Packendes Spitzenspiel geht an Neu-Ulm

Im erwartet engen Spitzenspiel der Regionalliga Süd behielten die TSV Neu-Ulm Spartans denkbar knapp die Oberhand: Sie schlugen am Sonntag die Nürnberg Rams auf deren eigenen Platz mit 21:20. Damit sind die Spartans nun nach drei Meisterschafts-Matches die einzige verlustpunkfreie Mannschaft und stehen allein an der Tabellenspitze.

Beide nach je zwei Spielen noch ungeschlagen, konnte es auf dem Nürnberger Zeppelinfeld zwischen Neu-Ulm und den heimischen Rams um die vorläufige Krone in der Tabelle gehen. Dabei kamen die gastierenden Neu-Ulmer mit gehörigem Rückenwind aus ihrem Heimsieg gegen den vorher favorisierten, starken Landsberg X-Press in die Lebkuchenstadt, die Rams hatten ihrerseits zuletzt sehr deutlich mit 54:14 in Amberg gewonnen.

Den Beginn der Begegnung konnten die Spartans erfolgreich für sich gestalten. Die erste Angriffsserie der Neu-Ulmer konnten die Nürnberger Hausherren zwar noch stoppen, aber im zweiten Angriff gelang ein Touchdown durch Pass von Quarterback Hunter Sturgeon auf Luca Stieglbauer zum 7:0. Und die Spartans legten nach: Den folgenden Kickoff konnte Andreas Lefrank für Neu-Ulm sichern und so direkt das Angriffsrecht zurück erobern. Wenig später gab es damit den nächsten Spartaner-Touchdown nach Pass von Hunter Sturgeon auf Daniel Nässler, der mit spektakulärem Sprung in der Endzone den Ball fing. Der PAT-Kick wurde anschließend aber vereitelt.

Und dies läutete auch eine starke Phase der Rams ein: Die Hausherren verkürzten auf 6:13, wobei der Neu-Ulmer Safety Joshua Verdugo durch sein Blocken den PAT verhinderte. Das sollte sich am Ende noch als entscheidend erweisen. Und mit auslaufender Spielzeit schafften es die Nürnberger per Lauf-Touchdown und folgender 2-Punkt-Conversion erstmals in Führung zu gehen und ein 14:13 zur Halbzeit in die Kabinen zu nehmen.

Den - wenn auch knappen - Rückstand erklärt Spartans-Head-Coach Daniel Koch so: "Gerade im zweiten Viertel merkte man doch, dass uns mit Steffen Ganghof, Adam Benkovic, Michael Mühlfeld, Nikolas Wittig und Patrick Rodriguez gleich fünf Spieler in der Defensive Line gefehlt haben. Dadurch hatten wir mit dem Laufspiel doch einige Probleme. Dass alle wahrscheinlich in zwei Wochen wieder einsatzbereit sind, wird uns sehr helfen."

In der zweiten Halbzeit konnte die Spartans-Defense das Laufspiel der Rams dann zwar besser stoppen, dennoch erhöhte Nürnberg nach einem Trickspielzug im vierten Versuch und mehreren guten Pässen auf 20:13. Die Rams versuchten, mit einer weiteren 2-Point-Conversion auf mehr als einen Touchdown Abstand davon zu ziehen. Das aber konnte die Spartans-Abwehr verhindern. Fünf Minuten vor Schluss kam also der Neu-Ulmer Angriff wieder aufs Feld, und Hunter Sturgeon bediente seine Receiver Stieglbauer, Nässler, Endl und Huster sehr abwechslungsreich. Den Drive abschließen konnte Running Back Yosley Azcuy-Povea mit einem Lauf-Touchdown zum 19:20.

Da lag auf der Hand: Der Coaching Staff der Spartans musste sich entscheiden zwischen der Möglichkeit, per PAT-Kick auszugleichen und sein Glück in der Verlängerung zu suchen, wie sie ab diesem Jahr auch im AFVD-Bereich vorgesehen ist. Oder eben Variante zwei zu wählen und die 2-Point-Converson zu wagen und mit diesen zwei Punkten die Führung zurück zu erobern. Die Spartans setzten alles auf diese Karte, und Hunter Sturgeon fand Janne Endl, der den Ball sicher fing.

Beim Spielstand von 21:20 für die Gäste waren aber noch etwas über zwei Minuten zu spielen, welche der Nürnberger Angriff nochmals für eine Wende hätte nutzen können. Aber da hatte die Spartans was dagegen, die Defense war voll da, wehrte alle Passversuche des Gegners ab, auch als die Nürnberger nach kurzem, zwischenzeitlichen Neu-Ulmer Ballbesitz unter Einsatz aller Auszeiten noch einmal vier Versuche mit etwa 30 Sekunden bekamen. Die Risiko-Entscheidung der Spartans, auf Sieg zu spielen, hatte sich also ausgezahlt.

Offensive Coordinator Carter Gusway bilanziert: "Nürnberg war ein wirklich starker Gegner. Das Team ist gut gecoacht, zwei junge Spieler konnten kürzlich eine Zusage für Football-Karriere an US-Colleges ergattern. Ein ganz wichtiger Sieg gegen ein tolles Team."

Und Quarterback Hunter Sturgeon resümiert: "Der Moment, als wir heute 13:20 zurücklagen und das Spiel zu entgleiten drohte, war sehr wichtig. In solchen Momenten sieht man, wie ein Team mental aufgestellt ist. Dass wir das Comeback geschafft und gewonnen haben, wird uns in ähnlichen Situationen später in der Saison helfen."

Die Spartans haben nun eine Woche spielfrei, bevor am 27. Mai die München Rangers als Gast nach Neu-Ulm kommen (16 Uhr). Die Rangers konnten bisher ein Spiel gewinnen, ihre Spiele gingen aber alle nur denkbar knapp aus - mit weniger als einem Touchdown Unterschied.

Auerbach - 15.05.2023

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