David Bada hat ein neues Team
Der deutsche Defensive Tackle David Bada kommt wieder in der NFL unter: Nach vier Jahren in der Organisation der Washington Commanders bekam er jetzt einen Vertrag bei den Detroit Lions.
Bekannt gab die positiven Neuigkeiten Bada selbst auf seinem Instagram-Account. Er kann bei den Lions noch einmal die Ausnahmeregelung des International Player Pathway Programs in Anspruch nehmen, was mehr Jobsicherheit bietet.
Die Saison 2023 hätte bei den Commanders sein großer Durchbruch werden sollen: Zum Ende der Spielzeit 2022 tauchte Bada erstmals im aktiven Kader Washingtons auf und absolvierte seine bisher einzigen beiden regulären Saisonspiele.
Es sollte nach drei fast kompletten Spielzeiten, fast ausschließlich mit International Pathway Player Programm Extraplatz in der Practice Squad, DIE NFL-Saison 2023 für Pass Rusher David Bada werden. Ziel war die dauerhafte Qualifikation für den aktiven Kader.
Die Hiobsbotschaft kam jedoch im Trainingscamp vor einem Jahr, verkündet vom damaligen Head Coach Ron Rivera: David Bada hatte sich im Training den Trizeps gerissen und wurde auf die Injured Reserve List gesetzt. Bereits damals musste man spekulieren, dass er die komplette Spielzeit ausfallen würde und so kam es dann auch.
Bada spielte vor seinem Sprung über den großen Teich 2020 zuletzt bei den Schwäbisch Hall Unicorns, wo er in den beiden Jahren zuvor den German Bowl Sieg und einen Vizemeistertitel feiern durfte (2018/19).
Im Frühjahr 2022 war er dann noch beim Football Camp mit neu-Raider Jakob Johnson in Ludwigsburg, aber ansonsten war aus der US-Hauptstadt lange Zeit kaum etwas über die Fortschritte von David Bada zu vernehmen. Er hatte den separaten IPP-Platz der Practice Squad in seinen beiden ersten Saisons belegt und lediglich in der Preseason einige Snaps bekommen. Dort konnte er jedoch mit einem Sack von Baltimore Ravens Quarterback Lamar Jackson für Aufmerksamkeit sorgen.
Im Sommer 2022 gab es dann aber doch wieder etwas zum deutschen Pass Rusher zu vernehmen – und zwar von seinem Head Coach Ron Rivera, der von einem Medienvertreter speziell zu "den beiden internationalen Spielern [Efe Obada und David Bada]" gefragt wurde und ob ihre Anwesenheit im Team gut für den Mannschaftsgeist wäre.
"Einer der Vorzüge, jemand wie David zu haben, der immer noch im Prozess des Erlernens ist, ist, dass er hier ist, in der Practice Squad und das als Bonusspieler, der nicht gegen unsere Nummern zählt [aktuell max. 90 Spieler pro Franchise].
Du hast also die Zeit, ihn sich entwickeln und wachsen zu sehen. Meiner Meinung nach dauert der Prozess immer so zwei bis zweieinhalb Jahre bis Du siehst, ob er eine Chance hat und David kommt ziemlich nah an diesen Punkt."
Das klang schon sehr ermutigend, was die weiteren Aussichten von David Bada in Washington anging und so war es zum Jahreswechsel keine allzu große Sensation mehr, dass Bada befördert wurde, sondern lediglich die folgerichtige Bestätigung der Aussagen von Rivera. Auch der Zeitrahmen, den der Head Coach im Sommer aufgestellt hatte, traf bei Bada mit ziemlich genau zweieinhalb Jahren zu.
Es war auf jeden Fall der nächste Schritt zur NFL-Karriere, die Bada zielstrebig seit vielen Jahren verfolgt.
Die Verletzung setzte diesen Plänen erstmal ein Ende und die erwartete Entlassung von Head Coach Ron Rivera, der ihn von Beginn an in der NFL begleitet hatte, half natürlich ebenso wenig.
Bei den Lions darf er jetzt den Neuanfang wagen und findet mit Amon-Ra St. Brown auch einen weiteren Spieler mit deutschen Wurzeln im Kader, was die Eingewöhnung leichter machen sollte.
Wenn Bada nach der schweren Verletzung an seine Schlussform in Washington anknüpfen kann, sollte auch hier sein Weg in Richtung Kaderplatz weiter gehen.
Carsten Keller - 26.07.2024
David Bada beim Jugendcamp in Stuttgart mit Jakob Johnson (© Frank BAUMERT)
Leser-Bewertung dieses Beitrags: