Bedlam Games - Ist das schon das Ende?
Die Rivalry Oklahoma gegen Oklahoma State, auch die "Bedlam Games" genannt, hat nach diesem Wochenende ein vorläufiges Ende gefunden. Bedlam, so sagt ein englisches Wörterbuch, ist ein Ort der von und Chaos heimgesucht wird. Und damit sind auch schon die Bedlam Games treffend beschrieben. Beide Universitäten verbindet eine geliebte sportliche Feindschaft und bei einem echten Bedlam Gam darf niemals zu früh feststehen, welches Team den inoffiziellen Oklahoma Titel tragen darf. Beide Head Coaches müssen sich vor dem Spiel unredlichen Redeschlachten hingeben und nach dem Spiel wieder beste Freunde werden. So war es bereits 1969, als die Sooners mit nur einem Punkt Unterschied gewannen und Head Coach Barry Switzer Dank Steve Owens mit 28:27 als Sieger vom Platz gehen konnte. Owens erlief alleine in diesem Match 267 Yards, was ausreichte, um die Heisman Trophy zu gewinnen. Dabei wäre beinahe seine individuelle Leistung nicht mehr so wichtig gewesen. Sekunden vor dem Abpfiff und Inches vor der Endzone stoppte die Sooners Defense die Cowboys bei dem Versuch eine Two-Point-Conversion auszuspielen.
1976 hatte Oklahoma State mehr Glück. Die Cowboys lagen bereits Dank Tailback Terry Miller frühzeitig nach einem 72-Yard-Lauf vorne, obwohl die Sooners es verstanden, sich einen 10 Punkte Vorsprung im Laufe der Partie zu erarbeiten. Die Cowboys wehrten sich und punkteten schließlich 18 Punkte ohne Gegenwehr und gewannen mit 31:24. Dieser Sieg war der erste innerhalb einer Bedlam Dekade. Erst 19 Jahre später kam OSU zum nächsten Erfolg gegen die Sooners.
Das 1985er Bedlam Match ist besser als der "Ice Bowl" bekannt. Auf dem Lewis Field herrschten eisige Minustemperaturen und ein noch eisiger Wind pfiff über das Land. Oklahoma State hatte weit mehr Schwierigkeiten mit den Wetterbedingungen und erzielte nur 131 total Yards. Oklahoma sollte immerhin zwei Touchdowns setzen und konnte sich weiterhin Hoffnungen auf den Gewinn der National Championship machen.
1988 war das Jahr, als Barry Sanders für Oklahoma die Heisman Trophy gewann und auch im Bedlam Spiel 215 Yards rushte. Sein Einsatz reichte aber nicht aus, denn Brent Parker ließ einen Pass von QB Mike Gundy fallen, so dass am Ende Oklahoma mit 31:28 knapp das Sagen hatte. Auch im Jahr 2000 konnten die Cowboys nicht an den Sooners vorbeiziehen. Ein Pass von QB Aso Pogi wurde von Cornerback Derrick Strait abgefangen, so dass der Traum von Oklahoma auf eine weitere Meisterschaft am Leben erhalten wurde.
Ein Jahr später holten die Cowboys endlich nach, was sie zwölf Monate vorher nicht schafften. Freshman QB Josh Fields fand diesmal in letzter Sekunde vor einem möglichen Sack Rashaun Woods zum 16:13 Endstand 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff. Dieser legendäre Passfang ist noch heute als "the Catch" bei Cowboys Fans bekannt und auch bei den Sooners kennt jeder die Bedeutung "16:13". 2008 folgte der nächste Höhepunkt innerhalb der Serie. Das Spiel endete 61:41 für Oklahoma in Stillwater und war damit das Bedlam Game mit den bisher am meisten erzielten Punkten. Dieser Rekord wurde erst 2017 gebrochen. Herausragender Spieler der Partie war Sooners QB Sam Bradford. Sein atemberaubender Touchdown, bei dem er seinen gesamten Körper an der Line einsetzte gehört zu den besten Szenen der gesamten Rivalry. Mit seinen fünf Touchdowns und 370 passing Yards wurde er über Nacht zum Heisman Trophy Favoriten.
2017 folgte dann das Spiel mit den bisher am meisten erzielten Punkten innerhalb der Rivalry. QB BAker Mayfield und Mason Rudolph warfen beide fünf Touchdowns und generierten zusammen 114 Punkte. Der feine Unterschied war, dass sich Rudolph eine Minute vor dem Ende einen Fehlpass auf Tyron Johnson leistete und Oklahoma zwei Spielzüge später noch einmal zum 62:52 Endstand punktete.
Die 2021er Ausgabe der Bedlam Game Story war sowohl auf dem Feld, als auch am Rande hochinteressant. OSU führte bereits mit 37:33 im Boone Pickens Stadium und Oklahomas QB Caleb Williams sollte das Spiel noch einmal umdrehen. Aber Defensive End Collin Oliver sackte Williams und sorgte dafür, dass das Stadion explodierte. Nur wenige Stunden später gab Sooners Head Coach bekannt, dass er zu USC wechseln würde und nahm gleich einen Teil des Coaching Staffs und natürlich auch Caleb Williams mit. Schließlich verlor Oklahomas Gouverneur Kevin Stitt (Republikaner) auch noch die Fassung, weil er nicht verstand, wie man Norman, Oklahoma gegen Südkalifornien eintauschen könne.
Schlüter - 05.11.2023
#10 QB Mason Rudolph (Oklahoma State Cowboys) im Jahr 2014. (© Getty Images)
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