Unsere Spieler dürfen nicht alles glauben
Head Coach Lane Kiffin gilt als einer der Ziehkinder von Nick Saban und verfügt trotz seiner jungen Lebensjahre, über viel Erfahrung als College Football Coach. Als amtierender Head Coach der Ole Miss Rebels gab es während der SEC Media Days Auskunft über die Erwartungen und Herausforderungen, vor denen ein Head Coach in der SEC 2024 steht.
Coach Kiffin, können Sie etwas über die Teambildungsmaßnahmen sagen, die Sie im Frühjahr durchgeführt haben?
Lane Kiffin: Vor zwei Jahren spielten wir gegen Alabama und Coach Saban und als wir in der Red Zone standen, schafften wir es zu selten, zu punkten. Letztes Jahr spielten wir besser und hatten am Ende, mit Transfer Spielern aus dem Portal, eine 11:2 Bilanz vorzuweisen. Ich denke also, dass wir eine gute Mischung benötigen. Sowohl Transfer-Spieler, als auch Spieler, die sich vier Jahre an eine Hochschule binden und ihr treu bleiben. Diese Spieler kennen unser Erwartungen und unsere Kultur.
Wie stehen Sie zu der Regeländerung, dass zukünftig mehr Analysten im Coachaing-Stab arbeiten dürfen?
Lane Kiffin: Ich denke, das diese Regeländerung wahrscheinlich gut ist. Die NFL kennt solche Analysten schon lange und es ist gut, dass es nun auch im College Football möglich ist. Natürlich gab es während des Diskussionsprozesses einige Argumente von kleineren Hochschulen, die meinten, dass sich die größeren Universitäten solche zusätzlichen Analysten leisten können und dann der Leistungsabstand zu den größeren Unis größer wird. Ich verstehe durchaus die Argumentation der kleineren Universitäten.
QB Jaxson Dart hat letztes Jahr 3000 Yards und nur fünf Interceptions geworfen. Wie wollen Sie ihn 2024 auf das nächste Level heben?
Lane Kiffin: Ja, wir alle versuchen natürlich, die Spieler ständig zu verbessern. Ich denke, bei Jaxson gibt es nicht mehr so viel zu verbessern. Bei ihm kommt es darauf an, dass er für den Druck und das Rampenlicht vorbereitet wird und dass er schnell gute Entscheidungen treffen kann - sowohl auf dem Feld als auch im privaten Leben.
Wie sehr hat Sie das letzte Spiel gegen Georgia und die hohe Niederlage gegen die Bulldogs dazu veranlasst, das Transfer Portal verstärkt zu nutzen?
Lane Kiffin: Ich glaube, ich habe nach dem Spiel gesagt, dass wir besser rekrutieren müssen. Das war kein Angriff auf unsere Spieler. Wir müssen als Trainer in unseren Überlegungen und Bewertungen besser rekrutieren. Wir hatten gegen Georgia vor allem ein Größenproblem, was heisst, dass die Georgia Spieler etwas größer als unsere Spieler waren. Natürlich wünscht sich jeder Trainer 1,95 Meter große Athleten, doch so viele Spieler gibt es mit dieser Größe auch nicht, aber ich denke, dass wir in diesem Jahr aussehen werden, als letztes Jahr. In punkto Transfer-Portal Nutzung ist zu sagen, dass wir aufpassen müssen, die richtigen Spieler auszuwählen und bewerten, warum die Spieler dorthin gegangen sind, wohin Sie gegangen sind und warum sie nun wieder weg gehen wollen.
Aus Sicht eines SEC Coaches - hat Texas als Neumitglied eine reale Chance, in der SEC ganz weit oben mitzuspielen?
Lane Kiffin: Ja, sie waren letztes Jahr in den Playoffs und viele Spieler sind zum Kader zurück gekommen und Texas hat viele junge High School-Absolventen und Transfer-Portal Spieler hinzugefügt. Sark kennt die Herausforderungen gut, es ist also nicht so, dass er mit dem Team in die SEC kommt und nicht weiß, was ihn erwartet. Die SEC ist wirklich herausfordernd. Es gibt harte Auswärtsspiele und harte Heimspiele und eine elektrisierende Stimmung bei jedem Spiel. Neu wird für uns sein, bei den Longhorns und bei den Sooners zu spielen. Beide Teams besitzen enthusiastische Fangemeinden und werden keinem SEC Team etwas schenken. So gesehen sind beide Teams eine echte Bereicherung für die SEC und wir werden alle zusammen besser.
Sie haben in den letzten Wochen oft den Begriff "Rattengift" verwendet. In einer Zeit, in der Ihre Spieler sehen können, was in den sozialen Medien über sie geschrieben wird, kann man kaum verhindern, dass sie diese Inhalte nicht lesen. Wie können Sie den negativen Einfluss eindämmen?
Lane Kiffin: Wenn man ständig das Gleiche ließt, beginnt man daran zu glauben, was sich ständig wiederholt. Wir versuchen ständig unseren Spielern zu sagen, dass sie die sozialen Medien nicht überbewerten dürfen und dass sie sich nicht ablenken sollen. Vor allem sollen Sie nicht auf das "Rattengift" nicht antworten. Es ist einfach nur überflüssig und lenkt nur unnötig ab. Das ist natürlich nicht einfach, wenn man bedenkt, wie lange sich jeder Spieler mit seinem Handy beschäftigt. Ich sage unseren Spielern immer, egal, was im Leben passiert, ob gut oder schlecht, es gibt immer ein Gegenteil. Es gibt Kosten und einen Nutzen. Jeder Nutzen wird Kosten mit sich bringen. Minimiere ich die Kosten und erhöhe ich den Nutzen, kann es mich nur weiterbringen.
Welchen Wert hat Coach Neighbors ihrem Trainerstab gebracht?
Lane Kiffin: Coach Neighbors hat großartige Arbeit geleistet. Ich kannte ihn schon vorher. Er war in Alabama, als ich im Stab von Coach Saban war, dann habe ich ihn zu FAU geholt und dann zu Ole Miss. Ich bin begeistert von unserer neuen Defense, weil es in der Defense viel mehr Neues zu sehen gibt, als in der Offense. Ich bin einfach gespannt, wie die Puzzleteile zusammen passen. Wir haben dort einige wirklich einzigartige Spieler neu hinzugefügt und freuen uns auf die Ergebnisse.
Schlüter - 22.07.2024
Lane Kiffin (© Getty Images)
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