Herzschlagfinale in München
Die Spannung war bis zum letzten Moment greifbar, als die Berlin Adler am 13. Juli 2024 in München die Munich Cowboys mit einem knappen 21:20-Sieg besiegten. Dieses Spiel bot alles, was das Football-Herz begehrt: spektakuläre Läufe, präzise Pässe und dramatische Wendungen.
Der Auftakt des Spiels gehörte den Berlinern. Nach einem kontrollierten ersten Viertel eröffnete Joey Walden den Punktestand mit einem beeindruckenden 22-Yard-Pass von Hendrik Scharnbacher. Die Adler benötigten nur sechs Spielzüge, um 76 Yards zu überwinden und sich einen frühen Vorsprung zu sichern. Nicolas Glaser setzte mit einem erfolgreichen Kick das i-Tüpfelchen auf diesen Touchdown, und die Adler gingen mit 7:0 in Führung.
Nach einer punktlosen zweiten Periode kam die zweite Halbzeit mit einem Paukenschlag. Die Munich Cowboys antworteten mit einem sensationellen 75-Yard-Lauf von Maximilian Mayer gleich zu Beginn des dritten Viertels. In nur 14 Sekunden glichen die Cowboys das Spiel aus, was das Momentum zu ihren Gunsten kippte. Doch die Adler hatten die passende Antwort parat. Nur wenige Minuten später war es erneut Hendrik Scharnbacher, der Chrisman Kyei mit einem 46-Yard-Pass in die Endzone schickte. Der anschließende Kick von Glaser war erneut gut, und die Adler führten wieder mit 14:7.
Die Munich Cowboys zeigten sich jedoch unbeeindruckt und marschierten in einem elf Spielzüge langen Drive über 69 Yards, den Gabriel Boccell mit einem 4-Yard-Touchdown-Pass von Nicklas Yockey krönte. Wieder war der Kick erfolgreich, und das Spiel war wieder ausgeglichen. Die Spannung im Stadion war greifbar.
Im vierten Viertel erhöhten die Adler erneut den Druck. Ein elf Spielzüge langer Drive über 72 Yards endete mit einem 2-Yard-Lauf von Chrisman Kyei in die Endzone, erneut gekrönt durch einen perfekten Kick von Glaser. Mit einer Führung von 21:14 schienen die Adler auf dem Weg zum Sieg zu sein. Doch die Cowboys hatten noch nicht aufgegeben. In einer letzten, dramatischen Offensive über 92 Yards brachte ein 15-Yard-Pass von Nicklas Yockey auf Anton Chereminskiy die Cowboys wieder in Schlagdistanz. Doch der entscheidende Kick misslang, und damit blieb es beim knappen 21:20-Sieg für die Adler.
Obwohl die Munich Cowboys mehr First Downs (24) und Gesamtyards (454) erzielten als die Berlin Adler (11 First Downs, 253 Gesamtyards), waren es die Adlers, die mit Effizienz und Präzision den Sieg holten. Besonders bemerkenswert war die Leistung von Chrisman Kyei, der nicht nur 73 Rushing Yards und einen Rushing Touchdown erzielte, sondern auch drei Pässe für 63 Yards fing und eine Interception in der Defensive verbuchte. Hendrik Scharnbacher zeigte sich mit 148 Passing Yards und zwei Touchdowns ebenfalls in Topform.
Defensiv konnten sich besonders Donavan Hayden und Marcel Steffen von den Berlin Adlern hervortun, die mit insgesamt neun und neun Tackles (kombiniert) die Abwehr stabilisierten. Für die Cowboys war Lane Barnes mit zehn Tackles ein entscheidender Akteur in der Verteidigung. Beide Teams zeigten eine starke Leistung in den Special Teams, wobei die Adler durch zwei entscheidende Interceptions von Chrisman Kyei und Pit Piwon zusätzliches Momentum gewannen.
Dieser Sieg der Berlin Adler war ein Beweis für ihre Widerstandskraft und Entschlossenheit. Trotz der beeindruckenden Offensivleistung der Munich Cowboys bewiesen die Adler, dass sie im entscheidenden Moment die Nerven behalten und die notwendigen Spielzüge durchführen können. Mit diesem hart erkämpften Sieg sichern sich die Berlin Adler eine positive Saisonbilanz von 4-3 und zeigen, dass sie ein ernstzunehmender Gegner in der Liga sind.
Jan Sawicki - 14.07.2024
Chrisman Kyei erzielte seine TDs 6 und 7 (© Sonja Matysiak)
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