Hechte an Wiesbadener Angel

Nicht glorreich, nicht sonderlich schön, nicht außergewöhnlich – aber eben ein Erfolg. Die Wiesbaden Phantoms haben im heimischen "Camp Lindsey" in der Regionalliga 21:7 gegen die Kaiserslautern Pikes gewonnen, einen Arbeitssieg im erwartet schweren Duell mit dem bisherigen Spitzenreiter der Gruppe A erzielt und damit die Führung mit nun zwei Siegen aus zwei Spielen übernommen.

Nach dem hohen Auswärtserfolg in Darmstadt sollten die "Hechte" aus Kaiserslautern ein schwererer Fang werden. Dabei taten sich die Phantoms zu Beginn alles andere als leicht, und die Pikes zogen im ersten Drive über das Feld, um am Ende einen Field-Goal-Versuch rechts am Tor vorbeizuschießen. Wiesbadens Jannis Fiedler sorgte für einen ersten, 22 Yards langen Highlight-Lauf, der aber wegen unsportlichen Verhaltens zurückgepfiffen wurde. Es sollte nicht die letzte Strafe sein, die eine bessere Feldposition Wiesbadens verhinderte. Der Ball wechselte schließlich wieder, und Jakob Berghäuser beendete den nächsten Drive der Lauterer mit einem abgewehrten Pass. Quarterback Lennart Turturica bediente danach Christopher Deisenroth sehenswert, bevor er über 40 Yards auf Amier Hobson passte, der das 7:0 erzielte.

Die Gäste ließen sich danach auch durch einen Quarterback Sack von Thomas Mansour nicht stoppen, denn einige starke Läufe und Fänge – meist durch den späteren Lauterer MVP Gerrit Heidrich – brachten sie Stück für Stück näher an die Wiesbadener Endzone heran. Heidrich glich am Ende des Drives aus. Den Schwung nutzten die Pikes jedoch nicht: Kurz vor der Halbzeit setzten sie den zweiten Field-Goal-Versuch am Tor vorbei – diesmal links und allerdings aus 45 Yards.

Im dritten Quarter gingen die Phantoms erneut durch einen langen Pass in Führung, dieses Mal hatte Turturica über 33 Yards auf David Akins geworfen. Nun gelang es aber auch den Gastgebern nicht, das Momentum in weitere Punkte zu verwandeln. Nach einer Interception von Berghäuser, der das Ei sogar einige Yards weit trug, erreichten die Phantoms vor allem durch starke Läufe von Christopher Hobson die 1-Yard-Linie der Pikes, aber nicht deren Endzone. Ein kurzer Pass im vierten Versuch rutschte Jerry Weishaupt mit viel Pech durch die Finger.

Kaiserslautern verhinderte daraufhin einen Safety, die Phantoms-Defense hielt die Gäste aber bei vier Yards Raumgewinn, sodass die Pikes punten mussten. Zwei Minuten des vierten Viertels waren schließlich gespielt, als Turturica trotz immensen Drucks einen beeindruckenden Pass auf Amier Hobson warf, der sich zum 21:7 in die rechte Ecke der Endzone kämpfte. Die Defense stoppte die Pikes schließlich einmal mehr, die Phantoms zogen nochmals über das Feld und kontrollierten dabei die Spielzeit. Läufe von Christopher Hobson und Fiedler sowie Turturicas Würfe auf Nic Shoopinsky und Amier Hobson brachten die neuen Tabellenführer ein weiteres Mal in die Nähe der Endzone, die Sekunden tickten aber herunter, und das Spiel war zu Ende.

So sprach der Sportliche Leiter der Phantoms, Oliver Gebhardt, nach dem Spiel von einem Arbeitssieg, zu vielen Strafen gegen sein Team, die es immer wieder vor allem räumlich zurückgeworfen habe und von Fehlern, die nun in der Bye Week möglichst abgestellt werden sollten. Am 27. Mai empfangen die Phantoms dann die Kassel Titans, die ihre erste Partie der Saison 34:24 bei den Rüsselsheim Crusaders gewonnen haben und dabei im zweiten Viertel dreimal punkteten.

Auerbach - 14.05.2023

Wiesbaden setzte sich im Duell zweier Aufstiegsanwärter gegen Kaiserslautern durch. (© Timo Matz / Wiesbaden Phantoms)