Dolphins mit wichtigem Sieg
"Spiele dann einfach mal souverän zu gewinnen, dafür fehlt es uns wohl einfach an der Erfahrung oder Qualität", so Head Coach Jason Irmscher nach dem verdienten 21:12 Heimsieg über die Munich Cowboys am Sonntag-Nachmittag beim Lobbe-gameday in Paderborn vor rund 2.100 Zuschauern.
Und nicht nur das Nervenkostüm der angereisten Fans und Zuschauer wurde einmal mehr über allen Maßen strapaziert: "Leider bin ich hier mal wieder 24 Stunden durch die Höhen und Tiefen des Sportlerlebens gegangen", resümierte Offensive Coordinator Nils Müller. "Gestern Abend um halb Zehn war es plötzlich sehr unklar, ob unser Quarterback Zachary Whitehead und Running Back Joshua Breece gesundheitlich überhaupt in der Lage sind, heute anzutreten. Die Dresden Monarchs machen den Rebels ein Geschenk und so das heutige Spiel umso wichtiger, dann dieser Spielverlauf. Ich brauche jetzt erst einmal wieder für 24 Stunden ganz viel Ruhe."
Durch einen überraschenden Außenseitersieg der Berlin Rebels gegen die Dresden Monarchs gibt es erneuten Schwung im Abstiegskampf, um nicht auf in die Nähe des Relegationsplatzes der GFL-Nord abzurutschen, musste also erneut ein Sieg gegen die noch um die Playoff-Plätze im Süden kämpfenden Münchener her. München musste in diesem Kampf jedoch, anders als letztlich die Dolphins, auf ihren Starting-Quarterback tatsächlich verzichten. Nick Yockey fehlte aufgrund einer Kopfverletzung aus der vergangenen Spielwoche und pausierte. Ersatzmann Luca Raue machte einen guten Job, natürlich ist eine solche Verletzung aber sicherlich für jedes GFL-Team "game-changing".
Die Defense der Dolphins machte ebenfalls einen guten Job, bis tief ins dritte Viertel konnte München keine Punkte auf das Scoreboard des Herrmann-Löns-Stadions bringen, wohingegen die Dolphins Offense nach rund zwei Drives Startschwierigkeiten durch Touchdown Pässe auf Janik Laumann, Joshua Breece und Felix Blissenbach in der Halbzeit mit 21:0 führte. Der schnellgenesene Quarterback Zachary Whitehead machte ein starkes Spiel. Schon in der ersten Halbzeit brachte sich der Angriff der Ostwestfalen dabei durch Flaggen und andere Unkonzentriertheiten selbst um mindestens zwei weitere Scores. "Das macht mich heute auch ein wenig sauer. Die Art und Weise, in der wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, war sicherlich im Quervergleich zu anderen Auftritten dieses Jahr sehr dominant. Hier nicht mehr Punkte mitzunehmen rächt sich erfahrungsgemäß", so Head Coach Irmscher.
Nach Anschluss-Touchdown von Jeremias Delgado im dritten Viertel mit nicht erfolgreichem Extrapunkt zum 6:21 plätscherte das Spiel also weiter vor sich hin bis die Paderborner rund fünf Minuten vor Ende der Spielzeit eine kollektive Einladung dazu aussprachen, die Punkte doch noch mit in den Süden zu nehmen. Zuerst konnte Receiver Hendrik Schröder einen fast sicheren Touchdown zum rettenden 28:6 kurz vor der Endzone der Münchener nicht sichern, tippte den Ball nach oben und es folgte die Interception durch München. Direkt im Anschluss war es dann die Defense, die es der Gastfreundschaft der Dolphins Offense gleichtun wollte und Receiver Gabe Bocella konnte nach Pass von Raue postwendend über 97 Yards das gesamte Feld überbrücken. Die Special Teams der Dolphins banden schließlich das Schleifchen des Gastgeschenks, der anschließende Onside Kick Münchens gelang. Mit nun dreieinhalb Minuten auf der Uhr hat die Offense der Münchener den Ball in den eigenen Reihen in einem One-Score-Game.
Zumindest fing sich hier das Paderborner Kollektiv, die Dolphins Defense agierte nervenstark und konnte den Drive der Cowboys kurz vor der eigenen Endzone stoppen – einen möglichen Safety der Cowboys im Anschlussdrive der Dolphins verhinderten zwölf aufgestellte Verteidiger in schwarz-gelb und die Mannen von der Isar bewiesen sich letztlich als dankbarer Gäste. Mit dem durch die Strafe hergestellten Raum konnte die Dolphins Offense den Ball dann in komfortablere Gefilde tragen und die Zeit zum 21:12 herunterspielen. Ein für die Fans sicherlich toller und spannender Abschluss der Paderborner Heimsaison. In der kommenden Woche treten die Dolphins in Potsdam gegen den Platzhirsch der GFL an. In der Woche danach geht es nach Kiel gegen die Baltic Hurricanes.
Tillmann - 26.08.2024
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