Die Hildesheim Invaders stehen erstmals in ihrer Geschichte im Halbfinale der German Football League. In einem dramatisch Match schlugen die Niedersachsen den Serienmeister Schwäbisch Hall Unicorns auf fremdem Platz mit 31:28. Rund 150 mitgereiste Hildesheimer Fans waren nach dem Schlusspfiff aus dem Häuschen und feierten ihr Team lautstark.
Die Invaders erwischten den besseren Start. Besonders die Defense agierte im ersten Viertel hellwach und ließ den Unicorns kaum Raum. Nach zwei Ballbesitzwechseln ohne Punkte, war es schließlich Matti Probst, der die Haller Defense nach Pass von Nelson Hughes zum ersten Mal überlistete und sein Team in Führung brachte. Als die Unicorns dann nach einem missglückten Punt den Ball tief in der eigenen Hälfte an die Invaders abgaben, roch es nach einem Raketenstart der Gäste. Jedoch sprang nur ein Field Goal durch Jonata Loria zum 9:0 Zwischenstand heraus.
Nach dem ersten Seitenwechsel sollten dann auch die Unicorns zu ihren ersten Punkten kommen. Tamsir Seck fing einen Touchdown-Pass von Conor Miller zum Anschluss. Doch die Invaders hatten eine Antwort parat. Mit dem Rücken zur eigenen Endzone passte Nelson Hughes zu Rayshon Mills, der über 95 Yards in die Endzone der Haller sprintete. Die Invasoren führten somit 16:7 nach einem verwandelten Extrapunkt durch Jonata Loria.
Fortan wurde die Partie von beiden Teams offen gestaltet. Halls Lucas Schäfer hatte eigentlich einen Fumble vor der Endzone produziert, und der Ball war über die Linie gerollt, aber Unicorns Wide Receiver Joson-Matthew Sharsh sicherte den Football noch so eben mit beiden Händen. Durch den glücklichen Touchdown verkürzten die Schwäbisch Haller auf 13:16, die obendrein kurz darauf die Invaders narrten. Sie täuschten einen Kick an, entschieden sich aber für eine Two-Point-Conversion, die Julius Hoffmann zum 15:16 vollendete. Die Gastgeber waren wieder dran und übernahmen anschließend die Führung. Nach einer schwachen Angriffsserie und einer Interception von Invaders Ersatzquarterback Jacob Schimenz, erzielte Halls Tight End Jan-Philipp Sonntag durch Touchdown und Kicker Tim Stadelmayr durch Extra-Punkt das 21:16 für die Unicorns. Gleich nach der Pause erhöhte der Favorit durch Wide Receiver Tamsir Seck auf 28:16. Der anschließende Two-Point-Conversion-Versuch missglückte. Die Partie hatte gefühlt ihren Kipppunkt erreicht. Die Invaders verloren Defensive Tackle Mike Taylor nach einer Verletzung und in der Offensive verlor Hughes den Ball. Und alles roch nach einer Vorentscheidung. Doch die Invaders Defensive hielt und zwang Schwäbisch Hall zum Turnover. Matti Probst nutzte das Momentum und fing einen Pass von Nelson Hughes zum Touchdown.
Die Ereignisse überschlugen sich. Philipp Dolezal fing einen Pass von Conor Miller ab und die Invaders erhielten das Angriffsrecht. Es folgte ein Auftritt von Wide Receiver Pieter Solf, der durch eingangs erwähnten Touchdown nebst einer Two-Point-Conversion die Angelegenheit erneut drehte und seine Mannschaft mit 31:28 in Front brachte.
Damit war das Spiel aber noch nicht entschieden. Die Unicorns hatten noch drei Minuten Zeit, doch gleich der erste Pass von Conor landete in den Armen von Marciano Rodrigues. Der Jubel bei den Invaders war entsprechend groß. Die Haller Defense zwang die Invaders noch einmal nach vier Versuchen zum Field Goal, das Kicker Loria aber verschoss. Somit betraten die Unicorns noch einmal mit ihrer Offense das Feld. Deren Angriffsbemühungen reichten aber lediglich zu einem allerletzten Field-Goal-Versuch von der Mittellinie. Kicker Stadlmeyr scheiterte und die Invaders jubelten über den ersten Playoffsieg der Vereinsgeschichte.
Invaders Head Coach Marcus Herford äußerte sich nach dem Spiel glücklich: "Ich bin so stolz auf unsere Spieler, Trainer und Mitarbeiter, die alles gegeben haben. Ein großes Dankeschön an unsere großartigen Fans, die uns in Hall unterstützt haben, und an alle, die sich die Zeit genommen haben, uns anzufeuern. Wir freuen uns über den Sieg, aber jetzt ist es an der Zeit, uns auf unser Halbfinalspiel mit den Monarchs zu konzentrieren." Die Invaders treten im Halbfinale am kommenden Samstag, 28. September, um 16 Uhr bei den Dresden Monarchs an.
Schlüter - 22.09.2024
Es war ein harter Kampf in Schwäbisch Hall, doch am Ende triumphierten die Hildesheim Invaders. (© Manfred Löffler)
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