Royals nicht zu stoppen
Die Potsdam Royals setzten ihren Sturmlauf auch im Viertelfinale gegen die Ingolstadt Dukes fort. Nach dem 54:0 gegen die bayerischen Gäste, die mit der Playoff-Teilnahme ihr großes Saisonziel als Aufsteiger bereits erreicht hatten, gelten die Potsdamer weiter als der große Favorit auf den diesjährigen deutschen Titel. Sechs verschiedene Akteure sorgten für ihre Touchdowns am Sonntag nachmittag im Karl-Liebknecht-Stadion. Darunter hatte Heiko Bals zwei Sechs-Punkt-Erfolgserlebnisse, jeweils auf Zuspiel von Jaylon Henderson.
Potsdams Quarterback warf insgesamt sechs Touchdown-Pässe, den Führungs-Touchdown hatte er selbst erlaufen. Davor im ersten Viertel hatten die Ingolstädter zunächst angedeutet, dass ihr Angriff phasenweise mit dem breiten Aufgebot der Potsdamer Running Backs und Receiver mithalten könnte, an einem richtig guten Tag vielleicht auch an der Sensation hätte schnuppern können. Zweimal stieß man in Potsdams Hälfte vor, Quarterback Gabriel Boccella brachte einige kurze Pässe sicher an, doch endeten beide Serien mit Interceptions von längeren Passversuchen, als die Ingolstädter es Richtung Endzone versuchten, aber Michael Lawson und Cody Cranston für Potsdams Passverteidigung dazwischen gingen.
Lawsons Interception ließen die Potsdamer noch ungenutzt, weil sie selbst nach Fumble von Receiver Jerome Valbon den Ball an Ingolstadts Rashad Greene verloren. Aber die zweite Gelegenheit nutzten die Brandenburger nach langen Pässen auf Brandon Polk und Simon Fons in Gestalt ihres Quarterbacks schließlich, als Henderson das letzte Yard in die Endzone lief. Kurz bevor es das zweite Mal ein erstes Viertel ohne Potsdamer Punkte in dieser GFL-Saison hätte geben können, lagen die Potsdamer so doch 6:0 in Führung.
Und genau so wie es vor einigen Wochen für Kiel, das das 0:0 über die ersten zwölf Minuten gerettet hatte, lief, erfuhren nun auch die Ingolstädter am eigenen Leib, dass die Potsdamer immer dann besonders gut spielen können, wenn sie erst einmal in Führung gelangt sind. Weniger als zwei Spielminuten später bediente Henderson Gennadiy Adams in der Endzone nach nur drei Spielzügen im Drive, noch einmal zwei Minuten später dann Simon Fons gleich über 86 Yards im ersten Spielzug. Ingolstadt hatte davor jeweils kein eigenes First Down mehr holen können.
Und als man sich erholt zu haben schien, beendete Lawson mit seiner zweiten Interception und anschließenden 47-Yard-Return jegliche leisere Hoffnungen der Dukes. Wieder drei Spielzüge später fing Bals den ersten seiner beiden Touchdown-Pässe. Mit den drei erfolgreichen Conversions von Joshua Jacob ging es mit 30:0 in die Halbzeitpause. Danach waren die Potsdamer zuerst im Angriff, wieder brauchte es nur drei Spielzüge, dann hatte Thomas Jenkins den Ball zum 38:0 nach 57-Yard-Pass in der Endzone.
Anschließend ließen die Potsdamer den Ingolstädter Angriff wieder etwas mehr gewähren, die Entscheidung war schließlich gefallen. Im Angriff nahm nun Heiko Bals die Spielzeit mehr ins Visier und wurde mit dem zweiten Touchdown-Fang belohnt. Henderson warf noch einen weiteren Touchdown-Pass auf Kassim Tiamiu und beendete seinen Arbeitstag als Zuschauer seines Vertreters Robert Patterson. Jerome Valbon glich nach dem letzten Seitenwechsel noch seine persönliche Fumble-Bilanz auf 1:1 aus, als er Ingolstadts Spielmacher Boccella nach dem Quarterback Sack von Mario Wokocha den freien Ball stibitzte und damit die beste Dukes-Gelegenheit auf eigene Punkte in der Red Zone noch vereitelte. Der Rest war Vorbereitung der Royals auf erhoffte weitere zwei Spiele und der Dukes auf die Offseason des Winters.
Auerbach - 26.09.2023
Jaylon Henderson und die Potsdam Royals halten Kurs aufs Finale. (© Miladinovic)
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