Wer den gestrigen Abend im Mercedes-Benz-Stadium verbringen durfte, hat eine Erinnerung für die Ewigkeit erhalten. Atlanta gewann ein historisches Spiel von Kirk Cousins (42/58, 509 Yds., 4 TD, 1 INT) gegen die Tampa Bay Buccaneers in Overtime (36:30) und überzeugte erstmals in der Offensive. Gemeinsam mit den Bucs (3-2) bilden die Falcons (3:2) nun das Spitzenduo in der NFC South.
Das Wichtigste in Kürze:
Kirk Cousins stellte mit 509 Passing-Yards nicht nur einen neuen Karriere-Bestwert auf, sondern brach auch den bisherigen Franchise-Rekord von Matt Ryan aus dem Jahre 2016 (503 Yds.).
KhaDarel Hodge erzielte seinen zweiten Touchdown innerhalb von nur fünf Tagen, nachdem ihm in 97 Spielen zuvor nur ein einziger Touchdown gelungen war.
Baker Mayfield spielte ebenfalls stark auf und beendete die Begegnung mit einem Passer-Rating von 137,5. Über die Saison hinweg hat Mayfield das drittbeste Passer-Rating der NFL (112,4).
Der Spielverlauf:
Schon nach dem zweiten Spielzug der Falcons war klar: Diese Mannschaft hat sich trotz einer kurzen Woche enorm viel vorgenommen. Kirk Cousins brachte einen Pass über 32 Yards auf den viel gescholtenen Kyle Pitts (7/8, 88 Yds.) an und servierte nur wenige Plays später für Drake London (12/13, 154 Yds., TD) zur Führung. Unbeeindruckt von diesem 70-Yard-Drive konterte der zielsichere Baker Mayfield mit einem von zwei Touchdown-Pässen zu Mike Evans (5/7, 62 Yds., 2 TD). Ein vergebenes Field Goal von Younghoe Koo sowie ein 53-Yard-Field-Goal von Chase McLaughlin später lagen die Buccaneers mit 10:7 in Führung.
Zac Robinson (Offensive Coordinator der Falcons) und Liam Coen (Offensive Coordinator der Buccaneers) hatten im Vorfeld der Begegnung fantastische Arbeit geleistet und jeweils einen Match-Plan ausgetüftelt, der bis zur Pause 41 Punkte auf die Anzeigetafel brachte (24:17-Führung für die Buccaneers).
Nachdem es im dritten Viertel etwas ruhiger wurde und beide Teams jeweils nur ein Field-Goal erzielt hatten, war das Drama für den vierten Abschnitt vorprogrammiert.
Der nächste Touchdown-Drive der Falcons enthielt neben einer 22-Yard-Completion auf Ray-Ray-McCloud noch einen großartigen Run von Bijan Robinson über 28 Yards - Ausgleich (27:27).
Im Anschluss lagen die Nerven blank. Tampa Bay ging durch ein Field Goal in Führung und blockte daraufhin sogar einen Field-Goal-Versuch der Falcons. Die Chance auf den Ausbau der Führung vergaben die Bucs durch einen Fumble von Bucky Irving an der 25 Yards-Line der Falcons. Im Gegenzug leistete sich Cousins bei einem vierten Versuch und 15 Yards zu gehen die einzige Interception, wodurch Atlanta bereits wie der große Verlierer aussah. Tampa Bay nahm mit dem nächsten Drive (3 Plays, -14 Yds.) jedoch nur 30 Sekunden von der Uhr, sodass 1:14 Minuten verblieben. Diese nutzte Atlanta für neun Spielzüge, bis Younghoe Koo mit einem Field Goal aus 52 Yards die Verlängerung bescherte.
Die Overtime hatte den passenden Abschluss für dieses wahnsinnige Spiel parat. Cousins bediente KhaDarel Hodge, der nur als Vertretung für den zuvor verletzten Drake London ins Spiel gekommen war. Hodge drehte sich aus der Coverage, sprintete an allen Gegenspielern vorbei und trug das Leder zum 45-Yard-Touchdown ins Ziel.
Weitere Notizen:
Kirk Cousins warf als erster Spieler in der NFL-Historie in der ersten (253 Yards) und zweiten Halbzeit (inklusive Overtime 256 Yards) jeweils für über 250 Yards.
Drake London (12/13, 154 Yds., TD) und Darnell Mooney (9/16, 105 Yds. 2TD) kamen jeweils auf über 100 Receiving-Yards.
Rachaad White meldete sich bei den Bucs mit 10 Carries für 72 Yards zurück.
Steffen Wilkens - 04.10.2024
Kirk Cousins zeigte sein bestes Spiel im Dress der Falcons und stellte einen neuen Franchise-Rekord auf. (© Getty Images)
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