Viererpack von Stanley

Kicker Robert Werner durfte häufig zum Extrapunktversuch antreten gegen die SeamenDie Munich Ravens haben ihr Heimspiel gegen die Milano Seamen im mittlerweile uhlsport Park benannten Stadion vor 3.617 Zuschauern mit 69:30 gewinnen können. Nach einer schnellen Führung zu Beginn ließen die Ravens einen offenen Schlagabtausch zu, bevor sie im Schlussviertel den Abstand doch noch weit vergrößerten.

Die Hausherren machten gleich zu Beginn klar, wohin die Reise gehen soll. Nach einem Three & Out der Seamen wurde der Punt geblockt und bescherte den Ravens ein kurzes Feld.

Die Mailänder versuchten es mit aggressivem Pass Rush, kassierten aber prompt zwei Flaggen wegen Frühstarts. Ein kritisches Third Down gelang mit einem Pass von QB Jeffries zu WR Malik Stanley, die letzten fünf Yards zum ersten Touchdown erlief RB Tommy Oyewo ohne wirkliche Probleme nach gut vier Minuten.

Der unter der Woche verpflichtete neue Quarterback Eystin Salum der Seamen schien noch überfordert. Sein zweiter mehr als riskanter Wurf wurde von DL Evans Yeboah abgefangen und bescherte den Münchenern einmal mehr beste Feldposition.

Auch die nutzte die heimische Offense für sieben Punkte: Zunächst war ein Lobpass an die linke Ecke zu WR Stanley knapp nicht erfolgreich, weil der Receiver nicht mehr beide Füße im Feld landen konnte. Einen Spielzug später klappte dann fast das gleiche Play aber und so stand es Mitte des Eröffnungsviertels 14:0, ohne dass die Seamen auch nur in die Nähe der Mittellinie gekommen wären.

Und es ging so weiter: QB Salum mit wildesten Würfen und die Ravens nutzten jede sich bietende Gelegenheit in der Offensive eiskalt aus. Der dritte Drive endete mit dem dritten Touchdown und erneut war es Malik Stanley, der fast unbedrängt für die nächsten sieben Punkte sorgte.

Ganz ohne Punkte im ersten Viertel sollten die Gäste aber auch nicht bleiben: Nach einem langen Lauf von QB Salum drückte dieser beim Tackle seinem mitgelaufenen WR Jocques Crawford den Ball in die Hände und der lief die rechte Seitenlinie entlang über knapp 50 Yards zum 21:7.

Die Antwort kam jedoch prompt: Die Mailänder Defense verlor Ravens WR Dragan komplett aus den Augen und QB Jeffries hatte keine Mühe, den kilometerweit freien Receiver im Rücken der Abwehr auf die Reise zu schicken. 27:7, da Kicker Werner, der kurz zuvor seinen 600. Karrierepunkt feiern durfte, nach rechts verzog.

Die Gäste waren wieder dran und erneut war es ein eher ungewöhnlicher Touchdown: WR Crawford fumbelte nur wenige Yards vor der Endzone, aber zu seinem Glück warf sich Offensive Lineman Mattanen auf den freien Ball zum 27:14 Anschluss.

Munter ging es weiter: Begünstigt von Strafen kamen die Münchener nach vorne und diesmal war es Defensive Lineman / Fullback Etuale Lui, der den alten Abstand von 20 Punkten herstellen konnte.

Die Mailänder konnten aber auch einen "normalen" Touchdown erzielen: Ein perfekt platzierter Pass an die rechte Kante der Endzone konnte von WR Niccolò Pulsinelli zum 34:21 gefangen werden.

Für unnötige Spannung aus Sicht der Münchener sorgte ein abgefangener Pass von Jeffries in der Endzone der Gäste: Lorenzo Gioco hatte sich vor Marvin Rutsch platziert und dem Receiver so keine Chance gelassen.

Kapital konnten die Gäste aber nicht daraus schlagen, denn QB Salum entschied sich einmal mehr falsch, als er getackelt wurde und diesmal wurde der Versuch auch prompt mit einer Interception von Jonas Gürntke bestraft. Problematisch war das aber nicht, denn Münchens QB Jeffries warf den Ball zu Seaman DB Samuel Bomiya – mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Pausenpfiff.

Die Münchener wollten im ersten Drive punten, aber Backup Levin Adrom konnte den ungenauen Snap nicht kontrollieren, so dass die Mailänder an der Red Zone den Ball erhielten. Mehr als ein Field Goal sprang jedoch nicht heraus.

Stattdessen erzielten die Münchener durch Malik Stanley – wen auch sonst an diesem Tag – einen weiteren Touchdown: Aus 39 Yards fand QB Jeffries seinen Nummer #1 Receiver zwischen zwei Passverteidigern, die sich dann gegenseitig behinderten und Stanley mühelos zum 41:24 einlaufen konnte.

Der offene Schlagabtausch, der den Zuschauern viele Punkte bescherte, ging mit unvermindertem Tempo weiter: Mailands WR Lorenzo Bassi fing zunächst einen weiten Pass und hielt den Ball trotz hartem Tackle fest, kurz darauf durfte er auch noch einen Touchdowncatch zum 41:30 feiern.

Malik Stanley hatte immer noch nicht genug: Kurz vor Ende des dritten Viertels tanzte er sich auf der linken Seite durch die gegnerischen Verteidiger und hechtete zum 48:30 in die Endzone.

Als die Partie längst entschieden war, durften auch die Akteure aus der zweiten Reihe noch feiern: RB Justin Rodney, OL Gerrit Brandt und RB Benedikt Pohler schraubten den Stand bis auf 69:30.

Ein deutlicher Sieg für die Münchener, aber das konnte man letztendlich vor der Partie schon erahnen. Bei den Mailändern fehlte beim neuen Quarterback noch die Bindung zu seinen Teamkollegen und die getroffenen Entscheidungen waren des öfteren zu riskant.

Kommende Woche empfangen die Milano Seamen am Samstag um 17 Uhr die bislang ungeschlagene Stuttgart Surge; die Ravens treten am Sonntag bei den Prague Lions an. Kickoff ist hier um 14:25 Uhr. In beiden Partien sind die Favoritenrollen klar verteilt. Wie in dieser Saison oft in der ELF.

Angesichts der 30 Punkte der Gäste war Head Coach Kendral Ellison nicht vollständig zufrieden: "Wir hatten viele Fehler, schlechtes Tackling. Wir sind sicher noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir müssen lernen, ein komplettes Spiel zu machen. Wir werden noch dahinkommen."

Nachdem es aber auf der anderen Seite 69 Punkte gab, musste die Kritik hier nicht allzu groß ausfallen. Quarterback Chad Jeffries wurde als "Player Of The Game" ausgezeichnet.

Carsten Keller - 28.07.2024

Kicker Robert Werner durfte häufig zum Extrapunktversuch antreten gegen die Seamen

Kicker Robert Werner durfte häufig zum Extrapunktversuch antreten gegen die Seamen (© Carsten Keller)

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