Wer annahm, beim Heimspiel gegen die Munich Cowboys II würden die TSV Neu-Ulm Spartans nichts anbrennen lassen, könnte sich verwundert die Augen gerieben haben. Der Aufsteiger aus Neu-Ulm, der nicht nur das Hinspiel zum Saisonauftakt in München mit 17:8 gewonnen hatte, sondern danach bis auf ein Match gegen Nürnberg auch alle anderen Begegnungen klar und an die Tabellenspitze gezogen war, kam am Ende zwar zum klar erscheinenden 35:6-Sieg. Aber bis zum letzten Viertel taten sich die Neu-Ulmer erstaunlich schwer gegen die zweite Mannschaft des Erstligisten aus der Isarmetropole – um dann allerdings nochmal kräftig aufzutrumpfen.
Obwohl die erste Angriffsserie per Lauf-Touchdown durch Running Back Dirk Mainka direkt zum 7:0 führte, konnten die Gäste nach einem Patzer der Neu-Ulmer Abwehr später auf 6:7 verkürzen und diesen Stand bis zur Pause und lange darüber hinaus halten. Unter anderem ein eroberter Fumble durch Steffen Ganghof verhinderte für die Spartans eher noch Schlimmeres.
Offensive Coordinator Carter Gusway: "Das Spiel war ein Spiegel unserer Trainingswoche. Wir konnten uns nicht so vorbereiten wie sonst üblich und nötig." Am Dienstag hatte das Training bei Gewitter nach etwa einer halben Stunde abgebrochen werden müssen, am Donnerstag verlegten die Trainer bei erneuter Gewitterwarnung kurzfristig in die Halle, konnten dort aber nur ein reduziertes Programm fahren. Im Spiel drückte sich das durch etliche mentale Fehler und viele technische Strafen aus, die den Spartans-Angriff in guten Phasen immer wieder zurückwarfen.
So kam es, dass die hart kämpfenden Gäste der Munich Cowboys II zu Beginn des vierten Viertels sogar kurz vor der ersten Führung standen. Nur wenige Meter vor der Spartans-Endzone konnte die Neu-Ulmer Abwehr einen vierten Versuch stoppen, indem sie einen Fumble eroberte. Das war dann allerdings der benötigte Weckruf. In der folgenden Angriffsserie stürmte Quarterback Hunter Sturgeon über 50 Yards mit einem fulminanten Lauf in die gegnerische Hälfte, kurz darauf vollendete Running Back Yosley Povea mit einem Lauf-Touchdown. Die Defense eroberte den Ball mit Interceptions durch Nicolas Prinz und Max Walser zweimal in Folge schnell zurück zurück, die Offense bedankte sich mit schönen Lauf-Touchdowns durch Felix Klein.
Ein besonderes Highlight setzte dann noch Cornerback Joshua Bocksrocker, der einen improvisierten Punt der Gäste fing und über 30 Yards bis fast in die Endzone trug. Den letzten Meter und auch Schlusspunkt zum 35:6 erzielte wieder Yosley Povea.
Neu-Ulms Head Coach Daniel Koch: "Das Spiel hat heute wieder gezeigt: Vom Niveau her liegen die Teams in der Liga sehr eng beieinander. Wir dürfen einfach nicht viele Fehler machen, nicht so viele wie heute, gerade auch auswärts bei den nächsten Gegnern, bei Amberg sowie vor allem bei den Meisterschafts-Mitfavoriten und Tabellenzweiten aus Landsberg, wo doch beider Offense-Formationen immer recht viele Punkte aufs Scoreboard bringen. Heute bin ich jedenfalls stolz auf mein Team, weil die Männer am Ende so aufdrehen konnten - vier Touchdowns und drei Turnovers der Defense in einem einzigen Spielviertel sind wirklich stark. Das zeigt unser Potenzial, welches wir leider noch nicht immer konsequent abrufen, auch wenn wir uns stetig steigern."
Die Spartans haben nun eine Woche spielfrei, dann geht es am 9. Juli zum Mitaufsteiger Amberg Mad Bulldogs, den man letztes Jahr im Halbfinale schlagen konnte.
Auerbach - 26.06.2023
Die Neu-Ulm Spartans besannen sich am Schluss noch auf ihre Stärken. (© Neu-Ulm Spartans)
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Die Amberg Mad Bulldogs haben an einem Tag gleich drei Siege ihrer Mannschaften feiern dürfen. Das Regionalligateam gewann auch das Rückspiel gegen die Munich Cowboys II im heimischen Stadion. Mit 51:34 mussten sich die Gäste geschlagen geben. Doch das war nicht der einzige Sieg, den die Amberger Footballer an diesem Tag für sich verbuchen konnten – denn...
Spiele Munich Cowboys II
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