Kein "Running up the score"
Mit dem 51:2 gegen die Hamburg Sea Devils feierte Rhein Fire in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena den zehnten Saisonsieg. Trotz der gleichzeitigen 42:45-Niederlage von Konkurrent Stuttgart Surge gegen die Tirol Raiders werden die Rheinländer aber voraussichtlich mit einem Wild Card Spiel in die Playoffs starten. Bei gleicher Sieg-Niederlagen-Bilanz entscheidet die Differenz der Touchdown-Punkte. Und da ist Surge dank des einfachen Restprogramms klar im Vorteil.
"Ich bin von 40 oder mehr Fans angesprochen worden, warum wir nicht mit aller Kraft versucht haben, noch mehr Punkte zu erzielen", erzählte Fire-Cheftrainer Jim Tomsula nachher. "Aber das ist nicht sportlich: Gewinnen, wenn es geht, auch klar gewinnen, das wollen wir auch. Aber den Gegner demütigen und ihm 90 Punkte verpassen, dieses ‘Running up the score’, das ist nicht unser Stil. Da muss die Liga dringend etwas an der Regel ändern."
Den Grundstein zum klaren Sieg gegen Hamburg legte die überragende Fire-Defense: Bis zum Ende des dritten Quarters gestattete die Abwehr der Hausherren lediglich 89 Yard Raumgewinn, den ersten First Down nach der Pause erzielte Hamburg erst sieben Minuten vor Schluss. "Das war unser Ziel, wir haben uns mächtig geärgert, dass wir im Hinspiel so viel Laufspiel und Punkte zugelassen haben", sagt Linebacker Marius Kensy nachher. Diesmal stand Hamburgs Spielmacher D’Angelo Fulford ständig unter Druck und wurde siebenmal im Backfield zu Boden gebracht. Die beiden Punkte der Sea Devils wurden nach einem geblockten Extrapunkt erzielt.
Die spielfreie Woche hatte offenkundig "eine Menge Rost" im Offensivgetriebe der Gastgeber hinterlassen. So ging in den ersten beiden Vierteln die Taktik der Gäste auf, bloß nicht wieder eine Klatsche wie das 23:62 im Hinspiel zu kassieren. Mehr als 23 Minuten lang blieben die Nordlichter bis zur Pause in Ballbesitz gingen daher ‘nur’ mit einem 2:20-Rückstand ins dritte Viertel. Zwei Touchdowns von Glenn Toonga und ein Lauf von T.J. Alexander, der einen kurzen Screen-Pass über 22 Yards in die Endzone trug, sorgten dennoch für klare Verhältnisse.
Dass die Rheinländer bis Ende des zweiten Viertels nur 20 offensive Spielzüge hatten (Sea Devils 39), lag aber auch daran, dass Quarterback Jadrian Clark zwei Fehlpässe (Interceptions) warf. "Das passiert", nahm Weidinger das nicht so schwer. Ab dem dritten Viertel lief die Angriffsmaschine der Gastgeber dann auf Hochtouren. Nach lediglich 101 Yards Raumgewinn in den ersten beiden Quartern legten Clark und Co. 245 Yards nach. Zu Toonga, Tim Sauerland und Patrick Poetsch warf Clark noch drei Touchdown-Pässe, Sergej Kendus, der genau wie Justin Schlesinger nach vierwöchiger Zwangspause wieder dabei war, erlief weitere sechs Punkte. Kicker Sebastian van Santen, der sechs der sieben Extrakicks verwandelte, steuerte noch ein Field Goal aus 49 Yards bei.
Schlüter - 12.08.2024
WR #8 Justin Schlesinger und WR #13 Jannik Loercks (beide Düsseldorf Rhein Fire) (© Miladinovic)
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