Cardinals feiern Sensationssieg

Die Arizona Cardinals (1-2) traten als glasklarer Außenseiter zu Hause gegen die Dallas Cowboys (2-1) an. Am Ende durften sie die größte Sensation des Spieltages mit einem 28:16 Sieg feiern. Für ihren Quarterback Joshua Dobbs war es der erste NFL-Sieg im fünften Anlauf als Starter überhaupt.

Mit zwei unglücklichen Niederlagen gegen die Washington Commanders und New York Giants waren die Cardinals, die viele als künftigen #1 Pick im nächsten Draft gesehen hatten vor der Saison, in die Saison gestartet.

Ganz anders die Cowboys, die beide New Yorker Teams regelrecht vernichtet hatten.

Doch das Spiel lief nie wirklich nach dem gedachten Script, denn die Cardinals punkteten zuerst: Ein weiter Run über 44 Yards von Quarterback Dobbs überraschte die Cowboys und am Ende traf Kicker Prater aus 39 Yards zur 3:0 Führung nach dem ersten Drive.

Bei den Cowboys musste mit Zack Martin, Tyron Smith und Tyler Biadasz mehr als die Hälfte der Offensive Line ersetzen und das machte sich von Beginn an bemerkbar, auch wenn es keine Ausrede sein darf gegen die erheblich schlechter eingeschätzten Cardinals.

Die nutzten die sich bietenden Chancen: Mit einem Touchdown-Lauf von Running Back James Conner erhöhten sie noch im ersten Viertel auf 9:0, bevor die Cowboys zumindest ein Field Goal erzielen konnten.

Das erste Quarter war überhaupt nicht wie vorhergesehen gelaufen, aber das war bei den Cardinals in Woche #1 und #2 ähnlich gewesen. Dass die Cowboys dann aber Cardinals Running Back Moore auch noch großzügig Platz ließen, durch die Mitte über 45 Yards zum 15:3 zu laufen, hatte wohl niemand erwartet.

Die Sensation zeichnete sich langsam ab; mit ihrem einzigen Drive, der zu einem Touchdown führte, dämpften die Cowboys jedoch die Euphorie in Glendale: Running Back Rico Dowdle verwandelte einen kurzen Pass in sieben Punkte zum 15:10.

Trotzdem sah es so aus, als ob die Gäste die noch sieglosen Cardinals wohl unterschätzt hatten. Ein Field Goal Versuch Arizonas direkt nach dem Two Minute-Warning brachte eine Strafe gegen Dallas, die auch in der Wiederholung nicht nachzuvollziehen war.

Den Cardinals dürfte es egal gewesen sein - man bekam neuen ersten Versuch. Mehr als ein Field Goal sprang trotzdem nicht heraus und bei auslaufender Uhr verwandelte Kicker Matt Prater ein weiteres aus 62 Yards. Schon das dritte Mal in seiner Karriere, dass ihm dieses Kunststück aus über 60 Yards gelang.

Wer gedacht hatte, dass die Cowboys ihren Vorschusslorbeeren in der zweiten Hälfte gerecht würden und die Cardinals wie in den beiden Vorwochen einbrechen, sah sich schnell getäuscht.

Nach einem Field Goal von Aubrey zwang die Cowboys Defense ihre Gegenüber erstmals ohne Punkte mit einem Three & Out vom Feld und ein langer Return von KaVontae Turpin über 51 Yards schien beim angesichts eines acht Punkte Rückstands die Weichen Richtung Ausgleich zu stellen - zumindest bis eine gelbe Flagge flog und den Return so zunichtemachte.

Mehr als ein Field Goal sollte den Cowboys nicht mehr gelingen, die Cardinals schafften dagegen einen weiteren Touchdown durch Pass auf WR Brown und eine Interception von Linebacker White, der den Pass in die Endzone von Dak Prescott abfangen konnte, besiegelte die Sensation.

Die Cowboys empfangen kommende Woche Sonntag die New England Patriots (1-2) um 22:25 Uhr deutscher Zeit; die Cardinals reisen zu den noch ungeschlagenen San Francisco 49ers (3-0). Ungeschlagen waren die Cowboys aber vor der Partie in Arizona auch. Dass die 49ers die Gäste jetzt noch unterschätzen, dürfte jedoch alles andere als wahrscheinlich sein.

Carsten Keller - 25.09.2023

Matt Prater verwandelte sogar aus 62 Yards (© Getty Images)