Die Vienna Vikings haben sich im ersten Halbfinalspiel der ELF-Playoffs 2024 zu Hause gegen die Paris Musketeers durchgesetzt. Nach einem Jahr Pause stehen die Wiener damit wieder im Championship Game. Big Plays und Touchdowns dominieren ein Spiel, welches die Vikings mit 47:31 für sich entscheiden können.
Das Spiel begann furios, wobei die Vikings den Anfang machten. Während die Offensive der Wiener die ganze Saison über viel auf ihr Laufspiel vertraute, war davon in dieser Partie nicht viel zu sehen. Gleich im ersten Spielzug sieht Vikings-Quarterback Ben Holmes seinen Receiver Noah Touré die Seitenlinie entlanglaufen, womit sich die Vikings sofort in der Hälfte der Gäste befinden. Ein Lauf von Holmes und ein Catch von Receiver Kimi Linnainmaa später sorgen für die schnelle Führung.
Doch Paris braucht nur drei Spielzüge, um die schnelle Antwort zu geben. Nach einem perfekt platzierten Pass von Quarterback Zach Edwards ist es Receiver Hugo Tekedam, der mit dem nächsten Big Play auf 6:7 verkürzt.
Nach dieser spannenden Anfangsphase beruhigt sich das Spiel etwas. Beide Abwehrreihen kommen besser in die Partie, lassen keine Big Plays mehr zu und können sogar Sacks und Stopps erzielen. Doch vor allem die Offense der Musketeers steckt lange Zeit in einem Loch. Weder das Laufspiel funktioniert, noch findet Edwards seine Receiver. Mit einer Interception nach einem getippten Ball wird das Loch sogar noch tiefer.
Anders hingegen bei den Vikings. Die Gastgeber fangen sich wieder und ändern an ihrem Spielplan nicht viel. Big Plays stehen weiterhin auf dem Menü. Seien es Runs von Holmes oder beeindruckende Catches von Reece Horn oder Florian Bierbaumer. Die Vikings fabrizieren ein Highlight nach dem anderen und haben zwischenzeitlich einen 21:0-Lauf. Bierbaumer hält trotz gegnerischer Einwirkung die Bälle fest und erzielt dadurch zwei Touchdowns. Holmes findet keine Anspielstation und läuft dann selbst für ein neues First Down und noch viel mehr.
Die französische Defensive schafft es zwar mehrmals, die gegnerische Offensive in stocken zu bringen, kann aber keine Akzente setzen um sie aufzuhalten. Zwei Mal haben die Defensive Backs die Möglichkeit, den Ball in der eigenen Endzone abzufangen, doch beide Male lassen sie den Ball durch ihre Hände gleiten. Ebenso fehlt der Druck auf den gegnerischen Quarterback, der Zeit hat, seine Receiver zu finden.
Zum Glück für die Franzosen kommt ihre Offensive wieder in Schwung. Im dritten Viertel beginnt Edwards zum ersten Mal in diesem Spiel wirklich zu zaubern. Mehrmals scheint er gesackt zu werden, doch immer wieder gelingt es ihm, sich aus den Armen der gegnerischen Defensive Linemen zu befreien und den Ball nicht nur loszuwerden, sondern auch an den Mann zu bringen.
Und natürlich sind es bei beiden Teams wieder die Big Plays, die zum Erfolg führen. Edwards selbst erläuft einen Touchdown und Horn läuft sich, nachdem alles gedeckt war, frei und sorgt per tiefen Pass erneut für die Antwort. Doch Edwards und seine Offense zaubern weiter und die Musketeers erzielen 18 Punkte in drei Drives. Austin Mitchell durchbricht nach einem kurzen Pass mehrere Tackles und läuft allen in die Endzone davon. Auch Anthony Mahoungou dreht im letzten Viertel noch einmal auf, fängt mehrere Bälle und belohnt sich selbst mit sechs Punkten. Auch Tekedam erzielt seinen zweiten Touchdown im Spiel. Nach einem Zwischenstand von 12:31 sah es lange Zeit düster für die Franzosen aus. Acht Minuten vor Spielende gelang es ihnen jedoch, bis auf drei Punkte heranzukommen und das Spiel beim Stand von 31:34 noch einmal spannend zu machen.
Doch die Mühe sollte sich als vergeblich erweisen. Nach einem Missverständnis in der Verteidigung steht Horn völlig frei, ohne einen Gegenspieler in der Nähe, und die Vikings ziehen auf zehn Punkte davon. Bei noch mehr als sieben zu spielenden Minuten ist aber noch genug Zeit, diesen Rückstand aufzuholen. Edwards zaubert auch weiter. Doch nach den vielen Malen, in denen er den Ball auf magische Weise losgeworden war, nimmt ein Zaubertrick kein gutes Ende. Er warf den Ball in Richtung eines gedeckten Receivers, Defensive Back Benjamin Straight war aber zur Stelle und konnte den Ball abfangen. Der anschließende tiefe Pass in die Ecke der Endzone zu Bierbaumers dritten Touchdown begräbt die Hoffnungen der französischen Fans.
Mit diesem Sieg haben die Vienna Vikings nicht nur ihre Kritiker verstummen lassen, die sie aufgrund der vermeintlich schwachen Conference nicht zu den Topfavoriten gezählt hatten, sondern feiern auch ihren zweiten Finaleinzug innerhalb von drei Jahren.
Foot Bowl - 07.09.2024
Vienna Vikings stehen als erster Finalist fest (© Foot Bowl / Just Shots)
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