Lobos gewinnen 114. Rio Grande Rivalry

Letztes Jahr gehörten die New Mexico State Aggies zu den positiven Überraschungen im College Football. Mit einer 10-5 (7-1 Conference USA) spielte man eine der besten Saisons aller Zeiten, auch wenn man am Ende zum ersten Mal in seiner Geschichte auf der Verliererseite eines Bowl-Spiels stand. Die Teilnahme am 18. New Mexico Bowl war aber trotzdem für das Team ein großer Erfolg, auch wenn Fresno State vor zehn Monaten sein fünftes Bowl-Spiel in Folge gewann und New Mexico State deutlich mit 37:10 besiegte.

Doch nach den Erfolgen begann die Zeit der Veränderungen. Zuerst erklärte Head Coach Jerry Kill nach zwei mehr als erfolgreichen Spielzeiten kurz vor Weihnachten aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Kill gelangen zwei aufeinanderfolgende Bowl-Auftritte. Dies schaffte NMSU erstmals seit über 60 Jahren. In seinen beiden Spielzeiten bei den Aggies sicherte sich der Erfolgstrainer mit seinem Team 17 Siege, darunter führte er die Crimson and White zu ihrem überhaupt allerersten Auftritt in einem Conference-Endspiel. Dieser bemerkenswerte Lauf stellt auch die zweithöchste Gesamtsiegzahl aller Zweijahresperioden in der Programmgeschichte dar und wird nur von den Saisons 1959 und 1960 übertroffen, in denen es 19 Siege gab. Sein Nachfolger Tony Sanchez war vorher für die Wide Receiver zuständig und wurde nun der 36. Head Coach der Aggies.

Mindestens genauso schwer wog der Abgang von QB Diego Pavia. 14 Spiele (bei nur neun Niederlagen) konnte dieser für NMSU gewinnen, eine herausragende Bilanz für das sonst immer am Tabellenende zu findende College. Pavia folgte seinem ehemaligen Head Coach zu den Vanderbilt Commodores als Kill dort als Consultant anheuerte. Nachfolger ist inzwischen Junior Santino Marucci, der seit dem dritten Spieltag die Spielgestaltung übernommen hat, nachdem vorher Senior Deuce Hogan in zwei Spielen ganz sechs Pässe (bei zwei Interceptions) an den Mann gebracht hatte. Man konnte da wohl schon erahnen, dass es mit Siegen für die Aggies in der Saison 2024 sehr dünn werden würde und es bei den Profis von winwin.bet kaum was zu verdienen geben würde.

Nun hoffte man in der 114. Rio Grande Rivalry einen Befreiungsschlag landen zu können. Doch auch dies sollte nicht gelingen. Im heimischen Aggie Memorial Stadium unterlag man den New Mexico Lobos vor 21.062 Fans mit 40:50. Der Lokalrivale hatte sich bis dahin nicht gerade als besonders furchterregend gezeigt und alle vier vorherigen Saisonspiele deutlich verloren. New Mexico führt jetzt die Serie mit 74-35-5 an und auch auswärts in Las Cruces kommt man auf eine positive 30-19-3-Bilanz.

Bei der punktreichen Partie wurden insgesamt 1.042 Yards in der Offensive erzielt, darunter 605 Yards im Laufspiel beider Mannschaften. Nach zwei Wochen, in denen die Aggies zusammen 11 Punkte (0:48 gegen die Fresno State Bulldogs und 11:31 gegen die Sam Houston State Bearcats) erzielten, holte die Offensive von NM State diesmal einen Saisonrekord von 40 Punkten. Die Aggie-Verteidigung ließ jedoch insgesamt sieben (!) Lauf-Touchdowns zu, sodass UNM 50 Punkte erzielen konnte. Die 50 Punkte waren die meisten, die UNM im Aggie Memorial Stadium seit einem 56:31-Sieg im Jahr 1994 erzielte.

Individuell wurden die Aggies von Quarterback Santino Marucci angeführt, der den Abend mit 13 von 29 Pässen und 189 Yards, dem höchsten Wert seiner Karriere, beendete und dabei seinen ersten Touchdown als Aggie warf. Auch Running Back Mike Washington lieferte sein bestes Spiel seit seinem Wechsel von Buffalo ab, als er mit dem Ball 13 Mal für über 54 Yards lief und dabei zwei Rushing-Touchdowns sowie einen Passing-Touchdown erzielte. In der Defensive verzeichnete der aus Albuquerque stammende Tyler Martinez 12 Tackles, die meisten in seinem Team und seine beste Leistung in seiner Karriere, darunter vier Solo-Tackles.

Bei den Lobos waren die drei Rushing-Touchdowns in der ersten Halbzeit von Devon Dampier sein Karriere-High. Dampier hat diese Saison jetzt insgesamt 12 Touchdowns und in seiner Karriere 22. Dampier erzielt in der Offensive bisher durchschnittlich 328,2 Yards (!) pro Spiel.

Thomas Koch - 04.10.2024

In der vorigen Saison konnten die New Mexico State Aggies noch über die Touchdowns von QB Diego Pavia jubeln. (© Getty Images)