Die Verkündung des Zusammenschlusses der beiden Frühlings-Footballligen USFL und XFL ist fast drei Monate alt, seitdem war es vordergründig ruhig geworden um das Projekt. Hinter den Kulissen dürfte jedoch mit Hochdruck an den Details gearbeitet worden sein. Jetzt wurde intern bekanntgegeben, welche USFL Teams den Zusammenschluss "überleben" und welche Franchises eingestellt werden.
Die Spielergewerkschaft Usflpa informierte ihre Mitglieder, dass genau die Hälfte der USFL Teams künftig Bestandteil der neuen Liga sein wird:
Die Birmingham Stallions, Houston Gamblers, Memphis Showboats und Michigan Panthers werden nächste Spielzeit am Start sein. Keine Rolle mehr spielen werden damit die New Orleans Breakers, New Jersey Generals, Philadelphia Stars und Pittsburgh Maulers. Damit wurden hier in allen Fällen Teams gestrichen, die in NFL-Städten beheimatet waren. Die Pittsburgh Maulers standen zudem in der abgelaufenen Spielzeit sogar im Endspiel.
Dass die Houston Gamblers Teil der neuen Liga sein werden, bedeutet relativ sicher, dass die Houston Roughnecks aus der bisherigen XFL nicht mehr zurückkehren dürften.
Der Zusammenschluss war vor drei Wochen noch von der amerikanischen Kartellbehörde abgesegnet worden.
Start der Liga soll am 30. März 2024 sein – und ungefähr in der Mitte des Zeitraums liegen, an dem die USFL (15. April) und XFL (18. Februar) im Vorjahr gestartet sind.
Spekulativ werden auch von der XFL vier Teams übrigbleiben, so dass man erneut auf acht Teams kommen wird.
Dass es am Ende langfristig zwei parallele Ligen geben würde, durfte man angesichts der Historie derartiger Ligen getrost bezweifeln. Nur wenige überlebten überhaupt mehr als eine Spielzeit, geschweige denn gleich mehrere.
Während die XFL jedoch in acht verschiedenen Städten auflief, hatte die USFL nach nur einer Location 2022 (offiziel wegen Corona) – nämlich Birmingham / Alabama – diesmal vier Standorte mit jeweils zwei Teams am Start. Auch hier darf man gespannt sein, ob man aufgrund niedrigerer Reisekosten wieder ein sogenanntes Hub-System mit weniger Standorten nutzt oder die Teams in "ihren" Städten antreten lässt.
Zuschauerzahlen in den Stadien waren bislang eher zweitrangig, was sich auch an den spottbilligen Eintrittspreisen erkennen ließ, die in beiden Ligen für einen Stadionbesuch fällig wurden. Trotzdem kamen nur sehr wenige Zuschauer, was für dauerhaften Erfolg einer Liga dann doch abträglich ist.
So verwunderte der Zusammenschluss nur auf den ersten Blick. Letztendlich muss man es schaffen, aus zwei eher unterdurchschnittlichen Ligen eine starke zu machen und die jeweiligen Vorteile (Fernsehen, "The Rock" als Aushängeschild, Fanzuspruch in einzelnen Stadien) zu bündeln, um eine mittelfristig länger bestehende stabile Liga zu erhalten.
Carsten Keller - 20.12.2023

Die Hälfte der Teams entfällt nach dem Zusammenschluss mit der XFL (© Carsten Keller)
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