Ein weiteres historisches Kapitel in der Geschichte der Chemnitz Crusaders wurde in Leipzig geschrieben. Die Chemnitz Varlets, A-Jugendteam des Vereins, gewannen nicht nur das hart umkämpfte letzte Saisonspiel gegen die Auenwald Sharks mit 13:0, sondern so auch zum zweiten Mal in Folge mit einer perfekten Saison die Meisterschaft in der A-Jugend-Oberliga im Mitteldeutschen Spielverbund. Bis in die Haarspitzen motiviert hatte sich der schmale Kader auf den Weg in die Messestadt gemacht und traf dort auf eine zahlenmäßig wesentlich breiter aufgestellte Spielgemeinschaft aus Leipzig Lions und Halle Falken, die zuletzt noch um mehrere Spieler der vormaligen Leipzig Hawks verstärkt worden war.
Das Spiel gestaltete sich schnell zur Defense-Schlacht, und es war klar, dass am Ende das Team die Nase vorn haben würde, das weniger entscheidende Fehler macht. Wie zum Beispiel die Interception, von der die Gastgeber hätten profitieren können, was zum Glück für die Chemnitzer aber folgenlos blieb. Die Spielzeit war schon in der Mitte des zweiten Viertels angekommen, als sich die Chemnitzer Offense um Quarterback Calvin Gröbner bis in Field-Goal-Reichweite vorgearbeitet hatte. Der Schussversuch wurde jedoch von der Leipziger Defense geblockt. Zum Ende des Viertels versuchten die Varlets noch einmal, per Field Goal Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Doch die Entfernung in Verbindung mit Gegenwind vereitelten diesen Versuch in der Schlusssekunde von Halbzeit eins.
Keine Punkte zur Pause, die Null stand - aber eben auf beiden Seiten des Balls. Weiter dominierten die Defense-Reihen, die jeweiligen Offenses hatten ihre liebe Mühe. Das dritte Viertel ging zu Ende, und ein letztes Mal wurden die Seiten gewechselt. Sollte die reguläre Spielzeit wirklich mit einem 0:0 enden? Oder würde noch irgendeine Aktion den gordischen Knoten lösen? Sie kam und das bei einem Special-Teams-Play, wie so häufig in solchen Spielen. Die Auenwald Sharks standen 13 Yards vor ihrer eigenen Endzone und mussten punten. Die Chemnitzer Defense blockte den Schuss, und der Ball rollte in die Endzone. Dort sicherte Tom Heidrich unter großem Chemnitzer Jubel den Ball - Touchdown!
Nun waren die Auenwald Sharks gefordert. Bis zur 40-Yard-Linie hatten sie es bereits geschafft, als erst eine Strafe und dann ein enormer Raumverlust nach einem Fumble sie weit zurück warfen. Letztlich reichte auch ein ausgespielter vierter Versuch nicht aus und bescherte dagegen der Chemnitzer Offense noch einmal eine sehr gute Ausgangsposition an der gegnerischen 25-Yard-Linie. Die Chance kam wie gerufen. Lucas Löbling war nicht zu halten und erzielte schließlich den Touchdown zum 13:0. Das stellte auch den Endstand dar, da die restlichen Bemühungen der Auenwald Sharks verpufften.
Die Freude und Erleichterung kannte auf Chemnitzer Seite nun keine Grenzen. Gemeinsam als Team wurde ein gleichwertiger Gegner besiegt und damit eine weitere historische Tat vollbracht. Zum zweiten Mal in Folge bleiben die Chemnitz Varlets ungeschlagen und holen sich die Meisterschaft in ihrer Liga. Da ist es auch kein großes Wunder mehr, dass aus diesem Team mit Fynn Cramer und Max Scheibner zwei Spieler für das kommende Länderspiel der deutschen U19-Nationalmannschaft am 21. September in Paderborn gegen Schweden nominiert wurden.
Auerbach - 15.09.2024

Am Ende stürmten die Chemnitz Varlets in Leipzig davon. (© Steffen Thiele / Chemnitz Crusaders)
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