Top-Ten-Teams auf dem Prüfstand
Zum Auftakt ein Außenseiter-Sieg gegen ein Top-Ten-Team in der eigentlich als Vorspeise gedachten "Week 0" - das dürfte so ganz nach dem Geschmack der College-Football-Fans gewesen sein, sofern sie nicht Anhänger von Florida State sind. Der letztjährige ACC Champion erlebte beim Spiel gegen Georgia Tech in Dublin (Irland) eine unangenehme Überraschung und verlor mit 21:24. Ein Ergebnis, das Appetit auf mehr macht, wenn am kommenden Wochenende zwischen Donnerstag und Montag der erste "richtige" Spieltag ansteht. An dem gibt es zwar die für die Anfangsphase einer Saison so typische, unsägliche Fülle am "Mismatches", aber auch ein paar wirklich interessante Partien. Gleich vier weitere Teams aus den ersten Zehn der Preseason Top 25, Georgia, Penn State, Notre Dame und Michigan, treffen auf Gegner, die ihnen den Einstieg in die neue Spielzeit vermiesen können.
Georgia, der Top-Favorit auf den Titelgewinn, bekommt es im ersten Spiel gleich mal mit einem Team zu tun, das einer der Hauptanwärter auf den Titel in seiner Conference und Kandidat für einen Platz in den Playoffs ist, Clemson aus der ACC. Georgia ist natürlich Favorit. Viele verbliebene Stammspieler aus der letzten Saison, in der man nur ganz knapp den erneuten Einzug in die Playoffs verpasst hatte, und keine klaren Schwachstellen im Kader sprechen für die Bulldogs. Dazu kommt, dass Clemson in den letzten Jahren nicht mehr so stark war wie in den Jahren 2015 bis 2019, als die Tigers viermal das National Championship Game erreichten. Im letzten Jahr holten die Tigers zum ersten Mal seit 2010 weniger als zehn Siege und kassierten zum ersten Mal seit 2011 mehr als drei Niederlagen. Aber: Der diesjährige Kader der Tigers hat das Zeug dazu, ein besseres Ergebnis zu erreichen als der letztjährige. Vor allem der Angriff sollte sich verbessern, allein schon wegen der größeren Erfahrung von QB Cade Klubnik. Die besten Chancen auf eine Überraschung am Samstag dürfte Clemson haben, wenn es der Offense gelingt, das umgebaute Defensive Backfield von Georgia erfolgreich zu attackieren. Das alleine würde aber wohl nicht reichen. Entscheidend dürfte sein, wie sich die Defensive Line, die alle Stammspieler der letzten Saison ersetzen musste, schlägt.
Gespannt sein darf man auch auf das Spiel West Virginia gegen Penn State - ein altes Nachbarschaftsduell im Nordosten der USA, das zwischen 1947 und 1992, als Beide noch Independents waren, jährlich stattgefunden hat und durch die Conference-Beitritte - Penn State zur Big Ten, West Virginia zur heute nicht mehr existierenden Big East - seine einstige Bedeutung verloren hatte. Die beiden trafen auch im letzten Jahr aufeinander, ebenfalls im ersten Spiel, und da setzte sich Penn State mit 38:15 klar durch. So eindeutig sollte es dieses Mal nicht laufen. West Virginia hatte sich damals nach der Auftaktniederlage gefangen und letzlich überraschend neuen Siege geholt. Die Stärke war dabei die Offense, und aus der damaligen ersten Garnitur sind die meisten Akteure noch dabei, sodass man hier eher noch eine Steigerung erwarten kann. Und das kann am Samstag entscheidend sein, weil Penn States Abwehr, letzte Saison einer der besten in der FBS, einige Stammspieler ersetzen musste und deshalb im ersten Spiel vielleicht noch anfälliger ist als sie es später in der Saison sein wird. Noch ist West Virginia ein "Longshot" in Sachen Conference-Titel und Playoff-Teilnahme, am Samstagabend könnte das schon anders aussehen, wenn die Überraschung gegen Penn State gelungen sein sollte.
In Gefahr, die Saison mit einer Niederlage zu beginnen, ist auch Notre Dame, dass am Samstag bei Texas A & M antritt. Die Fighting Irish werden mal wieder hoch gehandelt, vor allem wegen ihrer Abwehr, die trotz des Abgangs zahlreicher Stammspieler immer noch sehr gut besetzt ist. Sie wird das Team zu Beginn auch tragen müssen, weil im Angriff fast die komplette erste Garnitur neu ist. Texas A & M war in den letzten Jahren der klassische "Underachiever". Der Kader hatte und hat jede Menge Potenzial, hat daraus in den Jahren unter Head Coach Jimbo Fisher aber viel zu wenig gemacht. Das soll unter seinem Nachfolger Mike Elko anders werden. Ein Sieg gegen Notre Dame käme da gerade recht und könnte das Sprungbrett zu einer richtig guten Saison sein. Dass dieses Duell gleich im ersten Spiel stattfindet, ist für Texas A & M von Vorteil. Die Aggies bieten einen eingespielten Angriff mit viele n verbliebenen Stammspielern auf, während man bei Notre Dames Angriff noch nicht weiß, was man von ihm erwarten kann. In der Defensive hat Notre Dame Vorteile, aber Texas A & M ist potenziell nicht viel schwächer - wobei man schwächer in Anführungszeichen setzen müsste. Es sollte auf jeden Fall ein Spiel mit knappem Ausgang werden.
Hoch - 29.08.2024
Titel-Favorit Georgia steigt am Samstag gegen Clemson mit einem schweren Spiel in die neue Saison ein. (© Getty Images)
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