Ziel: Klassenerhalt und Siege gegen Hanau
Die Rhein-Main Rockets sind vor ihrer Rückkehr in den Ligabetrieb hoch motiviert und voller Vorfreude auf die Oberliga-Saison 2023. Nach dem Corona-Aus wollen die Rockets nun wieder durchstarten. Am 27. Mai ist es so weit, die Rockets gastieren dann auswärts bei den Fulda Saints. Nachdem coronabedingt letztes Jahr kein Spielbetrieb stattfand, können die American Footballer aus Offenbach jetzt wieder mitmischen. Doch um überhaupt am Ligabetrieb teilnehmen zu können, mussten sich die Rockets einigen Herausforderungen stellen. Der Neubeginn ist durch einen neuen Trainerstab und ein neues Team auf dem Platz gekennzeichnet. Auch wurden neue Engagierte im Verein gefunden und werden weiterhin gesucht. Wie viele Vereine benötigen auch die Rockets im Vorstand mehr Personen, die mitmachen möchten und ihre Fachkompetenz mit einbringen.
In der neuen Saison werden die Rockets auf Teams treffen, die die letzten beiden Jahre gut überstanden haben. Mit den Wetzlar Wölfen wird auch der Top-Favorit auf den Aufstieg mit dabei sein. Wie die Rockets sind die Wetzlar Wölfe ebenfalls Partner des LSB Hessen im Förderprogramm Integration durch Sport. Hanau als Nachbarverein bleibt der liebevolle sportliche Rivale. Hinzu kommen in der Oberliga die Hadamar Black Goats.
Offenbachs Head Coach Alexander Feistl sagt: "Nach der langen footballfreien Zeit in Offenbach mussten sich alle erst wieder an den geregelten Trainingsbetrieb und die hohe Belastung gewöhnen. Aktuell sehe ich aber große Fortschritte, wir gehen in die richtige Richtung. Die Saison startet für uns dieses Jahr erst recht spät, das gibt genügend Zeit, um alle Rookies und jene, die noch dabei sein wollen, an die hohe körperliche und vor allem auch geistige Belastung heranzuführen."
"Mit dem Ehrgeiz und Einsatz, den die Spieler in den letzten Wochen und Monaten gezeigt haben, sehe ich uns in der Saison schönen Football auf den Platz bringen, der auch den Zuschauern Spaß und Freude bereitet. Ziel ist es aber in dieser Saison, uns wieder in der vierten Liga zu etablieren. Wir wollen zeigen, dass Offenbach der richtige Anlaufpunkt ist, um Football zu lernen, zu spielen und seine eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln."
Besonders schwierig sei es, alle Spieler in den Trainings auf den Platz zu bekommen, erklärt Feistl weiter. "Einige Spieler sind neu, was uns freut, viele arbeiten aber in Spätschichten und können deshalb nicht immer am Training teilnehmen." Um eine Mannschaft bilden zu können, müssen also auch mal Extraschichten am Wochenende eingelegt werden, um Spielzüge und Spielablauf zu verinnerlichen. Und dann gibt es schließlich noch Aufgaben, die nebenbei erledigt werden müssen. "Deshalb sind wir auf ehrenamtliche Helfer angewiesen, die sich während des Spiels als Chain Crew oder Betreuer des Teams engagieren", so Team-Manager Eric Hartung.
Dabei hoffen die Rockets auf möglichst viele Offenbacher Zuschauer/innen, um vom Spielfeldrand lautstark nach vorne gepeitscht zu werden, damit der Ligaverbleib gelingt. Der Kader der Rockets wird es in der Oberliga sicher nicht einfach haben, das angepeilte Saisonziel zu erreichen. Die Fans werden in dieser Saison hier ein wichtiger Faktor sein. Also fragt man sich beim Verein schon: Kommen sie wieder zu den spielen? Setzen sie ein Zeichen für sportliche Vielfalt und schauen sich Football live an? Wird es möglich sein, neben den professionellen Teams aus Frankfurt eine Nische zu füllen? Wie lokal verbunden zeigen sich die Offenbacher/innen? Feuern sie ihr Team, ihr Offenbacher Team an?
Der Kickoff wird jeweils um 15 Uhr sein. "Alles so vorzubereiten, dass man am Gameday den kleinsten Aufwand hat, ist eine Mammutaufgabe. Dass am Spieltag alles glatt läuft, ist nicht einfach, dafür arbeiten wir alle Hand in Hand. Das ganze Team trifft sich schon viele Stunden vor Kickoff, um zum Beispiel den Platz vorzubereiten und zu prüfen, ob alles da ist. Field Goals und Flutlicht stehen ja zum Glück fest verankert auf dem Platz, und das spart Zeit beim Aufbau, erklärt Hartung.
Doch die Offenbacher Zuschauer/innen könnten in der Frankenstraße dabei helfen und ein wichtiger Baustein zum Ligaverbleib werden. "Es ist unsere Heimspielpremiere. Wir haben als Vorstand und als Team die letzten Jahre hart und gut gearbeitet, um endlich in eine Saison starten zu können. Die Jungs, die zwei oder auch drei Mal die Woche bei Wind und Wetter auf dem Platz oder in der Halle standen, würden sich freuen, lautstark unterstützt zu werden", erklärt Dirk Zentgraf, 1. Vorsitzender der Rockets
Thorsten Kruppka – Vorstand für den Bereich Politik & Soziales ergänzt: "Auch wenn ich meine erfolgreichsten und schönsten Jahre als Sportler in Hanau erlebte, so müssen zwei Spiele gewonnen werden, und das sind die Spiele gegen Hanau. Ich werde doch nicht zulassen, dass der Hanauer Pressesprecher Achim Korn mir auf der Nase rumtanzt und mich wieder ein Jahr lang auslachen wird..."
Kruppka stand selbst seinerzeit mit dem vorgänger-verein Hanau Hawks viermal im Halbfinale um den German Bowl, doch der Schritt ins Finale blieb ihnen stets verwehrt. In den Jahren 1995 und 1997 gewannen er mit den Hawks mehrfach die Südgruppe der Bundesliga. Kurz vor ihrer Auflösung 1999 waren die Hawks auch international erfolgreich. So gewann er mit dem Team 1998 im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion gegen die Graz Giants den Federation Cup, den Vorgänger des EFAF-Cups. Neben einer Nominierung in das All-Star-Team, gab es eine Einladung zur Offensive-Line-Trainerausbildung der Galaxy in die USA. Nun will er mit dem Verein aus Offenbach seine jahrzehntelange Erfahrung nutzen, um dort American Football wieder richtig zu etablieren - und den neuen Rivalen aus der Nachbarschaft sportlich am liebeten eben auch ein wenig ärgern.
Denise Werné-Hafner, Vorstand für Finanzen bei den Rockets, betont die kostengünstige Gelegenheit, American Football live erleben zu können: "Auch wenn wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, so werden wir die Eintrittspreise stabil und sozialverträglich halten wie vor der Corona-Krise. Wir wollen den Offenbacher/innen und speziell Jugendlichen einen schönen Drei/Vier-Stunden-Event bieten und das für einen kleinen Obolus. Ehrenamtskarteninhaber erhalten auf den regulären Eintrittspreis 50 Prozent Nachlass, ebenso unserer Mitglieder."
Alle Heimspiele finden auf dem Rockets Field in der Frankenstraße 18 statt. Die Rockets wollen im Jahr 2023 erst einmal wieder zurückkommen und die Offenbacher Zuschauer entscheiden lassen, große Spiele im Sana Sportpark auszurichten. Auch Zuschauer, die mit Begriffen wie Tackle, Interception und Field Goal noch nichts anfangen können, sollen sich keine Gedanken machen müssen. Die Stadionsprecher versuchen, ihnen die Geschehnisse auf dem Platz übers Mikro näher zu bringen und zu erläutern.
Auerbach - 30.04.2023
Auf die Duelle gegen Hanau fiebern die Rhein-Main Rockets besonders hin. (© Rhein-Main Rockets)
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