Meister Minden lässt sich beim 48:0 auch von den Dortmund Giants nicht aufhalten:
Die nächste Hürde genommen. Und das souverän. Zumindest, was das Ergebnis angeht. Die Minden Wolves haben ihrer makellosen Bilanz einen weiteren Erfolg hinzugefügt und mit einem souveränen 48:0 (0:0, 21:0, 21:0, 7:0) bei den Dortmund Giants auch das letzte Auswärtsspiel der Saison deutlich gewonnen. Mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel und einem Score von 374:67 unterstreichen sie ihre Vorherrschaft in der Oberliga.
Es war im Hoeschpark bei tropischen Temperaturen allerdings nicht alles Gold, was da beim frischgebackenen Meister und Regionalliga-Aufsteiger glänzte. Bei knallender Sonne und Temperaturen um die 36 Grad, die auf dem Kunstrasen noch höher waren, schien das Wolfsrudel die Aufgabe beim Tabellendritten anfänglich zu locker anzugehen. Jedenfalls bedurfte es schon einiger deutlicher Worte, um das Team wachzurütteln. Nach schwachen erstem Viertel, in dem man sich nicht auf dem Scoreboard verewigen konnte, fand man dann im zweiten Quarter endlich ins Spiel und dominierte fortan das Geschehen. Pech hatte Running Back René Lange, der mit einer Sprunggelenkverletzung ausschied und für den Rest der Partie sicherheitshalber geschont wurde.
Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts platzte dann der Knoten, als Quarterback Fabrice Steinbach mit einem langen Pass den nach seiner Sperre wieder mitwirkenden Aymen Tlili fand, der mit seinem Endzonenbesuch den ersten Touchdown erzielte und seine Farben in Führung brachte. Eric Renz, der direkt nach dem Spiel in Urlaub fuhr, vertrat Kicker und Punter Tobi Paul, der noch zur Erholung in Kroatien weilte, hervorragend und setzte sechs der sieben Points after Touchdown (PAT) zwischen die Torpfosten. Dortmund hatte in dieser Phase keine Zeit zum Atmen. NFL-Verstärkung Jalen Dalton schnappte sich wenig später den Ball vom gegnerischen Quarterback und lief Richtung Endzone. Fünf Meter vor der Goal Line legte er das Ei selbstlos nach hinten auf Kai Schröter, der dadurch seinen ersten Touchdown für die Minden Wolves bejubeln durfte.
Doch damit nicht genug. Was fehlte, war noch ein gelungener Puntreturn von Willie Fedd jr. Der nahm den Ball an der eigenen 40 Yardlinie auf, gab in gewohnter Art und Weise Gas, rannte von links nach rechts und von rechts nach links, schlug zudem einen Haken nach dem anderen und hechtete am Ende erfolgreich in die Endzone. Somit war die Partie trotz des schwachen ersten Viertels bereits zur Pause praktisch entschieden.
Das dritte Quarter hatte kaum begonnen, da fand Steinbach erneut Aymen Tlili, der mit seinem zweiten Touchdown aufstockte. Den Dortmunder Punt nahm Fedd jr. erneut auf und brachte das Leder bis drei Yard vor die Endzone. Sven-Philipp Niermeier überwand diese Distanz und markierte Mindens fünften Touchdown.
Fortan nahm Head Coach Phil Gamble seine Punktgaranten aus dem Spiel und gab der "zweiten Garde" mehr Spielzeit. Dabei hatte Jan "JP" Theis sein erstes Erfolgserlebnis im Herrenbereich. Nach Abschluss seiner Jugendzeit gelang ihm in seinem zweiten Herrenspiel seine erste Interception. Riesenjubel bei Theis, Riesenfreude aber auch bei seinen Mitspielern.
Und es lief weiterhin nach Maß für den neuen Titelträger. Ein langer Ball von Fabrice Steinbach fand den in der Endzone völlig freistehenden Eric Renz, der anschließend auch den PAT verwandelte. Somit gelangen den Minden Wolves in zwei Vierteln 42 Punkte gegen überforderte und durch zwei verletzte Spieler geschwächte Gastgeber.
Im letzten Viertel wurde viel Zeit von der Uhr genommen. Dennoch sollte es noch einmal Grund zum Jubel auf Seiten des ungeschlagenen Tabellenführers geben. Nachdem zuvor schon eine Interception durch Kenneth Patten jr. bejubelt werden durfte, war es Sven-Philipp Niermeier, der den Schlusspunkt setzte. Bei seinem zweiten Touchdown ließ sich der Mindener Running Back von der gegnerischen Defense nicht stoppen und sorgte für den 48:0-Endstand.
"Das erste Viertel hat mir überhaupt nicht gefallen. Da waren wir hochmütig. Gottseidank hat sich das gelegt und wir haben den anvisierten Sieg sicher eingefahren", resümierte Head Coach Phil Gamble. "Jetzt sind es noch zwei Spiele, die uns von der Perfect Season trennen." Zwei Spiele, die die Minden Wolves am 14. September gegen das Mönchengladbach Wolfpack und am 21. September gegen die Wesseling Blackvenom auf eigenem Platz am Besselgymnasium austragen.
Minden Wolves - 02.09.2024
In dieser Szene wird Aymen Tlili von zwei Dortmundern gestellt. Zweimal konnte er ihnen aber entwischen und erzielte zwei Touchdowns. (© Minden Wolves)
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