Ravens deklassieren Dragons
Die Munich Ravens haben ihr letztes Spiel der Premierensaison 2023 gegen die Barcelona Dragons mit 55:0; das "Hoamcoming Game" mit viel Tracht und bayerischem Böllersalut kannte vom Start weg nur eine Richtung. Wide Receiver Markell Castle erzielte dabei gleich drei Touchdowns, Running Back Tommy Oyewo steuerte zwei weitere bei. Castle brach zudem den Ligarekord für Receiving Yards in einer Saison.
Die Dragons hatten zu Saisonbeginn ihre ersten beiden Partien gegen die ebenfalls neuen Milano Seamen und Helvetic Guards gewonnen, anschließend aber neun Partien in Folge verloren. Aber auch bei den Ravens waren die Playoffchancen aufgrund der Ergebnisse des Vortags nur noch rein theoretischer Natur.
Die Ravens zeigten von Beginn an, dass sie keinen Zweifel am Ausgang des Spiels lassen wollten: Erst ein Three & Out forciert und dann ging es mit Läufen von Running Back Oweyo und Pässen für neue First Downs auf Rutsch und Sanders schnell in Richtung Endzone der Spanier. Tomiwa Oweyo kämpfte sich die letzten Yards zum 6:0 nach vorne, bevor Kicker Robert Werner den Extrapunkt links an den Stangen vorbeisetzte.
Doch die Trauer über diesen vergebenen Punkt währte nur kurz: Barcelonas Quarterback Colton Miller versuchte beim ersten Snap einen Pass an die rechte Seitenlinie, der sofort von Safety Enis Kaser abgefangen wurde. Den Ballbesitz an der Red Zone der Gäste nutzten die Ravens im zweiten Versuch zu einem perfekt platzierten Touchdown-Pass von Quarterback Chad Jeffries auf seine Lieblingsanspielstation Markell Castle. Diesmal verwandelten die Münchener auch den Extrapunktversuch zum 13:0 nach gerade einmal acht gespielten Minuten.
Die gleiche Kombination war es nach einem weiteren Three & Out auch, die auf 20:0 stellte – und das bei noch drei Minuten im ersten Viertel. Und es kam noch schlimmer für die Gäste: Der erste Snap der Ravens im zweiten Quarter wurde von Running Back Oyewo für dessen zweiten Touchdown über 78 Yards (!) zum 27:0 in die gegnerische Endzone getragen. Damit durchbrach er gleichzeitig die 1.000 Yard Rushing Marke für die Saison.
Bis zur Halbzeit gab es dann keine Punkte mehr – auch, weil die Dragons einen Field Goal Versuch aus 51 Yards nicht verwandeln konnten.
Grundsätzlich konnte man sowieso nicht davon ausgehen, dass die Partie noch einmal eng werden würde, aber ein Touchdowncatch von Markell Castle im ersten Drive nach der Pause zum 34:0 beseitigte auch die letzten Zweifel. Dafür ließen sich die Hausherren auch gleich knapp sieben Minuten Zeit.
Als es einmal so aussah, als würden die Dragons mit einem weiten Pass auf WR Vincent McDonald tatsächlich wieder einmal die Mittellinie überqueren können, erzwang Cornerback Justin Rodgers ein Fumble, das die Ravens sichern konnten. Ein komplett gebrauchter Tag für die Gäste.
Der wurde noch unerfreulicher, als auch mal ein anderer Münchener als Oyewo oder Castle scoren durfte: Running Back Justin Rodney kämpfte sich 27 Yards durch die Mitte und mehrere Gegenspieler zum 41:0. Mit Marvin Rutsch erhöhte ein weiterer bisher leer ausgegangener Spieler mit auslaufender Uhr im dritten Viertel auf 48:0.
So deutlich der Spielstand auch war, so genau spiegelte er auch die Kräfteverhältnisse auf dem Feld wieder: Barcelona war weder in Offense noch in Defense auch nur annähernd ebenbürtig.
Die Dragons versuchten es im Schlussviertel mit Vincent McDonald als Dual Threat Quarterback, aber auch dieses Experiment kann man nicht unbedingt als gelungen bezeichnen – wie das ganze Spiel.
Markell Castle durfte sieben Minuten vor dem Ende dann noch den neuen Receiving Yards Rekord der ELF feiern, den er Kyle Sweet (bisher: 1.562 Yards) mit einer überragenden Leistung abnehmen konnte.
Den Schlusspunkt setzten erneut die Ravens mit einem Touchdown-Lauf von Backup Quarterback Lukas von Stumpfeldt zum 55:0.
Für beide Teams steht jetzt erst einmal eine lange Pause an.
Carsten Keller - 03.09.2023
Schon wieder ein Touchdown für die Ravens - hier der Schlusspunkt zum 55:0 durch Backup QB von Stumpfeldt (© Carsten Keller)
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