Oldenburg bleibt in GFL 2 Nord

Die Oldenburg Knights haben in letzter Minute den Klassenerhalt gesichert und spielen auch 2025 in der GFL 2 Nord. Das letzte Saisonspiel der Oldenburg Knights bei den Cottbus Crayfish war nichts für schwache Nerven. Erst drei Minuten vor dem Spielende erzielt der Oldenburger Kodi Koechli den erlösenden Touchdown zum 36:29 Sieg in einem ausgespielten vierten Versuch. Das war gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt der Knights in der GFL 2 Nord. Dabei sah es zur Halbzeit eigentlich schon nach einem klaren Sieg der Norddeutschen aus, die mit einer 28:7 Führung in die Kabinen gingen.

Wie im Vorjahr sicherten sich die Oldenburg Knights somit im letzten Quarter des letzten Saisonspiels den Klassenerhalt. Damit verbuchten die Ritter drei Siege aus den letzten vier Spielen. In die jeweiligen Regionalligen müssen neben den Cottbus Crayfish nunmehr die Bielefeld Bulldogs absteigen. Eine voreilige Instagram Mitteilung des AFCV NRW, dass die Bulldogs den Abstieg vermieden hätten, wurde somit hinfällig.

Die Gäste erwischten in der Lausitz einen Start nach Maß. Den ersten Drive schloß Wide Receiver Tammo Vroom mit einem gefangenen 15-Yard-Pass in der Endzone zum 7:0 ab. Nur wenige Sekunden später stoppte Defense Kapitän Jannik Birk den zweiten Cottbusser Angriffsversuch mit einer Interception. Isaiah Grice brachte den Ball wenig später aus kurzer Distanz zur frühen 14:0 Führung der Knights über die Goal Line. Im zweiten Quarter verkürzte Cottbus in einem ausgespielten vierten Versuch von der 15 Yard Linie durch Benedikt Schulz zum 14:7 Anschluss. Etwas bitter für die Knights Defense, denn sie hatten die drei Versuche unmittelbar davor gegen den Pass verteidigt. Doch erneut schraubten Grice mit einem 40 Yards Touchdown-Catch, als auch Nico Dutschke mit einem in der Endzone gefangenen Pass aus 20 Yards das Ergebnis zur Pause auf 28:7 hoch. In der Lausitz wehte am Samstagnachmittag ein starker und extrem böiger Wind über das Feld. Und es schien, als wenn die Norddeutschen damit deutlich besser zurechtkamen. Immer wieder ließen die Crayfish Receiver aussichtsreiche Bälle während der ersten beiden Viertel fallen, während auf der anderen Seite, Knights Quarterback Joshua Cartwright seine Passempfänger trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sicher fand.

Ab dem dritten Viertel drehten die Gastgeber in ihrem letzten GFL 2 Spiel mächtig auf. Cottbus Spielmacher Tionne Harris etablierte nun das Crayfish Passpiel und vollendete nach einem langen Drive selbst mit einem drei Yard Lauf zum 28:13. Trotzdem war die Knights-Welt zunächst noch vollkommen in Ordnung. Der Kickoff wurde durch Dawson Pierson retourniert. Eine Holding Strafe verwehrte jedoch die Anerkennung der Touchdown. Eine ähnliche Situation ergab sich nur wenige Minuten später, als Oldenburgs Quarterback Cartwright aus 20 Yards die nächste Chance auf Punkte erlief. Doch die Ritter blieben unverändert am Drücker und brachten den Ball zu Beginn des vierten Viertels kurz vor die Endzone der Gastgeber.

Die nächsten Spielsequenzen ließen den Knights an diesem kalten Septembertag förmlich das Blut in den Adern gefrieren. Dawson Pierson fing zunächst an der drei Yard Linie den Ball, verlor ihn aber durch den folgenden Tackle. Den frei liegenden Ball nahm der Cottbuser Anton Höhne auf und trug ihn über 97 Yards in die Endzone der Niedersachsen. Anschließend spielten die Brandenburger die Conversion aus und es stand nur noch 28:21 für die Gäste. Aber für die Knights sollte es noch schlimmer kommen. Quarterback Cartwright ließ bei einem Sack durch Marco Olivas den Ball fallen und der Cottbuser Defense Spieler überquerte die 70 Yards bis in die Endzone der Knights. Da er aber die letzten zwei Yards rückwärts lief, verwehrten die Schiedsrichter den Touchdown regelkonform aufgrund unerlaubter Verhöhnung des Gegners die Anerkennung. Cottbus musste stattdessen an der 17 Yard Linie der Knights starten. Fast sah es so aus, als wenn die Knights diese Angriffswelle in der eigenen Red Zone stoppen konnten. Doch im ausgespielten vierten Versuch erfolgte dann schlussendlich der Touchdown zum 28:27. Für die Knights nahmen die Nackenschläge kein Ende: Cottbus spielte erneut die Conversion erfolgreich aus und drehte damit das Spiel nach einem Pass auf Receiver Steven Andersen in eine 29:28 Führung.

Erstmals an diesem Nachmittag, knapp sechs Minuten vor Schluss, lagen die Gastgeber in Führung, kickten den folgenden Kickoff ins Aus und versuchten danach einen Onside Kick. Oldenburg war zwar dafür diese Saison anfällig. Jedoch dieses Mal sicherten sich die Ritter den Ball und kamen an der Crayfish 36 Yard Linie in eine gute Ausgangsposition. Die Offense arbeitete sich bis an die drei Yards Linie vor, blieb dort aber im dritten Versuch drei Minuten vor Schluss hängen. Die Partie war an Dramatik kaum noch zu überbieten. Die Knights hatten noch einen Spielzug, der mutmaßlich über das Ergebnis einer ganzen Saison entschied. Der Schweizer Running Back Kodi Koechli behielt die Nerven und erzielte mit einem Lauf die erlösende 34:29 Führung. Die Conversion fing der Spieler, der das Spiel mit dem ersten Touchdown eröffnet hatte, Tammo Vroom, zum 36:29. Das war gleichbedeutend mit dem Endstand, denn Cottbus wurde bei auslaufender Spielzeit final durch eine Interception von Dawson Piersson gestoppt.

Ein glücklicher aber sichtlich geschaffter Head Coach Sebastian Blase sagte nach dem Spiel: "Wir haben in der ersten Halbzeit genau das gemacht, was wir machen wollten. Das war uns auch im ersten abgebrochenen Spiel hier in Cottbus gelungen. Wir haben in Offense und Defense das Spiel gut kontrolliert, in dem wir viel Physis in Form von körperlicher Stärke auf das Feld gebracht haben."

Doch wie konnte das Spiel so kippen? Blase dazu: "Wir haben uns wahrscheinlich zu sicher gefühlt, dazu individuelle Fehler gemacht." Vor allem den als Fumble gewerteten Catch von Dawson Pierson an der drei Yard Linie der Cottbusser zu Beginn des vierten Quarters sah Oldenburgs Trainer anders: "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er mit dem Knie bereits am Boden war". Blase wollte nach dem Spiel keinen seiner Spieler hervorheben, denn "wir haben hier heute als Team gewonnen und sind nicht eingebrochen, als das Spiel komplett gegen uns lief. Das Team hat sich gegenseitig den Rücken gestärkt, um den entscheidenden Sieg letztendlich nach Hause zu fahren."

Schlüter - 15.09.2024

Die Oldenburg Knights haben in letzter Minute den Klassenerhalt gesichert und spielen auch 2025 in der GFL 2 Nord.

Die Oldenburg Knights haben in letzter Minute den Klassenerhalt gesichert und spielen auch 2025 in der GFL 2 Nord. (© T. Lösche)

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