Damit hatten die Ravens wohl nicht gerechnet. Dank eines in der zweiten Hälfte wie entfesselt spielenden QB Deshaun Watson erzielten die Cleveland Browns 16 Punkte in den letzten 11:34 Minuten und rissen ein schon verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer. Mit dem Schlusspfiff verwandelte Browns-Kicker Dustin Hopkins sein viertes Field Goal zum 33:31-Endstand für die Browns. Damit endete die Siegesserie der Baltimore Ravens bei vier Spielen und lässt alle Teams in der AFC North wieder enger zusammen rücken.
Statt der erwarteten Abwehrschlacht zwischen den beiden besten Abwehrreihen der NFL wurde es, zumindest streckenweise, ein Angriffsfeuerwerk. Vor allem die 178 Yards durch Laufspiel für die Cleveland Browns waren dann doch eine große Überraschung. "Das wäre heute sehr wertvoll gewesen, wenn wir das Laufspiel der Browns etwas besser unterbunden hätten und unser eigenes Laufspiel einen Tick besser gewesen wäre. Wir haben alles probiert, haben es heute aber nicht geschafft", erläutere Ravens-Head-Coach John Harbaugh nach der Partie.
Dennoch hatten die Ravens die meiste Zeit des Spiel einen komfortablen Vorsprung. Mit 17:3, 24:9 und 31:17 führten die Ravens zu den verschiedensten Zeitpunkten des Spiels und es sah nicht danach aus, als ob die Browns das Spiel würden drehen können. Als Gus Edwards die Ravens exakt 11:34 Minuten vor dem Ende wieder mit 14 Punkten in Front brachte, war die Welt der heimischen Fans noch komplett in Ordnung.
Selbst als die Browns im direkten Gegenzug durch WR Elijah Moore auf Vorlage von Deshaun Watson auf 31:24 verkürzten, machte sich wohl niemand auf Seiten der Ravens ernsthafte Sorgen. Das änderte sich aber schon 40 Sekunden später. LB Jeremiah Owusu-Koramoah lenkte einen Pass von QB Lamar Jackson derart ab, dass dieser in den Armen von CB Greg Newsome landete. Dieser legte die 34 Yards bis in die Endzone der Ravens nahezu unbehelligt zurück. Ein verpatzter PAT belief die Führung der Ravens bei einem Punkte (31:30). Damit war das Zittern für die Ravens aber offiziell eröffnet.
Deshaun Watson krönte seine Leistung in der zweiten Halbzeit, in der er nicht einen einzigen Fehlwurf hatte, mit einem weiteren Drive über 58 Yards in 12 Spielzügen, der nicht nur an der 22-Yard-Linie der Ravens endete, sondern auch die gesamte verbleibende Spielzeit verbrauchte und den Ravens so keine Chance auf einen Konter ließ. 3 Sekunden vor dem Ende setzte Hopkins dann zum erfolgreiche Field Goal an und bescherte den Browns den nicht mehr für möglich gehaltenen Erfolg.
"Ich bin sehr stolz auf unser Team. Wir sind nicht gut in die Partie gestartet. Wir mussten ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Und in Baltimore nach Rückstand noch zu gewinnen, ist extrem schwer. Aber unser Team hat heute gezeigt was in ihm steckt. Wir haben streckenweise keinen guten Football gespielt. Aber wir wissen, dass ein Spiel 60 Minuten dauert und wir haben bis zum Schluss an unsere Chance geglaubt", war Browns-Head-Coach Kevin Stefanski sichtlich zufrieden und sprachlich auf den Spuren von Sepp Herberger.
Für beide Teams geht es nächste Woche mit einem Duell gegen die direkten Konkurrenten aus der AFC North weiter. Die Browns empfangen die Steelers, während die Ravens die Cincinnati Bengals zu Gast haben. Sollten die Ravens auch diese Partie verlieren, ist der zuvor schöne Vorsprung in der Division endgültig dahin.
Korber - 13.11.2023
WR Elijah Moore läutete die Aufholjagd der Browns ein. (© Getty Images)
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