Mammuts mit dem Rücken zur Wand

Am Samstag verlor der AFC Kuchen Mammut 10:30 gegen die Black Forest Foxes und steht damit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Landesliga Baden-Württemberg. Von nun an beginnt der Kampf gegen den Abstieg.

Entgegen der erhofften Entspannung der Personalsituation bei den Mammuts verschärfte sich diese noch zusätzlich, weshalb die Kuchener nur mit der Mindestbesetzung in den Schwarzwald fahren konnten. Zu allem Übel verletzte sich Quarterback Niklas Hofmann gleich beim zweiten Drive und stand nicht mehr zur Verfügung. Diese Ausfälle führten dazu, dass Spieler teilweise mehrere Positionen und auf Seiten des Angriffes und der Verteidigung spielen mussten. Ein Leistungseinbruch zum Ende des Spiels war die logische Konsequenz und besiegelte die Niederlage.

Doch diese Kurzfassung umschreibt leider nicht das gesamte Ausmaß der abzustellenden Fehler und anstehenden Aufgaben. Egal, ob Kaderdichte, Zusammenspiel, Unkonzentriertheiten oder andere Punkte, die in den bisherigen Spielen meist die Niederlagen brachten, muss man sich eingestehen, dass die Leistung in der Landesliga konstant und fehlerfrei sein muss, um darin zu bestehen. Eine komplette Wende in den Köpfen der Spieler muss her, um den Abstieg noch verhindern zu können.

Dabei sah es zunächst nicht schlecht aus. Zu Beginn der Partie hatte Kuchen das Angriffsrecht und startete von der eigenen 25-Yard-Linie. Gleich im ersten Versuch schaffte Quarterback Niklas Hofman mit einem starken Lauf seine Mannen 55 Yards nach vorne zu bringen. Anschließend kämpften sich die Urzeitelefanten bis zur gegnerischen 14-Yard-Linie vor und wollten den Angriff mit einem Fied Goal abschließen, was leider misslang. Beim zweiten Angriff verletzte sich Niklas Hofmann und Marco Hannemann durfte sein Debüt als Quarterback geben. Verständlich, dass ab diesem Zeitpunkt die Angriffe sehr lauflastig waren. Die Füchse machten es besser, gingen mit 7:0 in Führung und beendeten mit diesem Stand auch das erste Viertel. Im zweiten hoben sich die Kräfte auf, weshalb keins der Teams einen Touchdown erreichte, konnten aber jeweils mit einem Field Goal den Halbzeitstand von 10:3 markieren.

In der zweiten Halbzeit belohnte sich Debütant Hannemann selbst, indem er erst mit einem 27-Yard-Lauf das Ei in der Endzone ablegte und anschließend noch den Zusatzpunkt zum 10:10 zwischen die Stangen zirkelte. Der Ausgleich sorgte sofort für weitere Energie in die müden Glieder. Die Defense konnte in Summe gleich dreimal den gegnerischen Angriff per Interception und Fumble stoppen. Der Angriff rollte nun ebenfalls, eine Interception der Kuchener verhinderte dann allerdings die Führung. Es ging ins letzte Viertel und die Foxes mobilisierten nochmal alle Kräfte, während die Mammuts an deren Ende waren.

Ein abgefangener Ball, der von der Verteidigung der Gastgeber in die Endzone der Kuchener getragen wurde, leitete die Niederlage ein. bei den nächsten beiden Angriffen konnten die Schwarzwälder mit zwei Touchdowns zum 30:10 den Sack zu machen und Kuchen blieb nur noch das Spielende über Abknien vorzuziehen.

Insgesamt muss man Kuchen trotz der Niederlage Respekt zollen. Über das gesamte Spiel kämpfte das Team erbittert und konnte die Füchse ein ums andere Mal überraschen. Dies attestierten auch die Gastgeber nach dem Schlusspfiff eines spannenden und überaus fairen Spiels. Head Coach und erster Abteilungsleiter Markus Wahl zollte seinen Mannen nach dem Spiel ebenfalls Respekt für die erbrachte Leistung unter diesen widrigen Umständen das Spiel so lange offen halten zu können. Dennoch sprach er auch deutlich die Situation an, in der Kuchen sich nun befindet.

"Durch die Ergebnisse haben wir von jetzt an faktisch nur noch Endspiele", so Wahl. Dies hat er ebenso an das Team adressiert. Jeder sollte die Aufgabe annehmen und noch härter an sich arbeiten. Da nimmt sich der Head Coach auch selbst nicht heraus und nimmt sich als erster in die Pflicht. "Auch weiterhin können wir die Leistung nicht über das gesamte Spiel aufrechterhalten", so Wahl weiter, "dafür zahlen wir den Preis". Es bleibt nur eine Woche, bevor an Muttertag das Rückspiel gegen die Offenburg Miners im Espan ansteht. Mit diesem Spiel ist dann auch schon die Hälfte der Saison in den Büchern. Bisher zeigten Kuchen die beste Leistung in der zweiten Hälfte. Gilt dies auch für die Spiele, bleibt noch Hoffnung.


Gohlke - 07.05.2024