"Das war wieder einmal ein typisches Spiel zwischen uns und den Ravens. Es war ein körperlich hartes Spiel und beide Abwehrreihen haben das Spiel dominiert. Ich bin besonders stolz, dass unsere neuen Spieler und unsere Rookies, die zum ersten Mal Teil dieser besondere Rivalität sind, den Kampf angenommen haben. Es ist gut mit einem Sieg und einem (geteilten) ersten Platz in der AFC North in die spielfreie Woche zu gehen", zog Steelers-Head-Coach Mike Tomlin sein Fazit der Partie. Minuten zuvor hatten seine Steelers ein scheinbar verlorenes Spiel im letzten Viertel noch gedreht und die Baltimore Ravens mit 17:10 geschlagen.
Dabei folgte das Spiel, aus Sicht der Steelers, einer schon bekannten Choreografie. Die Offense brachte lange Zeit keinen Raumgewinn geschweige denn Punkte zustande. Die Ravens waren optisch und statistisch weit überlegen, ohne aus dieser Überlegenheit allerdings Kapital schlagen zu können. Am Ende waren es dann wieder einmal die beiden Pass Rusher T.J. Watt und Alex Highsmith, die das Spiel am Ende zu Gunsten der Steelers entschieden.
Nach drei Spielabschnitten führten die Baltimore Ravens nur mit 10:3. Doch trotz dieser knappen Führung deutete nichts daraufhin, dass die Steelers in diesem Spiel noch eine Siegchance hätten. Deren Defense verhinderte zwar Schlimmeres, aber die Offense von Koordinator Matt Canada war wie üblich komplett harmlos. Die "Fire Matt Canada-Rufe" wurden immer lauter. Die Wende zu Gunsten der Steelers kam zu Beginn des letzten Viertels in Form der Special Teams.
Miles Killebrew durchbrach die Linie der Ravens zwischen Center und Guard und blockte den Punt von Jordan Stout. Der Ball trudelte über die Endzone zum Safety für die Steelers (5:10). Es war bereits sein dritter geblockter Punt in seiner Laufbahn. Das Timing passte perfekt, auch wenn Ravens-Head-Coach John Harbaugh den Fehler bei seinem Team sah: "Das war schlicht ein A-Gap Rush, nichts ungewöhnliches. Wir haben einfach nicht die richtigen Spieler geblockt." Aus dem daraus resultierenden Ballbesitz folgte das nächste Field Goal für die Steelers (8:10).
Ein Fumble von Gunner Olszewski beim Punt Return wurde durch eine Interception in der Endzone von CB Joey Porter wieder wettgemacht. Ravens-QB Lamar Jackson hatte versucht WR Odell Beckham jr. anzuspielen, dabei jedoch direkt in die Arme von Porter geworfen. Von der 20-Yard-Linie der Steelers folgte nun der einzige lange und erfolgreiche Drive der Steelers. Nach 80 Yards konnte WR George Pickens auf Vorlage von QB Kenny Pickett die Steelers mit ihrem einzigen Touchdown erstmals in Führung bringen (14:10).
Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 1:17 Minuten zu spielen und eigentlich hätte es die Entscheidung sein müssen. Doch die Ravens kamen sogar noch zwei Mal in Ballbesitz. Den ersten davon beendete LB Alex Highsmith mit einem Quarterback Sack, bei dem Jackson den Ball verlor. T.J. Watt sicherte den Ball für die Steelers und Chris Boswell mit seinem drittem Field Goal das 17:10.
Aber noch immer war das Spiel nicht zu Ende. Die Ravens hatten noch 0:49 Minuten Zeit, um das Spiel in die Verlängerung zu schicken. Beim vierten und letzten Angriffsversuch für die Ravens brach schließlich T.J. Watt durch und beendete durch seinen Quarterback Sack alle Hoffnungen der Ravens.
Aus Sicht der Ravens war diese Niederlage vor allem eines: Unnötig. Lamar Jackson dazu: "Wir haben den Sieg verschenkt. Wir hatten sie schon geschlagen. Unsere Offense funktionierte und unsere Defense hat ein richtig gutes Spiel gezeigt. Aber wir müssen unsere Drives auch erfolgreich abschließen, um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht."
Korber - 09.10.2023
George Pickens beim einzigen Touchdown für die Steelers. (© Getty Images)
Leser-Bewertung dieses Beitrags:
Linebacker C.J. Mosley hat genug: An seinem 33. Geburtstag hat der Inside Linebacker der Baltimore Ravens und New York Jets seinen Rücktritt erklärt. Insgesamt spielte er zehn Jahre in der NFL.
Ursprünglich hatten die Baltimore Ravens den Linebacker nach seiner Zeit am College bei der Alabama Crimson Tide im Jahr 2014 in der ersten Runde (mit Pick #17)...
Linebacker TJ Watt schreibt erneut NFL-Geschichte: Der Defensive Superstar der Pittsburgh Steelers hat einen neuen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnet, der ihn zum bestbezahlten Nicht-Quarterback aller Zeiten macht. Das neue Arbeitspapier bringt ihm stolze 123 Millionen US-Dollar ein – davon sind satte 108 Millionen bei Vertragsunterzeichnung...