Nose Tackle vom Divisionsrivalen

Die Dallas Cowboys haben einen der eher seltenen Trades innerhalb der eigenen Division getätigt: Von den New York Giants kommt Pass Rusher Jordan Phillips. Im Gegenzug gibt es das sprichwörtliche Netz voll Bälle für Big Blue.

Bemerkenswert ist vor allem, dass Phillips bei den Giants noch nicht einen Snap gespielt hat, denn er steht erst seit Mitte April bei ihnen im Kader. Der 31-jährige lief in den letzten beiden Jahren bei den Buffalo Bills auf, bevor er in der Free Agency im Big Apple unterschrieben hatte.

Ursprünglich hatten die Miami Dolphins den Pass Rusher nach seiner Zeit am College bei den Oklahoma Sooners im Jahr 2015 in der zweiten Runde (mit Pick #52) gedrafted.

Für die Dolphins bestritt er in gut drei Jahren 48 Partien mit 26 Starts, in denen er auf eine Interception, 58 Tackles und 5.5 Sacks kam. Sicher weniger, als man sich von dem Nose Tackle erwartet hatte und so verwunderte es nicht, als ihn die Dolphins 2018 nach vier Partien gehen ließen.

Die Buffalo Bills griffen zu, wo er zunächst eineinhalb Jahre blieb und eben, nach einer zweijährigen Zwischenstand in Arizona, noch einmal weitere zwei Jahre.

Insgesamt lief Phillips in 120 NFL-Partien auf, startete mit 62 gut die Hälfte davon, und holte eine Interception, erzwang drei Fumbles, eroberte zwei, und setzte 181 Tackles inklusive 24 Sacks.

Alles keine schlechten Zahlen, aber bei den Bills wurde er zuletzt nicht einmal mehr in der Hälfte der Defensivsnaps auch eingesetzt (43 beziehungsweise 44 Prozent).

Die Cowboys sehen in dem 198 cm großen und 154 Kilo schweren Nose Tackle vermutlich einen Ergänzungsspieler für die Tiefe oder wollen auf eine (weitere) potenzielle Verletzung reagieren können.

In Richtung New York schicken sie einen Picktausch – und das erst im übernächsten Draft: Ein Sechstrundenrecht 2026 geht zu den Giants, die im Paket mit Phillips noch ein Siebtrundenrecht 2026 zurückschicken. Und womöglich legen die Cowboys auch wirklich noch einen Pack Bälle obendrauf.

Eigentlich hatten die Cowboys mit Michigans Mazi Smith in der ersten Runde 2023 den vermeintlichen Nose Tackle der Zukunft gedrafted; allerdings enttäuschte der 23-jährige angesichts der Erwartungshaltung an einen Erstrundenpick. In 17 Partien startete er nur dreimal und stand bei gerade einmal 28 Prozent der Defensivsnaps auf auf dem Feld, wobei er auf einen Sack und 13 Tackles kam.

Phillips bietet hier eine weitere – günstige – Option, falls die Entwicklung von Smith sich nicht schnell zum Positiven wendet. Zudem ist man etwas flexibler nach dem Ausfall von Sam Williams, der die ganze Spielzeit verpassen wird.




Carsten Keller - 15.08.2024

Jordan Phillips spielte zuletzt bei den Bills (© Getty Images)