Strategiewechsel in München - Ravens bitten Fans die Entscheidung zu...

Um die Playoffs zu erreichen, ziehen die Munich Ravens nun alle Register. Statt wie gewohnt auf der Ostseite des Spielfeldes zu stehen, wechselt das Team die Seitenlinie, um sich einen Vorteil gegenüber den Gegnern zu verschaffen.

Derzeit sieht alles danach aus, als würden die Ravens in Woche 14 gegen die Raiders Tirol um den Einzug in die Playoffs kämpfen. Am finalen Spieltag der Saison treffen die beiden Teams in München aufeinander. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, wechseln die Ravens nun sogar die Seitenlinie.

Bisher befand sich die Teamzone der Ravens im Sportpark Unterhaching immer auf der Ostseite des Stadions. Direkt vor der Tribüne der Heimfans. In einer Mitteilung an die Fans gab das Franchise nun bekannt, dass dies bei den verbleibenden beiden Heimspielen nicht mehr der Fall sein wird. Gegen die Barcelona Dragons und die Raiders Tirol wird das Team seine Teamzone nun vor der Westtribüne aufbauen. Mit dieser Maßnahme will das Franchise für die entscheidenden Playoff-Partien das Optimum für sein Team herausholen und weist darauf hin, dass eben Kleinigkeiten einen großen Unterschied machen können. Die Ravens gaben auch die beiden Gründe für ihre Entscheidung bekannt: Sonne und Lautstärke

Zum einen wollen die Verantwortlichen die Sonne meiden. Denn durch den Seitenwechsel steht die eigene Mannschaft nicht mehr im Sonnenlicht, wie es vorher auf der Ostseite der Fall war:

"Auf diese Weise ist es unser Team – und nicht unser Gegner – welches sich auf der schattigen Seite schneller regenerieren und somit das Maximum seiner Leistung abrufen kann." veröffentlichten die Munich Ravens in einem Statement zum Seitenwechsel.

Das Licht wirke sich auch negativ auf die Coaches der Ravens aus. Die immer tiefer stehende Sonne behindere die Sicht der Coaches auf den Ball.

Auch die Lautstärke der Heimfans spielte eine Rolle. Laut Mitteilung gab es immer wieder Situationen, in denen die Kommunikation zwischen Trainern und Spielern durch die Lautstärke der eigenen Fans sehr erschwert war.

Das heißt aber nicht, dass sich die Ravens keine Unterstützung von den eigenen Fans wünschen. Ganz im Gegenteil: "Die Atmosphäre, die unsere Fans schaffen, ist unglaublich, und wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung und die Leidenschaft, mit der sie unsere Spiele begleiten!" so Sportdirektor Sean Shelton "Indem wir also die Sideline wechseln und unsere Fans gleichzeitig weiterhin so viel Lärm wie möglich machen, tragen sie aktiv dazu bei, Situationen zu schaffen, in denen gegnerische Mannschaften Schwierigkeiten haben, Punkte zu erzielen, und helfen uns so, einen Vorteil zu erlangen"

Bereits vor Saisonbeginn wurde dieser Schritt von den Verantwortlichen in Erwägung gezogen. Stellt sich nur die Frage, warum die Entscheidung für den Seitenwechsel erst jetzt getroffen wurde? Zum einen war die Nähe zu den Fans ein wichtiger Punkt. Zum anderen die Sicherheit wie die Ravens im Statement auf Social Media posteten: "Am oberen Ende der Westtribüne befinden sich u.a. auch die Plätze der Polizei. Als Veranstalter müssen wir sicherstellen, dass es dort weiterhin leise genug ist, dass die Sicherheitskräfte sich verständigen können, um in Notfällen direkt reagieren zu können."

Sollte es dennoch Fans geben, die mit ihrer Mannschaft zusammen die Tribüne wechseln wollen oder mit dem Wechsel nicht einverstanden sind und deshalb ihr Ticket zurück haben möchten, gibt es auch dafür eine Lösung. Per E-Mail an tickets@munichravens.com wird jede Ticketanfrage individuell geprüft. Es kann jedoch nur eine begrenzte Anzahl von Tickets getauscht werden.

"Wir bitten euch Fans, uns bei dieser Entscheidung zu unterstützen. Gleichzeitig vertrauen wir auf euren lautstarken Support auf der Osttribüne – im Rücken des gegnerischen Teams. So tragt Ihr Fans euren Teil dazu bei, es unserem Gegner noch ein Stückchen schwerer zu machen. In unseren Augen ein weiteres Plus im Kampf um das Playoff-Ticket." so die Ravens Verantwortlichen.

Foot Bowl - 08.08.2024

Bislang standen die Ravens immer auf der Ostseite bei den Fans (© Foot Bowl / Roman Just)