105 Spieler pro Roster

Die Big Ten hat im Lucas Oil Stadium in Indianapolis ihre Media Days veranstaltet und Commissioner Tony Petitti konnte es nicht abwarten, dass seine Conference den Vertrag an gleicher Stelle das Conference Championship Game auszutragen, bis 2028 verlängert hat. Nachfolgend erzählt Petitti, mit welchen Neuerungen die Big Ten 2024 aufwarten kann.

Was macht Sie so sicher, das die Big Ten stärker als jede andere College Football Conference ist?

Tony Petitti: Die National Football Foundation hat vor wenigen Tagen Michigans Athletic Director Warde Manuel mit dem Preis "John L. Toner Athletic Director of the Year" ausgezeichnet und Warde wird in Kürze den Vorsitzenden Posten im CFP-Selection Committee übernehmen, nachdem die Michigan Wolverines die Landesmeisterschaft gewonnen haben. Die wahlberechtigen fünf Institutionen haben 2023/24 insgesamt 80 Big Ten All-American Spieler gewählt. Mit dem Eintritt von Oregon, UCLA, USC und Washington sind wir die größte FBS Conference geworden. Insgesamt haben unsere Sportteams fünf National Championships im abgelaufenen Sportjahr und 20 Big Ten Einzelsportler haben 20 nationale College Titel gewonnen. Bei den Olympischen Spielen in Paris haben insgesamt 116 US-Sportlerinnen und Sportler Big Ten Wurzeln. Zählt man auch die internationalen Athleten dazu, kommen wir auf über 325. Alleine unsere vier neuen Mitglieder stellen 49 Olympioniken.
Zurück zum Football. In der abgelaufenen Saison 2023/24 haben unsere Mitglieder im Durchschnitt 70000 Fans pro Heimspiel in ihren Stadien begrüßen können. 20 Spiele wurden vor mehr als 100.000 Fans im Durchschnitt ausgetragen. Das Michigan - Ohio State Spiel war das am meisten im Fernsehn gesehene College Football Spiel seit 2011. Der Rose Bowl 2023 gehört zu den Top Ten TV-Übertragungen seit 1993. 2024 werden die drei TV Sender FOX, CBS und NBC live Big Ten Spiele übertragen. Technisch freuen wir uns auf die Kommunikationsmöglichkeiten, dass Coaches via Funk während des Spieles mit ihren Spielern kommunizieren können und dass IPads eingesetzt werden können, damit Coaches und Spieler während des Spieles aufgenommene Spielzüge analysieren können. Im nächsten Monat werden wir unser zentrales Big Ten Replay Center Center vorstellen. Dort werden Spielzüge und Schiedsrichter Entscheidungen analysiert und gleichzeitig die Gesundheit der involvierten Spieler überprüft.
Zusätzlich haben wir eigene Big Ten Normen und Regeln erstellt, wie die NIL-Deals auszusehen haben. Das Thema in den nächsten Wochen wird für uns sein, dass nicht jeder Bundesstaat seine eigenen NIL-Gesetze beschließt, sondern dass der Congress eine einheitliche Regel für die gesamten USA beschließt. Wir wollen Chancengleichheit für alle Athleten und gleiche faire Bedingungen über die Grenzen der Bundesstaaten hinweg.

Die Big Ten ist an der Westküste expandiert und verteilt sich nun über das ganze Land und die Reisezeiten werden sich verlängern, so dass auch die Belastungen für die Sportstudenten ansteigen werden. Wie sollen Studenten zukünftig Sport- und ihre akademische Schulausbildung miteinander vereinbaren?

Tony Petitti: Der Prozess, einen Saisonspielplan zu entwerfen, ist stets ein gemeinschaftlicher Prozess zwischen vielen Akteuren. Wir haben darauf geachtet, dass lange Reisen möglichst minimalisiert werden.

Gibt es Pläne, mehr Big Ten Flagship-Veranstaltungen im Westen auszutragen?

Tony Petitti: Das Interesse ist tatsächlich größer geworden, Big Ten Championships auszurichten zu dürfen. Was Football Endspiele betrifft, werden wir zunächst bis 2028 in Indianapolis bleiben. Aber zukünftig werden viele andere Städte ihre Chance erhalten, Big Ten Championships auszurichten.

In der ACC gibt es zurzeit einige Tumulte. Können Sie sich vorstellen, dass die Big Ten in Kürze weitere Hochschulen aufnimmt?

Tony Petitti: Wir sind alle unseren 18 Mitgliedern gleich stark verpflichtet und es war eine Menge Arbeit, die vier neuen Mitglieder voll zu integrieren. Heute sind wir mit dem Stand der Dinge sehr zufrieden und konzentrieren uns nur auf unsere jetzigen Mitglieder.

FOX Sports wird in diesem Jahr erstmals Friday Night Spiele der Big Ten übertragen. Welchen Nutzen versprechen Sie sich vom Freitag, der bisher den High Schools vorbehalten war?

Tony Petitti: Am Samstag berichten drei große TV Sender über BigTen Matches. Der Freitag ist eine Möglichkeit, sich besser der gesamten Nation zu präsentieren. Natürlich wollen wir keine Institutionen verdrängen, doch wir sehen auch, dass die NFL den Samstag entdeckt hat und aufgrund unser Größe ist es besser, so glauben wir, uns an mehreren Tagen der Woche der Öffentlichkeit zu zeigen. Ob sich dieser Ausflug lohnt, werden wir sehen. Auch für uns ist der Freitag ein Experiment, denn es gibt auch Mitglieder, die lieber am traditionellen Samstag festhalten wollen.

Gibt es in der Big Ten die Bestrebung, eine Salary Cap für Sportstudenten einzuführen?

Tony Petitti: Es gibt in der Tat noch viele ungeklärte Fragen in der NIL Debatte und im beigelegten Rechtsstreit House vs. NCAA. Wir sind in Kontakt mit der Richterin Wilkens, um eine Interpretation der Einigung zu erhalten. So eine Sache ist kompliziert und wird uns noch lange beschäftigen. Heute können Hochschulen direkt an die Sportstudenten Zahlungen durchführen. Um diese Zahlungen und Leistungen zu beurteilen, benötigen wir einen Monitoring Prozess, um ein gesamtes Bild zu erfassen. Ein solches Reporting System gibt es noch nicht, ist aber notwendig. Das Gleiche gilt für die NIL-Deals.

Macht sich die Big Ten stark für eine Roster Erweiterung auf 105 Spieler pro Team?

Tony Petitti: Ja, wir befinden und kurz vor einer Vereinbarung mit anderen Conferences der FBS Klasse. Wenn man mehr Spiele als früher absolviert und wenn die Saison länger dauert, ist es nur zu logisch, dass auch die Roster vergrößert werden.


Schlüter - 01.08.2024

Big Ten Commissioner Tony Petitti (© Big Ten media release department)