Neue Ära startet mit Sieg

Die Washington Commander haben das erste Spiel nach Ende der Ära Dan Snyder zu Hause gegen die Arizona Cardinals mit 20:16 gewonnen; erstmals seit vielen Jahren war der Home Opener Washingtons nahezu ausverkauft und die Stimmung erheblich gelöster und voller Vorfreude als in den vergangenen Spielzeiten.

Nach zwei Punts in Folge gab es die erste große Aufregung Mitte des ersten Viertels, als Commanders Quarterback Sam Howell von Linebacker Kyzir White bei einem Run außerhalb des Felds mit dem Helm getackelt wurde und dabei noch mit dem Down Judge kollidierte. Es folgte ein wildes Geschubse zwischen einer Vielzahl Vertreter beider Mannschaften und anschließend eine 15 Yard Strafe gegen White.

Einen weiten Passversuch auf Washingtons top Wide Receiver McLaurin konnte Cornerback Wilson dann nur noch mit einer Passbehinderung stoppen und kurz darauf konnte Running Back Robinson den ersten Touchdown der neuen Saison für die Commanders feiern.

Kampflos wollten sich die Gäste aber nicht ergeben und antworteten mit einem 31 Yard-Pass von Quarterback Joshua Dobbs auf Wide Receiver Moore. Trotz bester Ausgangsposition gelang den Cardinals aber nur ein Field Goal von Prater aus 28 Yards zum 3:7.

Zu Beginn des zweiten Viertels gab es einen Stimmungsdämpfer für die Fans in Washington: Ein Pass von Howell wurde leicht abgefälscht und von Linebacker Collins tief in der Hälfte der Commanders abgefangen. Mehr als ein Field Goal von Prater aus 54 Yards sprang jedoch auch hier nicht heraus.

Wenig später sah es so aus, als würden die Commanders ihren Vorsprung ausbauen können, aber Running Backup Gibson fumbelte in der Red Zone den Ball, der erneut von Linebacker Collins erobert werden konnte.

Hier passierte nichts weiter Nennenswertes, aber in der letzten Minute vor der Pause dann doch noch: Sam Howell hielt den Ball in der eigenen Hälfte viel zu lange und Defensive End Gardeck gelang ein Strip Sack; den freien Ball sicherte Outside Linebacker Thomas zum verdienten 7:13.

Die letzten Sekunden nutzten die Commanders zumindest noch für ein Field Goal von Kicker Slye bei auslaufender Uhr, nachdem Howell zuvor gleich mehrere Pässe erfolgreich angebracht hatte. Die "One Minute Offense" funktionierte da sehr gut.

Die erste Halbzeit war sicher kein footballerischer Leckerbissen, aber das war auch nicht zu erwarten gewesen. Bis zum Ende des dritten Viertels war die Partie hart umkämpft, aber ohne große offensive Highlights. Dafür gab es die immer wieder in der Verteidigung zu sehen. Der Höhepunkt aus Commanders-Sicht war kurz vor dem letzten Seitenwechsel ein Strip Sack von Defensive End Montez Sweat an Joshua Dobbs an dessen 26 Yard-Linie; Defensive Tackle Payne konnte den Ball für Washington sichern.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten war es dann Sam Howell selbst, der knapp vier Minuten später den Ball selbst über sechs Yards in die Endzone sprintete und die 17:16 Führung holte.

Vor allem die Defensive Line der Commanders wurde ihrem Ruf gerecht und sorgte immer wieder für gute Aktionen – auch ohne den erneut verletzten Chase Young. Einmal mehr war dies gut vier Minuten vor dem Ende der Fall, als Montez Sweat ein weiteres Fumble von Joshua Dobbs sichern konnte. Eine zusätzliche Strafe brachte Washington noch ein Stück weiter, aber die Offense konnte kein wirkliches Kapital aus der Steilvorlage der Verteidigung schlagen: Zumindest konnte Kicker Slye aus 33 Yards auf 20:16 erhöhen mit gut zwei Minuten noch auf der Uhr.

Die Verteidigung war gefragt – und lieferte: Ein Sack und auch danach viel Druck auf Joshua Dobbs brachten ein Turnover on Downs und den Sieg. Der war sicher mühsamer als zuvor erwartet, aber danach fragt schon nächste Woche niemand mehr.

Kommende Woche spielen die Commanders am Sonntag bei den Denver Broncos (Kickoff 22:25 Uhr deutscher Zeit); die Cardinals empfangen die New York Giants (Kickoff 22:05 Uhr).




Carsten Keller - 10.09.2023

Montez Sweat und Co terrorisierten die Cardinals (© Getty Images)