Winter: "Von Louis Geyer kann ich am meisten lernen"
Leander Winter gehört zu den aufstrebenden Wide Receivern in der European League of Football. Nach Stationen in Leipzig und München spielt er seit dieser Saison für Stuttgart Surge. In einem Interview mit Football Aktuell beantwortete Winter verschiedenen Fragen zu Themen rund um seine Karriere, der ELF und sein Team.
Hallo Leander, danke dass du dir die Zeit genommen hast. Ihr hattet Bye Week. Hast du dir ein Spiel angeschaut und wenn ja welches, wie und mit wem?
Leander Winter: Ja, ich habe alleine das Spiel zwischen Hamburg und Paris geschaut.
Du hast eine ganz interessante Karriere durchlaufen und bist noch lange nicht am Ende. Wenn du die letzten 6 Jahre in einem Satz zusammenfassen müsstest, wie würde er lauten?
Leander Winter: Sehr viel ist in den letzten 6 Jahren passiert, viele Teams, viele Städte, aber ich bin froh, nun ein Team gefunden zu haben, wo ich mir auch vorstellen kann länger zu spielen.
Bei den Leipzig Kings hat es sich schon angedeutet, dass du ein wichtiger Spieler werden kannst. Dann kam das Aus und der Wechsel zu den Ravens und jetzt zur Surge. War das Aus somit Fluch und Segen zugleich?
Leander Winter: Das Aus der Leipzig Kings war natürlich erstmal sehr schade, aber wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. So konnte ich bei den Ravens und jetzt bei der Surge weitere Erfahrungen sammeln und mich entwickeln.
Letzte Saison ist die Surge bis ins Finale gekommen. Du kamst frisch dazu. Wie ist die Stimmung im Team, nachdem letztes Jahr das Finale verloren ging?
Leander Winter: Das große Ziel für diese Saison ist klar, aber bis dahin liegt der Fokus jedes Spiel zu gewinnen. Die Stimmung im Team ist positiv und wir sind motiviert, es dieses Jahr bis zum Sieg zu schaffen.
Es sieht alles so leicht aus bei euch. Würdest du sagen, dass ihr viel Spaß als Team habt oder ist es eine "Do your Job" Mentalität, bei der jeder seine Aufgabe erledigt und es rein Business ist?
Leander Winter: Wir haben definitiv viel Spaß als Team, jedoch gibt es natürlich auch Momente, in denen man sich zusammenreißen muss. Im Großen und Ganzen haben wir aber alle Spaß zusammen.
Beim letzten Spiel der Surge hast du deinen ersten Touchdown für Stuttgart gefangen und wurdest zum Spieler des Spiels gewählt. Wie wichtig ist dir solch eine Auszeichnung? Fühlst du dich in der ELF angekommen?
Leander Winter: Die Auszeichnung ist schön, aber ich bin mir bewusst, dass andere Spieler im Team sie genauso verdient haben. Dennoch fühle ich mich auf jeden Fall in der ELF angekommen und es war ein unglaubliches Gefühl, meinen ersten Touchdown für die Surge zu erzielen.
Du durftest ein ELF-Spiel in Reutlingen bestreiten. Wie war das für dich?
Leander Winter: Es war ein unglaubliches Gefühl, in Reutlingen zu spielen. Die Atmosphäre und die Unterstützung der Fans waren fantastisch.
Erzähl uns von deinen Erfahrungen aus Sinsheim und Nürnberg. Wie ist es, in solch großen Fußballstadien zu spielen?
Leander Winter: Es ist schon sehr beeindruckend, in großen Stadien wie in Sinsheim und Nürnberg zu spielen. Man fühlt sich sehr professionell und es ist eine tolle Erfahrung, vor so vielen Zuschauern aufzutreten.
Zurück zum Team. Auf der Wide Receiver Position ist die Surge gut besetzt. Ist es schwer, sich einen Platz zu erkämpfen?
Leander Winter: Es ist definitiv nicht leicht, sich als Wide Receiver bei den Surge dieses Jahr zu beweisen, da wir ein sehr tiefes Team auf jeder Position haben. Aber genau deshalb kann man auch viel von seinen Mitspielern lernen.
Welcher Mitspieler beeindruckt dich am meisten? Von wem kannst du am meisten lernen?
Leander Winter: Von Louis Geyer kann ich am meisten lernen und er beeindruckt mich sehr mit seinem Spielstil und seiner Erfahrung.
Ihr werdet von vielen als Top-Favorit gezählt. Merkt ihr das und seht ihr euch auch als Favorit?
Leander Winter: Wir merken die Erwartungen, aber wir fokussieren uns immer nur auf das nächste Spiel und gehen von Spiel zu Spiel.
Du hast bereits drei Franchises miterlebt. Wo siehst du Unterschiede und was ist besonders bei der Surge anders als bei den anderen beiden zuvor?
Leander Winter: Die Unterschiede liegen natürlich in den Teams und den Städten, in denen man spielt. Bei der Surge schafft es das Management jedoch, eine perfekte Mischung aus Business und Familie zu erhalten, was ich sehr schätze.
Was sind deine persönlichen Ziele für diese Saison?
Leander Winter: Mein persönliches Ziel ist es, Starter zu werden und mein Bestes für das Team zu geben.
Welcher Gegner könnte euch deiner Meinung nach am gefährlichsten werden?
Leander Winter: In der Liga ist jeder Gegner gefährlich, daher müssen wir uns auf jedes Team sehr gut vorbereiten.
Beschreibe, was American Football in deinem Leben bedeutet.
Leander Winter: American Football ist meine Leidenschaft. Es ist der Sport, den ich liebe und der mir die Möglichkeit gibt, mich auf dem Spielfeld auszudrücken und meine Fähigkeiten zu zeigen.
Beschreibe die European League of Football. Viele lieben sie, andere hassen sie. Einige sehen eine Daseinsberechtigung, andere hoffen, dass sie pleite geht. Was ist die ELF für dich?
Leander Winter: Die European League of Football ist für mich eine großartige Möglichkeit, mich als Spieler mit den besten Spielern in Europa zu messen. Ich bin dankbar dafür, dass es eine solche Liga gibt und sehe ihre Daseinsberechtigung definitiv als gegeben an.
Foot Bowl - 20.07.2024
Leander Winter (© Frank BAUMERT)
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