Einschaltquoten niedriger
Im zweiten Jahr zeigt RTL im deutschen Free-TV die NFL live. Die ersten beiden Sonntagabend-Spiele der neuen Saison zogen dabei deutlich weniger Zuschauer vor die Fernseher und auf den richtigen Kanal als die Premiere 2023. Im Gesamtpublikum waren es in der Spitze diesmal laut der AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit der GfK 630.000 Zuschauer, die zu einem Zeitpunkt gleichzeitig die NFL auf RTL eingeschaltet haben sollen. Dies ist für Primetime-Sendungen sehr wenig - unter anderem wurden zeitgleich für eine Wiederholung des 60er-Jahre-Western-Klassikers "Die glorreichen Sieben" auf arte knapp eine Million Zuschauer gemessen.
Für RTL wie für alle von Werbung finanzierten Sender wichtiger sind jeweils die Zuschauerzahlen bei der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen. Da schaffte man es immerhin, von den großen anderen Sendern das ZDF hinter sich zu lassen. Wobei das ZDF mit dem TV-Film "Alte Liebe, neue Liebe" wohl auch nicht wirklich auf junges Publikum zielte. Bitter für RTL, das insgesamt eigentlich im Allgemeinen besser dasteht als die private Konkurrenz von ProSieben/SAT.1, der man die NFL-Rechte letztes Jahr weggekauft hatte: Sowohl eine Wiederholung eines Films der "Independence Day"-Reihe und erst recht auch die mit viel Werbung im Vorfeld angekündigte neue Joko-Winterscheidt-Produktion "Wer stiehlt mir die Show?", die auf dem Programmplatz lief, auf dem bis 2022 der NFL-Saisonstart zu sehen war, zogen auf SAT.1 beziehungsweise ProSieben deutlich mehr jüngere Zuseher an.
Während Joko und Co. im Schnitt knapp eine Million 14- bis 49-Jährige und damit einen Marktanteil von über 20 Prozent erreichten, ging es für RTL im dritten Viertel von Giants-Vikings in der Spitze auf 338.000 Zuschauer und rund 6 Prozent Marktanteil. Positiv: Im späteren Verlauf des Abends (und da auch bei der ersten Hälfte der zweiten Partie Buccaneers-Commanders) blieb es recht konstant bei über 270.000. Die, die eingeschaltet hatten, blieben also hauptsächlich auch dran.
Im letzten Jahr zum Saisonstart war das ein wenig anders gewesen. Da ging es beim ersten Spiel (damals Browns-Bengals) im dritten Viertel fast bis auf 600.000 Zuseher hoch, fiel dann aber später (Chargers-Dolphins) deutlich auf nur noch rund die Hälfte ab. Die Partien vor einem Jahr waren allerdings attraktiver (vor der Saison zählten alle vier beteiligten Teams zu den Mitfavoriten) als diesmal mit drei Mannschaften, die 2023 eine negative Bilanz einfuhren, und dem letztjährigen Divisionsmeister mit der schwächsten Performance.
Das mag man als gutes Zeichen werten: Vielleicht achten die Zuschauer stärker auf die sportliche Qualität, was ja sogar dafür sprechen würde, dass das Interesse größer geworden ist. Die nackten Zahlen allerdings, nach denen dieses Jahr in der Spitze am ersten NFL-Sonntag (vor Mitternacht) gerade mal jene Einschaltquoten übertroffen wurden, die letztes Jahr die Untergrenze bildeten, können RTL eigentlich nicht zufrieden stellen. Zu den Playoffs letzte Saison hatte man sich noch über stark steigendes Interesse freuen dürfen. Es scheint, als ob man sich dennoch zur neuen Saison wieder ganz neu nach oben arbeiten muss.
Auerbach - 09.09.2024
(© Getty Images)
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