Paladins verlieren gegen die Ravens knapp

Die Stimmung im Walder Stadion war großartig, als der Kickoff am Samstag um 16 Uhr durch die Paladins erfolgte. Trotz der Sommerferien und Olympia waren mehr als 1.300 Zuschauer in die Jahnkampfbahn gekommen, um das Spitzenspiel der Regionalliga West zu verfolgen. "Es war großartig zu sehen, wie die Zuschauer wieder in unsere Jahnkampfbahn strömten. Trotz der Probleme, die wir zwischenzeitlich aufgrund des Ausfalls der Stadiontechnik und der defekten Bier-Zapfanlage hatten, war es ein rundum gelungener Gameday. Letztendlich fehlte das Sahnehäubchen in Form eines Sieges, aber ich bin absolut stolz auf alle Helfenden, die Coaches und natürlich unser Team", so ein erschöpfter Paladins-Vorsitzender Ingo Hübner Silva nach dem Schlusspfiff. Nach dieser Niederlage stehen die Paladins weiterhin auf Platz zwei der Regionalliga West und die Meisterschaft ist den Krefeld Ravens praktisch nicht mehr zu nehmen.

Das Spiel begann mit einem Kickoff durch Solingen und Krefeld kam mit dem Angriff auf das Feld. Nur wenige Sekunden später fing der an diesem Tag überragend spielende Kee Whetzel einen Pass des Ravens-Quarterbacks ab und sprintete zum 7:0 in die Endzone. Der Jubel auf der Tribüne war ebenso groß wie das Entsetzen auf Krefelder Seite. Allerdings ließ sich der Tabellenführer davon nicht wirklich beirren und fand im weiteren Verlauf immer besser ins Spiel. Besonders das Laufspiel über ihren US-Running Back war kaum zu bremsen. Immer wenn Jan Berens & Co zwei oder drei Versuche frühzeitig stoppen konnten, fand der quirlige Krefelder Importspieler dann doch eine Lücke in der Paladins-Defense, um großen Raumgewinn zu erzielen. Auf diese Weise kamen die Ravens erst zum Ausgleich und dann zu einem weiteren Touchdown zum 7:14 aus Solinger Sicht. Die Solinger Offensive, die von Alex Busch angeführt wurde, konnte in den ersten Minuten zwar einige First Downs erzielen, musste sich jedoch mehrmals durch Punts vom Ballbesitz trennen.

Einer dieser Punts misslang zu Beginn des zweiten Viertels, sodass Krefeld nur noch wenige Yards bis zu nächsten Touchdown zum 20:7 zurücklegen musste. Die Paladins klopften in der Folge mehrmals an der Endzone der Ravens an, gingen dabei jedoch bis auf ein Field Goal durch Michael Stadler leer aus. Krefeld machte es hingegen besser und erhöhte auf 28:10. Busch führte seine Mannschaft erneut bis an die Goal Line, konnte mit auslaufender Uhr allerdings nicht vollenden. So ging es mit der deutlichen Führung für den Tabellenprimus in die Halbzeit.

Nach der Halbzeit fanden die Paladins besser ins Spiel. Besonders die Defensive von Coordinator Andreas Oelker setzte ein ums andere Mal starke Akzente. Highlight war ein geblocktes Field Goal, das Michael Stadler noch bis zur Mittellinie zurücktragen konnte. Während der gefürchtete Passangriff der Ravens praktisch komplett unterbunden wurde und alle Yards per Lauf erzielt wurden, sah es bei den Paladins genau andersherum aus. Busch fand immer wieder Dr. Geoff Green, Thilo Lindenberg und seinen Bruder Lucas für erfolgreiche Pässe. Das Laufspiel war hingegen kaum existent. Zählbares sprang jedoch auf beiden Seiten nicht dabei heraus.

Mit 18 Punkten-Rückstand begann dann das letzte Viertel. Doch wer glaubte, das Spiel sei schon entschieden, der hatte sich getäuscht. Offensive Coordinator Michel Fritsche fand die richtigen Konzepte und das junge Paladins-Team kämpfte sich wieder in die Begegnung hinein. QB Busch legte ein grandioses Finish hin und bediente seinen Bruder Lucas zum 17:28 (PAT Stadler). Krefeld antwortete zwar umgehend mit dem 35:17, aber auch das warf die Solinger nicht aus der Bahn. Erst fand Busch Green über 20 Yards zum 23:35 (TPC fail) in der Endzone, um nach einem erfolgreichen Onside Kick erneut mit Green den Anschluss-Touchdown zum 30:35 zu erzielen. Die Jahnkampfbahn stand Kopf und das Publikum witterte die Sensation. Insbesondere, als die Defense Krefeld erneut stoppen konnte und die Paladins 20 Sekunden vor dem Ende ein letztes Mal den Ball und damit die Chance auf den Sieg erhielten. Busch führte sein Team ein letztes Mal auf den Rasen. Allerdings hatten die Solinger keine Timeouts mehr und so lief die Uhr ohne weitere Paladins-Punkte aus. So stand die zweite Niederlage der Saison 2024 fest.

Für die Paladins steht nun direkt am 18. August 2024 um 16 Uhr das Rückspiel gegen die Wuppertal Greyhounds in der Sportanlage Am Gelben Sprung in Wuppertal an. "Zu diesem Spiel werden alle Paladins Fans, welche Merchandise von uns tragen, mit kostenlosem Eintritt und einem Freigetränk in Wuppertal begrüßt. Wir freuen uns auf viele Fans, welche mit uns gemeinsam zum letzten Auswärtsspiel in dieser Saison in die Nachbarstadt reisen", so Ingo Hübner Silva.

Head Coach Klaudiusz Cholewinski meinte nach dem Spiel: "Mir fehlen irgendwie die Worte. Auf der einen Seite bin ich extrem stolz auf mein Team, denn wir haben niemals aufgegeben und besonders in der zweiten Hälfte wirklich guten Football gespielt, aber andererseits wissen wir natürlich auch, dass heute mehr für uns drin war. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Das ist in so einem Spiel zu wenig und wird von einem Team wie den Ravens eiskalt bestraft."

Und Defensive Coordinator Andreas Oelker ergänzte: "Das war heute ein unglaublich intensives Match auf hohem Niveau. Wir waren gut vorbereitet und konnten besonders in der zweiten Halbzeit immer wieder Druck aufbauen und Akzente setzen. Wir haben bis zur letzten Sekunde zusammengehalten und an uns geglaubt. Insgesamt war das eine starke Teamleistung."

Pressesprecher Jens Merten fügte hinzu: "Beide Teams waren heute absolut auf Augenhöhe. Zwischenzeitlich war das Match zwar etwas zerfahren, aber insgesamt haben wir ein tolles Footballspiel mit zahlreichen Highlights gesehen. Dass die Zuschauer die Mannschaft nach dem Schlusspfiff mit Standing Ovations gefeiert haben, zeigt die großartige Verbundenheit zwischen unseren Fans und dem Team. Die Niederlage tut zwar besonders weh, weil sie vermeidbar gewesen wäre, aber ehrlich gesagt hat noch vor vier Monaten kaum jemand von der Meisterschaft geträumt. Nun heißt es, die Tränen zu trocknen und im nächsten Spiel bei den Wuppertal Greyhounds eine konzentrierte Leistung abzuliefern, um Platz zwei in der Tabelle zu verteidigen."

Auch Vorstand Markus Jantke meinte: "Wir haben uns sehr über den Besuch von vielen Solinger Sportlern-Innen und Ehrenämtlern gefreut. Stellvertretend seien hier die Alligators, der OTV und der BHC genannt. Unser Dank geht an den Solingern Sportbund um Christopher Winter, welcher unsere Aktion perfekt unterstützt hat. Es geht nur zusammen!"

Tillmann - 13.08.2024

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