NFL Draft 2023 – Cincinnati Bengals

D.J. Turner (Michigan Wolverines)Der Weg zum Erfolg in der NFL führt immer über den Quarterback, in Offense wie Defense gleichermaßen. In der Offense haben die Bengals mit QB Joe Burrow erst einmal ausgesorgt. Aber zum Erfolg gehört auch, den gegnerischen Quarterback schnell und massiv unter Druck zu setzen. Ebenso gehören Spieler für das Defensive Backfield hinzu, um die gegnerischen Receiver einzudämmen. Offenbar sind die Bengals mit ihrer Offense voll und ganz zufrieden. So muss man die ersten drei Picks werten, die allesamt die Abwehr verstärken.


Runde 1 (28) – DE Myles Murphy (Clemson)

Dabei hatten sie das Glück einer ungewöhnlichen ersten Draft-Runde auf ihrer Seite. Das zwei Running Backs vor ihnen gedraftet werden würden, war nicht zu erwarten. TE Dalton Kincaid, auf den die Bengals ein Auge geworfen hatten, wurde drei Picks vor ihnen von den Buffalo Bills vor der Nase weggeschnappt. Dafür waren sie dann umso überraschter, als Myles Murphy noch zur Verfügung stand. Angesichts der Notwendigkeit guter Pass Rusher bei fast allen Teams war dies eine faustdicke Überraschung.

Die Bengals haben nun einen ausgezeichneten, athletischen und vor allem jungen Pass Rusher in ihren Reihen. Seine Spezialität im College-Bereich war der "Bull Rush" bei dem der Verteidiger seinen Gegenpart mit voller Wucht direkt in den Quarterback schiebt. In drei Spielzeiten für die Clemson Tigers erreichte Murphy immerhin 18,5 Quarterback Sacks. Dennoch hat er noch eine Menge zu lernen. Technische Feinheiten sind ihm bisher eher fremd, in der NFL aber unerlässlich.


Runde 2 (60) – CB D.J. Turner (Michigan)

Der schnellste Cornerback des "NFL Combine" in Indianapolis wird künftig das Backfield der Bengals verstärken. Mit 4,26 Sekunden über den 40-Yard-Sprint beeindruckte er vor einigen Wochen die NFL Scouts. Dabei ist er jetzt der schnellste Cornerback der Bengals. Mit 1,81 m Körpergröße gilt aber als eher klein, weshalb ihn Analysten eher als "Slot Cornerback" bei den Bengals sehen. Dort spielt aber schon Mike Hilton sehr erfolgreich. Insofern ist sein Einsatzort noch unsicher.

An der Universität Michigan spielte er fast ausschließlich an der Außenseite. Darüber hinaus gilt Turner als sicherer Tackler. In zwei Spielzeiten als Starter erreichte er 69 Tackles und 3 Interceptions. Die Zahl an Interceptions erscheint niedrig, aber er glänzte gleichzeitig mit immerhin 17 abgewehrten Pässen und ließ nur 4 Touchdowns in dieser Zeit zu.


Runde 3 (95) – S Jordan Battle (Alabama)

Auch der dritte Pick der Bengals geht in die Defense. In Cincinnati scheint man sich schon einmal auf die Duelle mit Patrick Mahomes, Josh Allen und die anderen Top-Quarterbacks der AFC vorzubereiten. Vorausgegangen war ein kleiner Tausch mit eben diesen Chiefs. Die Bengals tauschten ihren ursprünglichen Platz (Nr. 92) mit die Chiefs (Nr. 95) und erhielten im Gegenzug einen Pick der 7. Runde (217) dazu.

Ihre Wahl fiel mit S Jordan Battle auf einen weiteren Abwehrspieler für das Defensive Backfield. Battle verfügt über ausreichend Erfahrung und spielte alle 52 Spiele für die Universität Alabama. Von seinen sechs Interceptions trug er drei zum Touchdown in die gegnerische Endzone zurück. Athletisch gehört er nicht zu den besten Safeties der Draft, aber ihm wird ein hohes Spielverständnis und eine tadellose Einstellung bescheinigt. Was ihm an Schnelligkeit fehlt macht er mit Einsatz und Fleiß wieder wett.

Head Coach Zac Taylor war hoch zufrieden: "Im Vorfeld haben zwei Safeties verlassen. Da mussten wir tätig werden. Battle hat viele Jahre auf dem höchsten Niveau gespielt und passt von seinem Charakter perfekt zu uns. Er kann uns helfen Meisterschaften zu gewinnen. Solch einen Spieler kann man nicht ignorieren. Wir waren froh, dass er so spät noch zu haben war und nun Teil unseres Teams ist."


Runde 4 (131) – WR Charlie Jones (Purdue)

In der vierten Runde gab es dann den ersten Zugang für die Offense. Charlie Jones hat schon eine kleine Odyssee hinter sind. Er startete 2018 mit der Universität Buffalo, wechselte 2020 nach Iowa und schließlich 2022 zu den Purdue "Boilermakers". Dort glänzte er mit 110 gefangenen Pässen, 1.351 Yards und 12 Touchdowns. Das ist fast die dreifache Ausbeute der drei Jahre zuvor. Seine 110 gefangenen Pässen sind sogar Bestwert für alle 130 Universitäten in der "FBS" (Football Bowl Subdivision). Bei den Bengals wird er zuerst wohl hauptsächlich als Punt und Kick Returner eingesetzt. In dieser Funktion glänzte er vor allem bei den Iowa "Hawkeyes".


Runde 5 (163) – RB Chase Brown (Illinois)

In der fünften Runde folgte dann der deutlich früher erwartete Running Back. RB Samaje Perine hatte die Bengals ja überraschend in Richtung Denver verlassen. Bei RB Joe Mixon ist nach wie vor nicht klar, ob die Bengals ihn behalten werden. Vermutlich werden sie sich nach dem 1. Juni trennen, das spart den Bengals gut 10 Millionen US-Dollar. Aber vermutlich nur, wenn Brown die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt. Chase ist übrigens der Zwillings-Bruder von Sydney Brown, der mit dem 66. Pick bei den Philadelphia Eagles landete.

Er kann auf eine fünfjährigen College-Laufbahn zurückblicken (Western Michigan und Illinois). Richtig durchstarten durfte er dort in 2021 und 2022. Dies reichte insgesamt für 3.558 Yards und 18 Touchdowns. Hinzu kamen noch einmal 58 gefangene Pässe und 3 Touchdowns. Damit war er der wichtigste und vielseitigste Spieler im Angriff der "Illini". Beim NFL Combine überraschend er auch mit seiner Kraft. Mit 25 Wiederholungen beim Bankdrücken mit 225 Pfund führte er alle Running Backs in Indianapolis an. Dies ist genau die Art von Vielseitigkeit, die die Bengals an ihren Running Backs so lieben.


Runde 6 (206) – WR Andrei Iosivas (Princeton)


Runde 6 (217) – P Brad Robbins (Michigan)

Nachdem man sich von P Kevin Huber getrennt und Nachfolger Drue Chrisman enttäuscht hatte, haben die Bengals mit Brad Robbins tatsächlich einen Punter gedraftet, ein eher seltener Vorgang. Robbins spielte fünf Jahre in Michigan und rückte 2020 in die Stammformation auf. Die durchschnittliche Länge seiner Punts zwischen 2020 und 2022 waren exzellente 45,3, 46,3 und 42,3 Yards. Nimmt man seine gesamten 5 Jahre als Grundlage, sind es außergewöhnliche 43,0 Yards. Viel bemerkenswerter aber ist, dass ihm immer wieder gelang, den Ball innerhalb der letzten 20 Yards seiner Kontrahenten zu belassen. Möglich wurde dies durch seine "Hangtime", die es seinen Mitspielern ermöglichte, rechtzeitig beim Returner zu sein. Wenn er dies auch bei den Bengals erreicht, hätte sich dieser Einsatz für sie ausgezahlt.


Runde 7 (246) – CB DJ Ivey (Miami)


Korber - 29.04.2023

D.J. Turner (Michigan Wolverines)

D.J. Turner (Michigan Wolverines) (© Getty Images)

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