NFL Draft 23: Zweimal USC Trojans

Eine Ergänzung zu Justin Jefferson und ein Cornerback sind die Bilanz der Minnesota Vikings nach den ersten beiden Tagen des NFL Draft 2023 in Kansas City.

Die Vikings waren mit den Picks #23 in der ersten Runde und #87 in der dritten Runde in den Draft gegangen. An #23 holte man Wide Receiver Jordan Addison von den USC Trojans, den Pick an #87 wollten die 49ers, mit dem sie sich später Safety Ji’Ayir Brown holten.

Aus San Francisco erhielt man dafür den Compensation Pick der 49ers in Runde #3 (Position #102) sowie einen Fünft- und einen Siebtrundenpick (Position #222).

Mit dem Compensation Pick – gleichzeitig der letzte an diesem zweiten Tag in Kansas City – wurde Cornerback Mekhi Blackmon - ebenfalls von den USC Trojans - geholt.

Beide sollen dazu helfen, den angestrebten Umbruch, bei dem man aber weiter um den Divisionssieg spielen will, mit zu gestalten.

Sowohl Cornerback als auch Wide Receiver waren oben auf der Wunschliste vor dem Draft gestanden (neben einem Defensive Tackle). Nach dem Abgang von Adam Thielen brauchte man einen zweiten Receiver, der das Feld auseinanderziehen und neben dem unumstrittenen Star Justin Jefferson eine zweite gefährliche Anspielstation sein kann.

Addison hat sowohl die Beschleunigung als auch die Fähigkeit, präzise Routen zu laufen, um auf allen Receiver Positionen glänzen zu können.

Sein Auftritt auf der Bühne und im anschließenden Interview war wohl der bemerkenswerteste eines künftigen Rookies an Tag #1: Wenn man es positiv sehen will, strotzte er vor Selbstvertrauen. Die andere Seite: Wird es mit Addison nicht klappen, wird man das Interview als Paradebeispiel für einen "Diva-Receiver" hernehmen, sowohl was Optik als auch was Aussagen angeht. An den großen Worten wird er sich in beiden Fällen messen lassen müssen.

Er war am College bei Pitt die Lieblingsanspielstation von dem letztjährigen Pick der Pittsburgh Steelers, Kenny Pickett. Nach dessen Abgang transferierte Addison nach Kalifornien zu USC, wo er auf 59 Catches für 875 Yards und acht Touchdowns in elf Spielen kam. Mit Pickett waren es zuvor 100 Fänge für 1.593 Yards und 17 Touchdowns, was ihm den Biletnikoff Award als bester Receiver im Jahr 2021 eingebracht hatte.

Dabei überzeugte er neben seinen starken Routen mit viel Talent, Yards nach dem Fang mit starker Fußarbeit zu erlaufen. Kritikpunkt ist seine Statur, die für die NFL eher zu schmächtig ist. Aber Aufbau von Muskelmasse sollte in Minnesota nicht das größte Problem sein. Als zweite Option für Kirk "Captain Checkdown" Cousins sollte er durchaus gut sein.

Er wurde zum Teil vor dem Draft sogar als der Receiver gehandelt, der als erstes vom Board gehen könnte. Letztendlich wurde er am Ende eines Receiver Runs in der ersten Runde nach Jaxon Smith-Njigba zu den Seattle Seahawks (#20), #21 Quentin Johnston zu den Los Angeles Chargers und #22 Zay Flowers zu den Baltimore Ravens geholt.

In seinem letzten Jahr spielte er gemeinsam bei USC mit Cornerback Mekhi Blackmon, den einige erst später im Draft vermutet hatten. Der Mann, der noch sechs jüngere Geschwister hat, spielte an der High School noch Receiver und wechselte erst am Junior College San Mateo auf Cornerback.

Ein Positionswechsel, der sich definitiv ausgezahlt hat. Seine Stärke ist sein Instinkt und sein flüssiger Bewegungsablauf, den er noch aus seiner Receiverzeit erhalten konnte. Insgesamt spielte er 42 Partien, davon vier Jahre in Colorado und die letzte Saison bei USC. Insgesamt gelangen ihm sechs Interceptions und 182 Tackles sowie zwei erzwungene Fumbles.

An Tag #3 besitzen die Vikings noch Picks in den Runden vier (#119), fünf (#158 und #164), sechs (#211) und sieben (#222).





Carsten Keller - 29.04.2023

Addison und Blackmon spielten nur 2023 bei USC (© USC Trojans)