast folgerichtig darauf, die Option auf ein fünftes Vertragsjahr zu ziehen. In seinem letzten Jahr in der Wüste Arizonas blühte er dann jedoch auf: In 16 Spielen kam er auf sechs erzwungene Fumbles, 63 Tackles und vor allem 12,5 Sacks.

Ein "Karrierejahr" zum besten Zeitpunkt und so war er im 2021 ein begehrter Free Agent. Die Carolina Panthers sicherten sich damals seine Dienste für ein Jahr und moderate acht Millionen Dollar. Dort bestätigte er seine Leistungen aus 2020 mit erneut 16 Spielen, diesmal allesamt Starts, und zwei erzwungenen Fumbles, 68 Tackles und elf Sacks.

So verdiente er sich einen Drei-Jahres-Vertrag bei den Eagles über offiziell 45 Millionen, von denen 30 garantiert waren. In zwei Spielzeiten in Philadelphia startete er alle möglichen 34 Partien, erzwang im ersten Jahr gleich fünf Fumbles und kam auf hervorragende 27 Sacks in zwei Spielzeiten. In den letzten vier Jahren holte er jeweils zweistellige Sackzahlen.

Wann es weitergeht mit diesen Zahlen - oder ob überhaupt - bleibt spannend. Demnächst mit neuem Management.

Carsten Keller - 11.10.2024

Haason Reddick kam noch nicht bei den Jets an und ist jetzt ohne Management

Haason Reddick kam noch nicht bei den Jets an und ist jetzt ohne Management (© Getty Images)

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