Klare Auftaktsiege für USC und Notre Dame

QB Caleb Williams führte USC zu einem klaren 56:28-Auftakterfolg gegen San Jose State.Die neue College-Football-Saison begann erwartungsgemäß gemächlich, auch wenn in den sieben vorgezogenen Partien sogar zwei Teams mit Playoffambitionen, USC und Notre Dame, im Einsatz waren. Auf deren Auftritte war man schon gespannt. Sie endeten mit Siegen der Kategorie "standesgemäß". USC setzte sich gegen San Jose State, immerhin eines der besseren Teams der Mountain West Conference, mit 56:28 durch, und Notre Dame kam gegen Navy in der irischen Hauptstadt Dublin zu einem 42:3-Erfolg. Große Erkenntnise ließen sich angesichts der geringeren Qualität der Gegner aus den Spielen nicht ziehen, aber zumindest bei einem Team zeichnet sich eine Tendenz ab, die man so auch erwartet hatte. Richtig los geht die Saison am kommenden Wochenende, und dieser erste volle Spieltag bietet mit der Partie Florida State gegen LSU in Orlando dann auch ein erstes Duell mit Auswirkungen auf den Kampf um die vier Plätze in den Playoffs.

Die wichtigste Erkenntnis aus den Spielen am letzten Samstag ist die, dass Notre Dame durch Quarterback-Neuzugang Sam Hartman in der Offensive auf jeden Fall an Qualität gewonnen hat - wie allgemein erwartet. Hartman war nach abgeschlossenem Studium für sein letztes Jahr Spielberechtigung im College Football als so genannter "Graduate Transfer" von Wake Forest zu den Fighting Irish gewechselt. Er war in den letzten beiden Jahren einer der Top-Passer in der FBS. Seine Bilanz am Samstag: Knapp 83 Prozent Erfolgsquote und vier Touchdown-Pässe ohne Interception. Natürlich profitierte er dabei auch von den Spielern um sich herum, worauf er auch selbst hinwies. "Ich hatte jede Menge Zeit, meine Optionen durchzugehen und fühlte mich sicher", sagte er mit Blick auf die Leistung der Offensive Line unter anderem. Die Offensive Linemen, ihren Gegenspielern körperlich klar überlegen, schützten Hartman durchgängig gut. Nur zweimal gab es Szenen, in denen Verteidiger der Midshipmen nahe dran waren an einem Quarterback Sack, aber selbst in denen brachte Hartman seine Pässe noch an, einmal sogar zum Touchdown.

Natürlich war Navy noch kein richtiger Gradmesser. Das Team war den Fighting Irish in allen Belangen unterlegen und verhinderte eine Zu-Null-Niederlage erst mit einem Field Goal gut dreieinhalb Minuten vor Spielende. Zuvor hatte Navy nur eine weitere Chance gehabt, Punkte zu erzielen, mit einem Field-Goal-Versuch kurz vor Ende der ersten Halbzeit, den K Evan Warren aber an der rechten Torstange vorbeischoss. Entsprechend ernüchtert fiel dann auch das Fazit von Navys neuem Head Coach Brian Newberry aus. "Wenn Du gegen ein Team wie Notre Dame spielst, musst du nahezu perfekt spielen. Sie kontrollierten die Line of Scrimmage, ihre Running Backs liefen gut, wir tackelten nicht gut - das ist eine schlechte Kombination. Und wenn sie passten, taten sie das mit tödlicher Effizienz", sagte er.

Für USC lief es am Samstag dagegen nicht ganz so locker. Die Trojans lagen zur Halbzeit gerade mal mit 21:14 vorn und verdankten den Durchbruch im dritten Viertel unter anderem einem College-Neuling - WR Zachariah Branch, der innerhalb von dreieinhalb Minuten zunächst mit einem 25-Yard-Fang den Touchdown zum 35:14 und kurz darauf, im Anschluss an San Jose States 21:35, mit einem 96-Yard-Kickoff-Return den Touchdown zum 42:21 erzielte. Ein starkes Spiel machte auch QB Caleb Williams. Der letztjährige Heisman-Trophy-Gewinner warf vier Touchdown-Pässe und blieb ohne Interception. Trotz des am Ende klaren Sieges zeigte die Mannschaft die schon aus der letzten Saison bekannten Schwächen. Die Abwehr ließ mal wieder viel zu viele Yards zu, und in der in der Offensive Line wurde viel herumrotiert, weil man, wie Head Coach Lincoln Riley anschließend sagte, immer noch auf der Suche nach der besten Zusammensetzung ist.

Dennoch war Riley mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. "Ich war von vielen Dingen, die ich heute da draußen gesehen habe, begeistert. Die größte Enttäuschung war die Schlussphase der ersten Halbzeit. Der Deckungsfehler beim letzten Spielzug vor der Halbzeit war unentschuldbar. Aber mir gefiel, wie wir darauf im dritten Viertel reagierten", sagte er später. In der zweiten Halbzeit setzten sich die Trojans dank ihrer Offensivkraft dann doch noch klar durch. Die ersten vier ihrer fünf Angriffe nach der Pause schlossen sie mit Touchdowns ab. Dazu kam noch der bereits erwähnte Kickoff-Return-Touchdown. In dieser Phase konnten die Spartans nicht mehr gegenhalten. Drei ihrer ersten vier Angriffe in Halbzeit zwei endeten nach wenigen Spielzügen mit Punts.

Top-Spiel in Orlando

Am kommenden Wochenende gibt es dann, wie schon erwähnt, ein erstes richtiges Top-Spiel, wenn der Achte der AP-Preseason-Rangliste in Orlando auf den Fünften LSU trifft. Beide Teams hatten in der letzten Saison positiv überrascht und haben das Gros der damaligen ersten Garnitur noch dabei. Im Mittelpunkt des Interesses werden die beiden Quarterbacks stehen, Jordan Travis bei Florida State und Jayden Daniels bei LSU. Beide zählen zu den potenziell besten Quarterbacks dieser Spielzeit, wobei Travis der etwas bessere Passer ist, während Daniels mit seiner Laufstärke als zusätzlichem Element schwer zu verteidigen ist. Beide haben ihre wichtigsten Anspielstationen der letzten Saison - Johnny Wilson (Florida State) und Malik Nabers (LSU) - noch zur Verfügung. Auch in der Defensive wird man in diesem Spiel erstklassige Akteure sehen, bei Florida State zum Beispiel die DEs Jared Verse und Patrick Payton, die eines der gefürchtetsten Pass-Rusher-Duos dieser Saison werden können, bei LSU vor allem das LB-Trio Harold Perkins, Greg Penn und Omar Speights, der über das Transfer-Portal von Oregon State kam. Auf dem Papier ist es ein völlig offenes Spiel mit leichten Vorteilen für LSU, weil die Tigers alle fünf Stammspieler von 2022 in der Offensive Line noch dabei haben und auf den Passempfänger-Positionen etwas besser besetzt sind. In der letzten Saison hatten die beiden Teams am ersten Spieltag übrigens auch schon gegeneinander gespielt. Damals siegte Florida State in New Orleans mit 24:23 - dank eines geblockten Extrapunkts nach LSUs Touchdown zum 23:24 bei auslaufender Spielzeit. Gegen ein vergleichbar dramatisches Finish hätte gewiss niemand etwas einzuwenden.

Hoffen auf Überraschungen

Jenseits der Partie in Orlando fällt das Programm des ersten Spieltages deutlich ab. Man muss darauf hoffen, dass es die eine oder andere Überraschung gibt. Das größte Upset-Potenzial gibt es in den Spielen des Ranglisten-Zehnten Washington gegen Boise State, den Favoriten auf den Titel in der Mountain West Conference, und des 21. North Carolina bei South Carolina, wobei ein Sieg der Gamecocks gegen North Carolina keine richtige Überraschung wäre. Bei der Abstimmung für die Preseason Top 25 bedeuteten die Punkte, die South Carolina bekam, Platz 27, und dass North Carolina etwas höher gehandelt wird, liegt vor allem an QB Drake Maye, der zum Kreis der Kandidaten für den Gewinn der Heisman Trophy (Auszeichnung für den MVP der Saison) gezählt wird. Nicht ungefährlich ist auch das Heimspiel des 14. Utah gegen Florida. Auch dieses Duell hatte es am ersten Spieltag der letzten Saison schon gegeben. Damals siegte Florida mit 29:26. Ob den Gators ein erneuter Coup gelingen kann, wird wohl vor allem davon abhängen, ob der von Wisconsin gekommene QB Graham Mertz den Abgang von Anthony Richardson ausgleichen kann.

Hoch - 29.08.2023

QB Caleb Williams führte USC zu einem klaren 56:28-Auftakterfolg gegen San Jose State.

QB Caleb Williams führte USC zu einem klaren 56:28-Auftakterfolg gegen San Jose State. (© Getty Images)

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