Fifty Burger gegen Mercenaries
Stuttgart Surge hat das letzte seiner drei "Heimspiele auswärts", diesmal erneut in Reutlingen vor gut 3.500 Zuschauern, mit 50:7 gegen die Schweizer Vertretung der Helvetic Mercenaries gewonnen.
Die sieglosen Söldner, die letztes Jahr noch als Helvetic Guards antraten und zwischenzeitlich zum (mindestens) zweiten Mal die Eigentümer gewechselt haben, gingen als klarer Außenseiter in die Partie gegen die bis dato ungeschlagene Surge. Nach dem Spiel muss man konstatieren, dass das auch vollkommen zurecht der Fall war.
Die Stuttgarter hatten zuerst Angriffsrecht und wurden ihrer Favoritenrolle sofort gerecht: Es dauerte genau fünf Spielzüge, bevor Running Back Kai Hunter die ersten sechs Punkte für die Schwaben erzielen konnte. Stuttgart musste unter anderem auf Safety Mitch Fettig und Wide Receiver Yannick Mayr verzichten, was aber nicht allzu sehr ins Gewicht zu fallen schien. Zwei weite Pässe, zwei Runs und ein müheloser Lauf von Hunter zum Abschluss genügten. Einziger Schönheitsfehler war ein verkorkster Snap beim Extrapunkt, so dass es "nur" 6:0 stand.
Nach einem Three & Out, bei dem es die Schweizer erfolglos mit Laufspielzügen versuchten, legte Stuttgart gleich nach: Ein Free Play wegen Offside nutzte Quarterback Reilly Hennessey zu einem weiten Pass auf seinen Wide Receiver Louis Geyer, der den Ball auf der linken Seite der Endzone erhechten konnte. Nachdem diesmal auch der Extrapunkt von Kicker Lenny Krieg reibungslos klappte, stand es Mitte des ersten Viertels schon 13:0.
Es folgte das erste offensive Lebenszeichen der Gäste: Zwar musste man eine kurze Schrecksekunde überstehen, als ein Fumble von Running Back Guarino durch zwei Stuttgarter Hände rutschte, aber nach einem Yard Pass von Quarterback Carlton Aiken Jr. auf Wide Receiver Anthony Brown stand es nur noch 13:7.
Returner / Cornerback Chad Walrond brachte der Surge Ballbesitz an der Mittellinie und erneut war es Wide Receiver Louis Geyer, der die großen Lücken in der Abwehr finden konnte. Punkte gab es allerdings nicht, da der Field Goal Versuch von Lenny Krieg abgefälscht werden konnte und aus 39 Yards rechts an den Stangen vorbeiflog.
Die Stuttgarter Offense schien vorwiegend aus dem Trio Hennessey – Geyer – Hunter zu bestehen... aber das reichte auch. Den nächsten Touchdown erzielte dann jedoch Dr. Florian Lengauer bei einem Pass auf die rechte Seite der Endzone aus drei Yards zum 20:7.
Der vermeintliche Sargnagel für die Schweizer Gäste kam Mitte des zweiten Viertels, als Linebacker Luis Bach einen Verzweiflungspass von Quarterback Aiken Jr, der einmal mehr mit dem starken Pass Rush nicht zurechtkam, abfing und gleich selbst in die Endzone tragen konnte und auf 27:7 stellte.
Das war jedoch noch nicht der Pausenstand: Wide Receiver Damon Hazelton fing 26 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch einen Pass von Hennessey zum 33:7.
Stuttgart konnte es sich jetzt erlauben, Backup Quarterback Lars Heidrich Spielzeit zu geben.
Nick Wenzelburger schnappte sich ebenfalls noch eine Interception und ein erobertes Fumble durch die Surge führte direkt zum nächsten Score: Wide Receiver Leander Winter fing einen weiten Pass von Heidrich zum 40:7.
Ansonsten fand das Spiel in der zweiten Hälfte halbwegs auf Augenhöhe statt, nachdem Stuttgart auf vielen Positionen die jeweiligen Reservisten eingewechselt hatte.
Nico Wiedmann erzielte noch einen weiten Touchdownfang für Stuttgart zum 50:7 Endstand. Damit hatten sieben verschiedene Spieler die sieben Touchdowns für die Surge erzielt, wie Head Coach Jordan Neuman bei der abschließenden Pressekonferenz noch einmal betonte.
Die angeschlagenen Safety Mitch Fettig, Wide Receiver Yannick Mayr und Running Back Nicolas Khandar, die von Stuttgarter Seite allesamt geschont worden waren, werden bis zur nächsten Partie wieder einsatzfähig sein.
Die Mercenaries empfangen kommende Woche die Milano Seamen (3-3) am Samstag um 18 Uhr; Stuttgart pausiert nächstes Wochenende.
Carsten Keller - 30.06.2024
Surge verabschiedet sich mit dem fünften Sieg in Folge aus Reutlingen (© Carsten Keller)
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